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Ziel der Fusion ist es, trotz der gegenwärtigen Krise den Wert der beiden Unternehmen zu sichern und zu steigern. Das mag dazu führen, dass das Gewicht Hamburgs bei Unternehmensentscheidungen geringer wird und auch Arbeitsplätze in Hamburg verschwinden.
Allerdings wird dadurch der Wert des Hamburger Anteils in Euro und Cent nicht sinken. Vermutlich ist es sogar der einzige Weg, damit Hamburg sein Geld zurückbekommen kann; denn die Preise von Beteiligungen, die Verluste ausweisen müssen oder gar insolvent werden, sinken bekanntlich.
Dieses Monopoly mag daher durchaus negative Aspekte besitzen, für die Hansestadt dürfte es jedoch in finanzieller Hinsicht eher werterhaltend sein.
Bei der Friedensdemo im Berliner Tiergarten ist BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht die Umjubelte – ganz im Gegensatz zu SPD-Mann Ralf Stegner.
Kommentar Reedereifusion: Hamburger Monopoly
Der Senat darf den Kaufpreis von mehr als einer Milliarde Euro nicht in einem Börsenmonopoly aufs Spiel setzen.
So entstehen Sachzwänge. Die im Weltmaßstab klitzekleine Hansestadt Hamburg ist dabei, sich zu einem Global Player des Welthandels aufzuschwingen. Das war sie schon mal in der Blüte der Hanse, aber da war die Welt noch kleiner. Und erschwerend kommt hinzu, dass die Stadt das Heft des Handelns aus der Hand zu verlieren droht: Hamburg wird zu einem Getriebenen.
Bei einer Fusion von Hapag-Lloyd und Hamburg Süd zur viertgrößten Frachtreederei weltweit wird der Einfluss Hamburgs auf deren Geschäftsgebaren logischerweise geringer. Und das birgt die Gefahr, dass der Wert der Hamburger Anteile sinkt. Die aber wurden gekauft mit dem Versprechen, sie nach der Sicherung der Reederei wieder mit Gewinn zu verkaufen.
Deshalb steht Bürgermeister Olaf Scholz in der Pflicht, die städtischen Werte zu sichern. Der über Kredite finanzierte Kaufpreis von mehr als einer Milliarde Euro darf nicht in einem globalen Börsenmonopoly aufs Spiel gesetzt werden.
Die Kreditzinsen dafür kosten die Stadt jährlich etwa 30 Millionen Euro, die erhoffte Dividende von 35 Millionen Euro aber bleibt in diesem Jahr aus. Hapag-Lloyd ist zurzeit für Hamburg ein Minusgeschäft. Deshalb müssen die Risiken der Fusion für die Stadt ehrlich analysiert und dargestellt werden.
„Wir wollen unser Geld zurück“, hatte Scholz im März versprochen. Das ist der Maßstab – auf Euro und Cent.
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Kommentar von
Sven-Michael Veit
Hamburg-Redakteur
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