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Schade, ich hätte das Teehaus nett gefunden. 600.000 € sind für die 8000-Leute-Gemeinde Timmendorf kein Pappenstiel, eher ein hochnäsiger Kündigungsstrich.
Das eigentlich Wichtige geht in dem Beitrag aber leider unter, nämlich der investive Unterschied zwischen einem Teehaus und einer vollkonzessionierten Schank- und Speisegaststätte. Dazwischen können, je nach Ausstattung, noch mal ein paar 100.000 € Investitionssumme allein für die Infrastruktur liegen.
Dass sich Hunke dafür von den Timmendorfern nicht mal eben als neuer Gosch über den Tisch ziehen lassen wollte, liegt auf der Hand und hätte auch diametral seiner ursprünglichen Gestaltungsidee widersprochen.
Bei der Friedensdemo im Berliner Tiergarten ist BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht die Umjubelte – ganz im Gegensatz zu SPD-Mann Ralf Stegner.
Kommentar Teehausstreit: Luftschloss auf Stelzen
Der Streit zeigt exemplarisch, auf welch dünnes Eis sich gerade kleine Orte bei öffentlich-privaten Partnerschaften begeben. Da braucht es Sachverstand, der nicht in jedem Rathaus zu finden ist.
Leeres Gerede. Die Hoffnung, mit einem ostasiatischen Disneyland Urlauber an die Ostsee zu holen, trog. Aus dem Leuchtturmprojekt wird bestenfalls ein Luftschloss auf Stelzen.
Nein, eine Posse ist es nicht. Die Timmendorfer Teebrücke hat für den Badeort an der Lübecker Bucht eine Dimension wie die Elbphilharmonie für Hamburg. Was als Attraktion für den Tourismus gedacht war, droht zum finanziellen Debakel zu werden. Eine Investitionsruine für mehr als eine halbe Million Euro ist für eine Gemeinde von 8.000 Einwohnern kein Pappenstiel.
Der Teehausstreit an der Ostsee zeigt exemplarisch, auf welch dünnes Eis sich gerade kleine Orte begeben, wenn sie öffentlich-private Partnerschaften eingehen. Da braucht es Sachverstand, der nicht in jedem Rathaus im Übermaß zu finden ist. Und ein Imagegewinn für das Ostseebad, das sich selbst gern „Nizza des Nordens“ nennt, ist das auch nicht.
Welche Seite jetzt womit Recht hat, mag das Gericht entscheiden. Für Politik und Verwaltung auch andernorts sollte das Timmendorfer Beispiel indes Anlass genug sein, hochtrabenden Blütenträumen nicht mehr so eifrig hinterherzuhecheln.
Von einem touristischen Alleinstellungsmerkmal wurde am Timmendorfer Strand geschwärmt, ein architektonisch belebender Kontrapunkt beschworen, von Harmonie und Ästhetik gefaselt, von gut investiertem Geld gesprochen.
Leeres Gerede. Die Hoffnung, mit einem ostasiatischen Disneyland Urlauber an die Ostsee zu holen, trog. Aus dem Leuchtturmprojekt wird bestenfalls ein Luftschloss auf Stelzen.
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Kommentar von
Sven-Michael Veit
Hamburg-Redakteur
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