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„Bild“ gegen GEZDas große Gebühren-Spiel

Die „Bild“ will eine „Wut-Welle“ gegen die neue Finanzierung von ARD und ZDF auslösen. Die Verteidiger sind in der Unterzahl, haben aber einen Vorteil.

Das Spiel um die Deutung des neuen Rundfunkbeitrags ist noch nicht vorbei. Bild: dapd

Am 1. Januar löste der Rundfunkbeitrag das alte gerätebezogene Gebührenmodell ab. Seitdem formieren sich zwei Mannschaften und streiten um die Deutung des neuen Beitrags, die GEZ und die Finanzierung von ARD und ZDF.

Die Aufstellungen

Der Springer-Verlag erweist sich unter Vorstand Mathias Döpfner als verlässlicher Gegner des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Seit Jahresbeginn fährt der Konzern in der Bild eine Kampagne gegen die neue Haushaltsabgabe, die sie gerne „Zwangsabgabe“ oder „TV-Zwangssteuer“ nennen. Und in Springers Welt erklärt Martin Lindner von der FDP, dass er die neue Abgabe für verfassungswidrig halte, und Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) knüpft die Kausalkette, dass der Gebührenzahler „zur Finanzierung von Traumgehältern“ bei Fußballprofis beitrage. Schließlich zahlten ARD und ZDF hohe Summen für Sportrechte.

Hans-Peter Siebenhaar dürfte die große Empörung über den neuen Rundfunkbeitrag ganz recht sein. Schließlich hat der Handelsblatt-Redakteur Ende vergangenen Jahres ein Buch herausgebracht, in dem er „die Wahrheit über das System ARD und ZDF“ beschreibt – mit dem kaum interpretationsbedürftigen Titel: „Die Nimmersatten“.

Dirk Roßmann hat schon einen Schuss aufs Tor dieser Nimmersatten abgegeben: Der Chef der Rossmann-Drogeriekette klagt vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof gegen den neuen Beitrag, denn der Konzern muss laut eigenen Angaben von nun an mindestens 200.000 Euro statt bisher knapp 40.000 Euro pro Jahr zahlen.

Auf der anderen Seite steht Stefan Niggemeier, der Spiegel-Autor schreibt bei Bildblog und in seinem eigenen Blog gegen die „Propaganda“ von Bild, Siebenhaar und Co. Überschrift: „Die Nimmerklugen“.

Auch der NDR-Intendant Lutz Marmor versucht, das größte Projekt seiner gerade erst gestarteten Amtszeit als ARD-Vorsitzender zu verteidigen. Dazu kommt Paul Kirchhof, der mit einem Rechtsgutachten die Einführung der neuen Abgabe unterstützte – und der sich über den massiven Widerstand wundert, „weil sich für den Normalbürger schlechthin nichts ändert“, wie er dem Bayerischen Rundfunk sagte. Der Beitrag von 17,98 Euro bleibe schließlich für die meisten gleich.

Die Taktik

„ARD & ZDF – Jagd auf 4 Millionen Haushalte“, „Wut-Welle gegen GEZ“ oder „ARD-Intendanten speisten auf Kosten der Steuerzahler“ – die Bild hat sich warmgeschossen. Dass die meisten Vorwürfe nichts mit der neuen Haushaltsabgabe zu tun haben, sondern schlicht Fehler der Gebühreneinzugszentrale (GEZ; die seit diesem Jahr „Beitragsservice“ heißt) sind, wen interessiert’s? Außerdem nutzt Springers Bild noch eine weitere Taktik – und behauptet: Die neue Abgabe führe zu massiven Mehreinnahmen bei den Öffentlich-Rechtlichen, die doch eh schon 7,5 Milliarden Euro einnehmen!

Das ist auch die Taktik von Hans-Peter Siebenhaar – und die verbreitet er nicht nur im Handelsblatt, sondern auch als „Medienexperte“ in anderen Publikationen. Doch noch weiß keiner, wie sich die Erträge der Öffentlich-Rechtlichen durch die neue Abgabe entwickeln. Außer Siebenhaar, der eine Zahl aus dem Bericht der Kommission zu Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) in einen fragwürdigen Zusammenhang stellt und von 304 Millionen Euro ausgeht, und der Bild, die sich auf die von angeblichen Experten gestützte Zahl von 1,3 bis 1,6 Milliarden Euro eingeschossen hat.

Diese „Desinformationen“ regen den Medienjournalisten Niggemeier auf. Er beschreibt die „Propaganda gegen ARD und ZDF“, wie er es in seinem Blog nennt. Seine Vorwürfe: Täuschung der Leser, alte Informationen werden als neu verkauft und Zahlen falsch interpretiert.

Auch Lutz Marmors ARD sah sich schon genötigt, auf die Bild-Kampagne zu reagieren. SWR-Justitiar Hermann Eicher, dessen Sender federführend in der ARD für den neuen Rundfunkbeitrag zuständig ist, bezeichnete die Aussage, dass die Einnahmen deutlich steigen würden, als „grob falsch und irreführend“.

Das Ergebnis

Das Spiel ist noch nicht abgepfiffen. Wer führt? Also eine „Wut-Welle“ ist derzeit nicht zu spüren. Zwar lehnen laut einer Anfang Dezember im Spiegel veröffentlichten Umfrage 60 Prozent der Bundesbürger den neuen Beitrag ab, doch konterte die ARD prompt mit einer selbst in Auftrag gegebenen Erhebung, laut der begrüßten Ende 2012 75 Prozent das neue Gebührenmodell.

Doch sind die Befürworter des neuen Rundfunkbeitrags in einem Punkt klar im Vorteil: Es wurden bereits Fakten geschaffen: Die neue Haushaltsabgabe kommt, die Gegner können nur noch dagegen anrennen. ARD, ZDF und Deutschlandradio müssen das Ergebnis lediglich über die Zeit bringen.

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26 Kommentare

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  • B
    Baum300

    Einigkeit, Recht und Freiheit ... Man kann vieles kritisieren (zu hohe Lohnsteuern, zu hohe Krankenkassenbeiträge, zu hohe Rentenversicherungsbeiträge, zu hohe Arbeitslosenversicherungsbeiträge, zu hohe Pflegeversicherungsbeiträge, Solizuschlag, zu hohe Abgaben beim Benzinpreis denn der Staat bekommt ca. 1 EUR an jedem Liter Benzin, zu hohe KFZ-Steuern für jedes Auto u. manch vielbefahrene Straße ist seit 25 Jahren nicht instandgesetzt worden, Stromnetzausbau müssen die kleinen Haushalte tragen und nicht der große Chemiekonzern der Milliarden Gewinne macht, 19 % auf alles was man macht u. tut u. kauft u. vieles vieles mehr ... ) aber allein die GEZ-Gebühr ist ein klares Zeichen dafür, dass die Bedeutung der ersten 4 Wörter meines Textes dem Staat nicht viel Bedeuten oder weniger Bedeutung geschenkt wird, als wenn der obligatorische Reissack in China umfällt. Diktaturebenen werden umgesetzt und Demokratie gibts nur aus dem Munde. Mich macht dieser Staatsvertrag um die GEZ-Gebühr einfach nur traurig ... Es ist ein Spiegelbild der Gier im Menschen, Ausnutzung eines Monopols u. Größenwahn ... Ich würde nicht Einschlafen können, wenn ich einen Neubaublock mit 40 Rentnerwohnungen um MONATLICH über 700 EUR erleichter - jeden MONAT! - nur 1 Block!, nur wegen Fernsehen gucken ... Dazu kommt noch, dass man was zahlen muss auch wenn man Taub, Blind oder Demenz ist ... Das ganze Fernsehen bzw. die GEZ-Sache ist einfach überbewertet! Das echte Leben spielt draußen statt und nicht bei ARD, ZDF oder im Radio - das scheinen Einige ganz ausgeblendet zu haben! Man kann mit einer Kamera die 100 EUR kostet die ganze Welt informieren u. somit den "Bildungsauftrag" erfüllen. Es würden 30 Cent auch tun im Monat - aber Dicke! ... Und Bildungsauftrag? Bekomme ich z. B. beigebracht, welche Positionen eine Rechnung enthalten muss? Oder was der Grundsatz der ordnungsgemäßen Buchhaltung ist? Nein! Das ganze ist aus den Fugen geraten und steht nicht im Verhältnis. Lösung: Derjenige Bürger, der ZDF, ARD u. den jeweiligen Radiosender hören möchte, zahlt einen Beitrag den der jeweilige "Medienmacher" haben möchte. Für denjenigen der dies nicht möchte, werden diese Sender gesperrt. So wie es auch bei Premiere der Fall ist. Das wäre fair, alles andere Freiheitsberaubung, Unterdrückung, Müll u. korrupt.

  • U
    Unverständlich

    Ich hoffe ernsthaft, dass der Autor schon einen Dienstvertrag unter dem warmen Wintermäntelchen der öffentlich rechtlichen "Anstalten" unterschrieben hat.

     

    Könnte zukünftig bei Zeitungen ziemlich zugig werden wenn man schon ein ziemlich teures (unkündbares) Abo hat. Auf eine groteske Weise scheinen die Zeitungen ihrem geschlossenem Sterben schonmal einen Schritt entgegen zu gehen. Mit einem Lächeln auf den Lippen.

     

    Zu dem Bild-Bashing: Eine Nachricht wird nicht zwangsläufig durch den Überbringer richtig oder falsch.

     

    Wer eine Petition (mit derzeit ca. 50.000 Teilnehmern) unterschreiben mag: https://www.openpetition.de/petition/online/abschaffung-der-gez-keine-zwangsfinanzierung-von-medienkonzernen

  • SO
    Sophia Orthoi

    Zum Glück finanziert sich die Taz nicht mit einem (unfreiwilligen) Beitrag wie der Rundfunk: man kann auf Grund seiner allgemeinen Handlungsfreiheit, auf Grund seiner Meinungs-, Informations- und Gewissensfreiheit auf die TAZ problemlos verzichten, wenn man solche Artikel zu lesen beginnt.

  • S
    Sammy

    Liebe TAZ,

     

    eigentlich mag ich euch, aber irgendwie mag ich mich nicht von euch vor nen Springer-Karren spannen lassen.

    Ich bin nämlich völlig frei von Springer zur Überzeugung gelangt, dass die GEZ-Abgabe (jaja, die heißt jetzt anders) ungerecht war und nun noch ungerechter ist.

     

    Ich würde euch bitten das Thema nen bisschen differenzierter zu betrachten.

     

    @reblek:

     

    Die neue Abgabe ist nicht an den Besitz von Empfangsgeräten gekoppelt. Rossmann zahlt -wenn ich das richtig verstanden hab- für die Anzahl an Mitarbeitern bzw. für die Standorte.

    Da kann's zu solchen Mehrausgaben kommen.

  • M
    M.aren

    Liebe tazler, als Radiohörerin und bislang auch -zahlerin, als Single ohne Fernsehanschluss und mit trauriger Internetverbindung fühle ich mich in diesem Artikel ziemlich verschaukelt. Habt Ihr nicht das Gefühl, dass mit der Haushaltsabgabe etwas falsch läuft und die taz Stellung beziehen könnte? Auch wenn die Bild schon vorher da war?

    Vorhin war ich kurz vor taz-zahl-ich. Nach der Lektüre dieser flachen Pro- und Contraaufstellung, wie wir sie damals in der 9.Klasse schreiben mussten, habe ich dazu keine Lust mehr. Zu diesem Thema habt Ihr m.E. den Schuss nicht gehört...

    Ich vermute, dass die Schnittmenge von Fernsehabstinenz und Tazlesen wesentlich größer ist als Fernsehabstinenz/Bildlesen!!!!

    Versucht es morgen einfach nochmal!

    ;)

  • ML
    Mona Lisa

    mein Mann hat einige Zeit bei GEZ gearbeitet.Ich weiß wie und was da alles abgelaufen war.Die Gruppe ca. 20 Leute haben oft gefeiert und verreist .Fast jede Woche sind die Essen gegangen um die Erfahrungen zu tauschen.Das alles hat Natürlich Der Große Chef spendiert.Sein Motto war "die GEZ Arbeiter machen Scheiß Arbeit ,unten sich sollen sich füllen wie Familie und brauchen Entspannung und Spaß ".Aber Entspannung haben die auch manchmal bei Arbeit gehabt von allem ,wenn der Glückliche die Puff aufschreiben sollte.Da gab stad Vertragsunterschrift "Bezahlung in Natur".Schade ,dass mein Mann hat die Arbeit verloren hat,aber dadurch hat er auch seine Familie verloren. Die verlassene Frau von GEZ Freiarbeiter.

  • F
    fritz

    schade, dann werde ich mir keine taz mehr leisten können, wenn ich jetzt 18,- ocken im monat abdrücken muß.

     

    selbst die blöd-zeitung hat manchmal recht. schade taz, chance verpaßt.

  • F
    FuggerinEssen

    Liebe TAZ,

     

    überlegt einmal, wo ich sparen werde, wenn ich als überzeugter Zeitungsleser jetzt die ÖR Zwangssteuer entrichten muss: Ja richtig, bei den Tageszeitungen. Diese sind nämlich nicht zwangsweise gesetzt.

     

    Einen etwas differenzierteren Artikel zu diesem Thema fände ich gerade von der TAZ sehr begrüßenswert.

     

    Mit besten Grüßen aus dem Pott

     

    FuggerinEssen

  • MP
    Michael Paul

    Gut über ein Jahr verfolge ich nun schon die kritischen Artikel in den Printmedien über den neuen 15. Rundfunkstaatsvertrag. Die öffentlich- rechtlichen Sender haben dieses Thema im TV ja bislang komplett ausgeblendet. Unter "P.S." schreibt Bettina Röh dazu in ihrem lesenswerten Artikel "Kulturrevolution gegen ARD, ZDF und Co!" in der "Wirtschaftwoche" am 15. Januar 2013: "Die ÖR berichten gierig über die kleinste Protestbewegung gegen die sinnvollste Sache. Die Protestwelle gegen die Rundfunkbeiträge und die Initiative eine Petition gegen die Rundfunkbeiträge auf die Beine zu stellen, ist eigenartiger Weise nicht Gegenstand der aktuellen öffentlich-rechtlichen Berichterstattung."

    Und für diese "Art der Berichterstattung" drücken uns nun die 16 Länder der BRD diese "Zwangsabgabe" aufs Auge, das uns "hören und sehen" vergeht ....

  • K
    kassberg

    Ein Teil der Leute, die bisher nur für Radio zahlte , wird die Mehrkosten kompensieren, indem sie Zeitungsabos kündigen.

  • Z
    Zeitungsleser

    Wenn ich diese Zwangs-Steuer wirklich bezahlen muss, werde ich mir wohl keine Tageszeitung mehr leisten.

     

    Warum kommt denn angesichts des Zeitungssterbens niemand auf die Idee eine öffentlich-rechtliche Tageszeitungs-Grundversorgung zu etablieren. In diesem Bereich ist die Meinungsvielfalt wirklich in Gefahr.

     

    Bei elektronischen Medien dagegen gibt es längst keine Notwendigkeit mehr für eine die Meinungsvielfalt sichernde "Grundversorgung". Die Frequenzknappheit war ursprünglich die formale Begründung für die öffentlich-rechtliche Rundfunk-Grundversorgung aus Gebührengeldern. Inhaltlich ist diese Grundversorgung nie klar definiert worden.

  • W
    wernichtsweissmussallesglauben

    Ist schon blöd, sich durch diesen Artikel nun praktisch auf der Seite von FDP und Springer wiederzufinden, aber dabei unterschlägt der Artikel einen haufen Fakten.

     

    Die "öff.-recht."-Medien sind in den letzten Jahrzehnten zu einem Verdummungs und Propagandakanal verkommen,

    "Bildungsauftrag" fehlanzeige.

    Es gibt inzwischen einen Haufen Menschen, die aus diesen Gründen kein Fernsehen und auch kein Radio mehr nutzen.

     

    Die Spackenbegründung der "öff.recht."-Sender sieht dann so aus, dass angeblich, weil mensch Ard + Zdf übers Internet empfangen kann, auch Computer in "Empfangsgeräte" umgedeutet werden.

    Dabei nutzen die meissten Computer gerade, um sich jenseits der staatlich-verordneten Sichtweisen zu informieren und gerade NICHT über Ard/Zdf.

     

    Ard und Zdf haben in den letzten Jahren bewusst ihr Webangebot ausgeweitet, um einen Grund zu haben, über das Internet die Bürger zur Kasse zu bitten.

     

    Wenn es nämlich nur um die Nutzung ginge, könnten die "öff.recht."-Seiten es leicht so machen, wie andere kostenpflichtige "Services" im Netz:

    Einfach einen Passwortschutz vor ihr Schrottprogramm und gut wäre!

  • S
    sigurd

    mensch taz und niggemeier- nur weil die bildzeitung dagegen ist, seit ihr dafür? das ist jetzt arm!

     

    ich -garantiert- kein bild leser, finde die gez ungeheurlich und sie ist eine freche zwangssteuer und werde mich verweigern.

  • DK
    Der König

    Naja, die Bildzeitung bedient sich der Unzufriedenheit über die neue Zwangsabgabe, die "Wut-Welle" ist aber nicht durch die Bildzeitung gesteuert.

     

    Wenn nun auch Büchermenschen und radikale Fernsehverweigerer zur Kasse gebeten werden sollen und entsprechend auf die Barrikaden gehen, hat das nichts mit einem Aufstand bildungsferner Schichten gesteuert durch den Springer Verlag zu tun. Ganz im Gegenteil.

     

    Entweder wir schaffen es jetzt der Verdummungskampagne durch den ÖRR entgegenzutreten oder es heißt: Presse- und Informationsfreiheit Adé in Deutschland und Dummfunk, sorry "Demokratieabgabe" für alle.

  • RS
    Richard Schulz

    Der Bericht ist einfach nur schlecht! Ich bin auch gegen die Abschaffung der Rundfunkgebühr. Aber eine Zwangsabgabe ist nicht demokratisch! Das ist DIKTATORISCH!!! Legale Steuern zahle ich gerne ... aber keine versteckte Steuer. Auf welchem Recht soll diese Abgabe den basieren?

  • GG
    Gero Gonser

    Die Reform hat einen Schönheitsfehler: Singles zahlen doppelt soviel, wie sie müßten. Von ca. 80 Mio. Bürgern leben ca. 16 Mio. alleine in einer Wohnung. Insgesamt gibt es etwa 40 Mio. Wohnungen. Die 16 Mio. Singles repräsentieren 20% der Bevölkerung (16 Mio. von 80 Mio.), leben aber in 40% der Wohnungen (16 Mio. von 40 Mio.). Somit zahlen 20% der Bevölkerung 40% des Gesamtbeitrags. Das scheint mir ungerecht zu sein.

  • E
    emil

    "und der sich über den massiven Widerstand wundert, „weil sich für den Normalbürger schlechthin nichts ändert“, wie er dem Bayerischen Rundfunk sagte. Der Beitrag von 17,98 Euro bleibe schließlich für die meisten gleich."

     

     

    haha, das ist ja lustig. es war doch schon immer gleich scheiße, warum beschweren sich nun die menschen, wo sich doch gar nichts geändert hat.

    da hält wohl jemand die fehler der vergangenheit für legitimiert, bloss, weil diese nie berichtigt wurden.

  • A
    alex

    egal welche position die bild einnimmt, die taz hält gegen, das fällt mir seit jahren auf

     

     

     

    die bild natürlich unter aller kanone, aber "dagegen - dagegen - ätsche - ätsche" ist auch nicht sonderlich kritisch

     

    und wie wünscht sich er autor denn, die wut zu erkennen? soll was angezündet werden oder was?

    hat er ein wutometer?

     

    beste grüße

    a

  • J
    JaPeSi

    Ach so, wenn's die Bild sagt, ist es natürlich nur eine "Kampagne" ...

     

    Wie dumm muss man eigentlich sein, um sich vor den für diese vollig assoziale Zwangsabgabe einzusetzen.

     

    Im Gegensatz zur TAZ hat BILD anscheinend wenigsten den Mumm, über diese skandalöse Abzocke entsprechend zu berichten.

     

    DANKE ... BILD!

  • W
    Was

    Wie bitte??? "Eine Wut-Welle ist nicht zu spüren"??? Dann schaut Euch mal in den Foren zu diesem Thema um. Unglaublich, die TAZ macht Stimmung gegen Bild und Co. aus rein ideologischen Gründen, ohne sich dem Thema aus Sicht des Verbrauchers bzw. des Bürgers zu nähern. Evtl. ein von den ÖR bezahlter Artikel? Die habens jetzt ja schließlich.

  • R
    reblek

    "Der Chef der Rossmann-Drogeriekette klagt vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof gegen den neuen Beitrag, denn der Konzern muss laut eigenen Angaben von nun an mindestens 200.000 Euro statt bisher knapp 40.000 Euro pro Jahr zahlen." - Aber doch nur, wenn in jeder Filiale ein Radio läuft, oder? Wenn das Gedudel von einem CD-Spieler kommt, mit dem kein Radioempfang möglich ist, kostet das doch wohl nix. Aber dann kommt vielleicht die GEMA.

  • Z
    zalog

    "Die neue Haushaltsabgabe kommt, die Gegner können nur noch dagegen anrennen."

     

    Und die TAZ täte gut daran mitzurennen, statt von einer Kampagne der Springer-Presse zu fasseln. Denn diese hat hier mal recht. Mind. 7,5 Mrd. Einnahmen plus Werbung, Sendungen auf dem Niveau von Privatsendern, keinerlei Kontrolle von außen und das Ganze garniert mit dem Ausspitzeln der Bürger.

  • K
    Kris

    Nicht alles was der Springer Verlag schreibt, ist Manipulation am Leser oder eine Kampagne, liebe TAZ. Die Wut über die neuen Fernsehzwangsgebühren ist echt. Nur mal das Internet einschalten und nach Meinungen schauen. Oder Menschen fragen, die kein Fernsehen gucken oder nur Radio hören. Auch wenn ich nie eine Bild Zeitung kaufen würde, bin ich dankbar, dass die Bild Zeitung hin und wieder ihre Macht benutzt und Stimmungen aufgreift um gegen eine empfundende Ungerechtigkeit Stellung bezieht.

     

    Eigentlich erwarte ich das auch von der TAZ. Aber anstatt die Medienzwangsabgabe zu kritisieren, wird hier lieber altbekannt gegen den Lieblingsfeind Springer geschrieben.

  • H
    Heike

    Mir fehlt in dem Beitrag ein Hinweis auf die mediale Grundversorgung durch den öffentlich rechtlichen Rundfunk.

     

    Sind dafür wirklich so viele Landesrundfunkanstalten mit so vielen hochbezahlten Würdenträgern notwendig? Müssen im ÖR sündhaft teure Sportübertragungsrechte gekauft werden? Warum waren bei der letztem Olymiade mehr ör Journalisten als Sportler? Warum müssen nun Leute zahlen, die weder Radio noch Fernseher besitzen?

     

    Etwas kritischer hätte man schon auf den Milliarden-Etat, der keinerlei Kontrolle unterliegt eingehen können.

     

    Es gab schon wesentlich bessere Artikel in der TAZ!

  • H
    Harald

    Schlechthin

     

    "ARD, ZDF und Deutschlandradio müssen das Ergebnis lediglich über die Zeit bringen." Deren Besitzer CDU, SPD und FDP, betreiben Politik nach exakt demselben Muster.

     

    Kennzeichnend für die angeordnete Rechtsauffassung ist das dumme Kälber Argument „weil sich für den Normalbürger schlechthin nichts ändert“.

     

    Der sogenannte "Beitrag" ist eben keiner, sondern eine Steuer. Weshalb er von den Besitzern der Sendeanstalten auch exakt so argumentiert wird. Siehe Kindergärten.

     

    Dies wird Karlsruhe auch so bestätigen. Denn über die Erhebung von Bundes-Steuern dürfen in Deutschland nur die Unnormalbürger entscheiden, d.h. die Abgeordneten des Bundestags. Die Rundfunkanstalten sind dazu nicht ermächtigt.

     

    Daß diese sich dennoch ermächtigten zeigt, daß die Anstalten, wie auch der Bundestag, als Eigentum der Parteien betrachtet werden. Womit sich für den Normalbürger 'schlechthin' nichts ändert.

  • BP
    Billy Pilgrim

    Ich akzeptiere grundsätzlich die Idee der Umverteilung von Kosten, damit habe ich kein Problem. Aber dass ich plötzlich monatlich das dreifache zahlen soll, was ich vorher gezahlt habe, für eine Leistung die gleich (unattraktiv) bleibt, das empfinde ich als ungerecht. Ich bin Student, ein-Personen-Haushalt, nutze kein Fernsehen (weil es obsolet geworden ist aus meiner Sicht), nutze aber auch keine Internetangebote der ÖR, nutze einzig und allein Wort-Radio der Dritten. Dafür habe ich bislang gerne meine 5 Euro irgendwas bezahlt. Aber jetzt fühle ich mich verarscht, sorry. Und ich denke, dass es vielen so geht wie mir. Das ist der Punkt, um den es in der Debatte gehen sollte.