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KOMMENTAR: KLAUS WOLSCHNER ZUR JACOBS-UNIVERSITÄTAlles neu macht der Mai

Neuausrichtung ist ein schönes Wort. Wenn man Hans-Otto Peitgen reden hört, dann ist klar: Er kann sich ein deutlich größeres Engagement des Staates vorstellen – wie bei anderen Privat-Unis auch. Selbst Havard bekommt unter der Hand erhebliche staatliche Gelder, sagt er. Und man sollte die Folgen bedenken, wenn die Jacobs-Uni schließen müsste.

Zum Glück kann Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen seine leeren Taschen zeigen. NRW hat das Geld, um 70 Prozent der Kosten der Privat-Uni Witten-Herdecke zu übernehmen, Bremen nicht.

Da hilft nur das schöne Wort „Neuausrichtung“. Mehr „Vollzahler“ will man – als hätte die Jacobs-Uni bisher Studierende abgewiesen, deren Eltern mit 20.000 Euro pro Jahr winken. Mehr Anbindung der Wissenschaft an „regionale Interessen“ – ist damit Abwasser-Forschung für Nehlsen gemeint? Kleinkarierter kann man einer Universität nicht kommen. Mehr Absolventen sollen in der Region bleiben – da helfen vor allem elektronische Fußfesseln! Die Jacobs-Uni bildet überwiegend Bachelor-Studierende aus, für die höheren Semester gehen viele weg, das begrenzt die lokale Bindung und die Forschungskapazitäten.

So wird man gespannt sein dürfen, ob die „Neuausrichtung“, die im Mai öffentlich gemacht werden soll, das 3-Millionen-Papier wert ist.

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