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Kommentar Gauck und SexismusdebatteMehr Mann als Präsident

Ines Kappert
Kommentar von Ines Kappert

Chauvi Gauck: Die KritikerInnen redeten über Brüderle ja nur, weil sie zu denkfaul wären, um sich komplizierten Themen anzunehmen – meint der Ex-Pfarrer.

Ich sage, was wichtig ist, Was ich nicht als Problem erkennen kann, ist kein Problem. Bild: dpa

J etzt hat sich auch der Bundespräsident in die Sexismusdebatte verstrickt. Prima. Mit seinen arroganten Äußerungen zum „Tugendfuror“ einiger weniger verschafft er dem Thema Alltagssexismus erneut Aufmerksamkeit, dabei ist ihm genau diese ein Ärgernis.

Und zwar ein so großes, dass er mal eben vergisst, präsidial alle Seiten verstehen und zur Vernunft rufen zu wollen, und Partei ergreift. Die KritikerInnen redeten über Brüderle ja nur, so behauptet der Ex-Pfarrer, weil sie zu denkfaul wären, um sich komplizierten Themen anzunehmen. Stichwort Mali.

Gauck spricht hier vor allem als Mann, der seinen Eigenwert gewohnheitsmäßig über die Abwertung von Frauen oder vermeintlichen Frauenfragen absichert. Ich sage, was wichtig ist! Was ich nicht als Problem „erkennen“ kann, ist kein Problem.

Wolfgang Borrs
INES KAPPERT

ist Leiterin des taz-Meinungsressorts.

Doch das gute alte Muster der männlichen Herrschaft – der Mann als Maß – funktioniert nicht mehr so gut: Die als geschwätzig gelabelten Kritikerinnen lancieren medienwirksam einen öffentlichen Brief. Sexismus bleibt auf der Agenda. Mit Mali und dem Papst.

Die nicht ganz so gute Nachricht: Die Autorinnen schreiben, sie wären ob der Gauckschen Äußerungen „verblüfft und erschüttert“. Wieso denn das? Die Kritik an illegitimer Ausübung von Macht zu verniedlichen, ist traditioneller Bestandteil von Chauvinismus. Und Deutschland ist nicht halb so emanzipiert, wie es glaubt zu sein.

Dieses tief verankerte Missverständnis macht die Sexismusdebatte nun transparent. Anders als die Unterhaltungsindustrie mit starken Frauenfiguren suggeriert: Gleichberechtigung ist nicht der Fall, sondern eine Behauptung. Wir sind noch mittendrin. Aber die Deutungshoheit der alten Garden schwindet im digitalen Zeitalter. Das ist die Chance.

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Ines Kappert
Gunda-Werner-Institut
leitet seit August 2015 das Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung.   Mich interessiert, wer in unserer Gesellschaft ausgeschlossen und wer privilegiert wird - und mit welcher kollektiven Begründung.   Themenschwerpunkte: Feminismus, Männlichkeitsentwürfe, Syrien, Geflüchtete ,TV-Serien.   Promotion in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft zu: "Der Mann in der Krise - oder: Konservative Kapitalismuskritik im kulturellen Mainstream" (transcript 2008).   Seit 2010 Lehrauftrag an der Universität St. Gallen.
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85 Kommentare

 / 
  • N
    Normalo

    @ Uta

     

    Es WÄRE eine Frechheit gewesen, WENN Gauck diesen Vorwurf gemacht hätte. Hat er aber nicht. Er hat allenfalls erklärt, dass es seiner Meinung nach brennendere Probleme gibt als die von der Sexismus-Debatte so leidenschaftlich gewälzten (und auch das noch nicht einmal ausdrücklich). Das Wort "Denkfaulheit" hat Kappert da nur reininterpretiert. Passte wahrscheinlich besser ins (Feind-)Bild - genau wie das Wort "Furor" erst einmal interpretatorisch umgearbeitet werden musste, bevor es für die AufschreierInnen genug Angriffsfläche für einen Sexismus-Vorwurf gab.

     

    Sollte ich die die Äußerung Gaucks auslegen, würde ich sogar sagen, er hat den Damen - wenn überhaupt - genau das Gegenteil von Denkfaulheit vorgeworfen, nämlich dass sie ZUVIEL Hirnschmalz in ihr gewähltes Thema investieren. Aber auch das ist bestimmt nur eine kompliziert verklausulierte Variante eines sexistischen Vorwurfs Ihrer Wahl...

  • U
    Uta

    Liebe Ines Kappert,

    dies ist mein erster positiver Leserbrief an die taz. Danke für das tolle Interview mit der Psychologin und danke für den absolut treffenden Kommentar. Sie haben alles auf den Punkt gebracht! Wer etwas anderes sagt lügt. Danke und weiter so! Es ist eine absolute Unverschämtheit, dass Gauck den Aktivistinnen von Aufschrei "Denkfaulheit" vorgeworfen hat. Aha, die Frauen denken nicht richtig. Haha.

  • P
    papermoon

    ach du liebe Güte! da hat's aber welche getroffen...

    dabei habe ich mich heute noch über die Stuttgarter Zeitung und deren hämischen Kommentar (eines Herrn!) über den offenen Brief aufgeregt und die taz + Ines Kappert hoch gelobt !

    Diese Kommentare hier kann ich nur als Shitstorm bezeichnen und wundere mich doch sehr, was da alles zu Tage kommt,

    arme taz, so bescheuerte Leser/innen + Kommentare hätte ich euch gar nicht zugetraut.

    Großes Lob, der Kommentar von Ines Kappert (bitte doch Namen richtig schreiben, ihr Grammatik-Experten) war wohl absolut notwendig.

  • K
    keks

    Jungs, das reicht jetzt. Keinen neuen #Aufschrei. Boys don't cry.

     

    Nicht Frau Kapperts Schuld, daß der Geschlechterkampf aus dem Ruder gelaufen ist.

    Und, liebe Taz, bitte nichts mehr über Gauck.

  • PS
    Peter Schwanen

    Da hat der Präsident mehr als nur Recht.

     

    Die Tatsache, dass sich die "KritikerInnen" darüber aufregen und die TAZ sich bemüssigt fühlt einen weiteren qualitativ hochwertigen Artikel in Ihrem Pamphlet zu drucken bestätigt dies.

  • R
    ReVolte

    Denkfaul? Da war doch bereits vor über 10 Jahren was. Richtig, Doris Lessing beklagte eine "denkfaule und heimtückische Kultur", die sich des Feminismus bemächtigt habe und darauf hinauslaufe, "auf Männer einzudreschen".

     

    Recht hat sie, denn geändert hat sich nix – im Gegenteil.

  • S
    SKM

    Der Kommentar reiht sich ein in eine lange Reihe, albernster, polemischer Unterstellungen gegen quasi alle Männer. Schon erschreckend dass sich eine Gruppe der Bevölkerung derart verallgemeinernd über eine andere her machen kann. Aber so etwas ist eben nur durch ein konsequentes Verharren in der Opferrolle möglich.

  • E
    eWolf

    Liebe Ines Kappert,

    wie darf ich mir bitte die Jobbeschreibung "Meinungsressort" vorstellen?

    Wird da die Meinung der taz gemacht? Oder die Meinung zu bestimmten Themen, gar die politisch korrrekte? Haben die anderen Redakteurinnen und Redakteure keine eigene Meinung? Oder ist das so etwas wie der Politkommissar in der DDR? Oder sammeln Sie die Meinungen ein und wählen eine aus? Ihr Einlassungen zum Gaucks Einlassungen scheinen mir jedenfalls recht einseitig.

  • M
    man

    @ man:

    Wer sich über solche abgelutschten Kalauer (ich wüsste dan noch ein paar zum Thema Fußkettchen) aufregt, sollte bitte nicht vergessen, dass es in Frauenkreisen durchaus auch einiges an Zoten gibt, bei denen maNN sich über beleidigende und/oder sexistische Aussagen aufregen könnte! Ich lache da gerne mit, wenn's nicht zu primitiv ist. Etwas mehr Souveränität stünde vielen Frauen auch gut.

    Denn da hat Gauck Recht: Es gibt wirklich genug echte Aufreger-Themen, die eurer Aufmerksamkeit würdig sind!

  • MM
    @ man

    Man sollte niemals Äpfel mit Birnen vergleichen.

     

    Ich empfinde es durchaus als eine Beleidigung, wenn unser Bundespräsident behauptet, dass jemand wie ich (die ich mich zum Thema Sexismus kritisch äußere), denkfaul sei, weil seiner Meinung nach mein Kopf viel zu sehr beschäftigt ist, den ganzen Tag nur über Feminismus nachzudenken. (Mir leuchtet nicht ein, warum das ein Hindernis dafür sein sollte, sich auch mit anderen komplexen Themen zu befassen).

     

    Worüber ich mich aufrege, sind die alltäglichen, herabwürdigen Sprüche, die selbstverständlich nicht von allen Männern kommen, aber mir doch immer wieder begegnen. Dazu zählt die Unterstellung nichtvorhandener Schwächen bzw. Eigenschaften: Z.B: dass ich kein Orientierungsvermögen habe, oder mir ständig Gedanken über mein Aussehen machen würde. Hinzu kommen auch solche Sprüche wie "Warum haben Frauen so kleine Hände? Damit sie beim Putzen besser in die Ecken kommen!". Und zu guter Letzt Behauptungen wie: Frauen sind weniger belastbar als Männer, schlechter organisiert, nicht so intelligent und naturwissenschaftliche Nieten. Teils direkt auf meine Person bezogen (allesamt unhaltbare Unterstellungen ...).

     

    Einmal wurde ich auch "im Scherz" gefragt, ob ich nicht auch mal in einem Porno mitspielen wolle (Natürlich war es nicht ernst gemeint, aber es war vielmehr ein blöder Spruch als ein Scherz!)

     

    Muss denn das sein?

    Manche Männer bezeichnen das als witzig, ich finde solche Sprüche (das war ja auch nur eine winzige Auswahl dessen, was ich schon so zu hören bekam) verletzend.

     

    Ich finde es nicht übertrieben, darüber zu diskutieren. Ich will es mir nicht gefallen lassen, regelmäßig als minderwertig abgestempelt zu werden.

  • F
    FaktenStattFiktion

    @P.Haller

    Oh, ein Fan! Ich kann Ihnen sagen, woher ich meine freie Meinung habe.

     

    ICH denke offen, ohne ideologische Scheuklappen.

  • B
    Beelzebub

    Gute Güte, da sind die armen Mädels also "erschüttert". Ist aber auch wirklich eine bodenlose Frechheit, dass so ein männlicher Untermensch sich erfrecht, das Grundrecht auf Meinungsfreiheit dazu zu mißbrauchen, die hochwohlweise Schreikampagne einfach so zu kritisieren.

     

     

    Man, Verzeihung: frau wagt ja gar nicht daran zu denken, wie sehr diese bedauernswerten, vom Patriarchat unterdrückten Geschöpfe traumatisiert werden, wenn sie eines häßlichen Tages einmal etwas wirklich Erschütterndes erleben müssen.

     

     

    Etwa, wenn irgend so ein chauvinistisch-sexistisches Männerschwein sie in den Wahnsinnn treibt, indem er eine harte Erbse unter ihre Matratze schmuggelt.

  • N
    Normalo

    Ines Kappert hat Recht, wenn sie schreibt, dass Deutschland nicht halb so emanzipiert sei, wie es glaubt zu sein.

     

    Aber der Beweis (und gleichzeitig Grund) für diese These sind nicht die Äußerungen eines Rainer Brüderle oder eines Joachim Gauck (die Kappert im Übrigen erstmal bis zur Unkenntlichkeit verbiegen musste, um sie an ihre Thesen anzupassen). Es sind Artikel wie dieser hier. Wer sich so ausschließlich als Opfer betrachtet und keinerlei Gefühl für die eigene Handlungsfähigkeit zeigt, sondern immer nur mit dem Finger auf die zeigen kann, an die sie die Durchsetzung ihrer gefühlten Rechte gerne delegieren möchte, KANN gar nicht emanzipiert sein - zumindest nicht mehr als ein fünfjähriges Kind von seinen Eltern emanzipiert ist.

  • G
    golm

    Im Gegensatz zu Frau Kappert hat es Herr Gauck ganz bestimmt nicht nötig seinen Eigenwert über die Abwertung anderer Menschen abzusichern.

  • H
    Hummel

    @ Anke

     

    Anne Wizoreck hat nichts mit dem Stern zu tun. Warum sollte sie da nach Sexisten schauen?

     

    ...erst informieren dann kommentieren hilft...

  • M
    menschenfreund

    "Die Würde der Menschen ist unantastbar".

    Das gilt für Männlein und Weiblein. Uneingeschränkt.

    Schade ist, wenn "kleine Mädchen" (auch wenn sie +50 sind) so wenig Selbstbewustsein entwickelt haben, daß sie einer "Brüderle-Bemerkung" nicht einfach angemessen entgegnen.

    Die Achtung der Frauen wird z.B. bei ungleicher Entlohnung und ungleichen Karrierechancen derart mißachtet, daß dort tatsächlich einmal Dampf gemacht werden muß. Traut sich da niemend, oder ist die blöde "Brüderlichkeit" nur ein Anlaß für o.a. "kleine Mädchen" ihr nicht vorhandenes Mütchen zu kühlen?

  • B
    Bianka

    Ich wünsche ausnahmslos allen, die die Sexismus-Debatte lächerlich machen, mal eine so richtig fette sexuelle Belästigung. Das wird ihre Meinung garantiert ändern. Es nervt mich, dass die teils wirklich schlimmen Erlebnisse von Frauen so lächerlich gemacht werden. Erst recht, wenn es von Seiten anderer Frauen passiert. Nur weil ihr es nicht selbst erlebt habt, heißt es nicht, dass es nicht existiert!

  • S
    sigibold

    Hallo Frau Kappert,

    Auch wenn Sie das Meinungsmache-Ressort leiten... haben Sie es nicht eine Nummer kleiner? Es ist ja nicht auszuhalten.

  • TK
    Tadeusz Kantor

    @Undine

    "Also ich weiß gar nicht, was diese #Aufschrei-Mädels wollen: uns Frauen in Deutschland geht’s doch gut"...

    ach wirklich? Dann ist's ja gut. ; )

    Schon alleine der Begriff "#Aufschrei-Mädels" zeigt, welch Geistes Kind Sie sind.

  • M
    man

    Wie absurd diese aufgeblasene Debatte ist, wird sofort klar, wenn man mal andere Beispiele zuhilfe nimmt:

    Da regen sich die Moslems über Mohammed-Karikaturen auf, was bis zum Mordaufruf geht, die Katholiken erregen sich (nach Aufforderung von der Kanzel) über einen Jesus Cartoon auf (s. aktuelle taz), da kommt das Wort Neger auf den Index, da beginnen die ersten Juden-Auswanderungsdrohungen wegen der Beschneidungsdebatte - alles mit geiferndem Unterton vorgetragener Betroffenheits-Furor (!) Und jetzt knöpfen wir uns den Gauck vor!

     

    Welches Maß an fundamentalem Gesinnungsterrorismus bei den Gauck-Attackiererinnen hier im Leserforum durchscheint, ist schon erschreckend. Merkt frau eigentlich nicht, das sie hier - teilweise sogar in verschärfter Form - exakt das gleiche Instrumentarium einsetzt, wie sie es den fehlsozialisierten schwanzgesteuerten Männern vorwerfen?

  • P
    P.Haller

    Mann, @FaktenStattFiktion, du bist wirklich immer wieder für einen heftigen Schenkelklopfer gut !!

    Wahnsinn, wo nimmst du das bloss alles her ??!!

  • C
    Comandante

    Komisch, gestern wurde noch ein verstorbener Chauvinist als Retter Lateinamerikas abgefeiert. Aber der durfte das wohl.

  • O
    old.shatterhand

    Aha, Gauck wertet also gewohnheitsmäßig Frauen ab?

     

    Frau Kappert, das ist hanebüchener Unsinn. Sie sollten Ihr Ressort von 'Meinungsressort' in 'Propagandaressort' umbenennen.

  • M
    miri

    Danke, @treibsand! Wollte auch gerade Gauck gegen diese gemeine Unterstellung in Schutz nehmen. Zwar habe ich seine Äußerung nicht gehört und halte auch wenig von ihm, aber "...weil sie zu denkfaul wären, um sich komplizierten Themen anzunehmen" -- *das* hat er mit Sicherheit nie gesagt, denn er *kann Deutsch*! Hoffentlich gibt es eine offizielle Einlassung des Präsidialamtes. "Der Präsident distanziert sich mit Nachdruck von dem Satz, der in der Öffentlichkeit als von ihm stammend kolportiert wird, und weist den Satz formal und inhaltlich weit von sich. Er befleißigt sich einer korrekten deutschen Grammatik und würde so etwas nie sagen."

  • M
    mindph

    "Gauck spricht hier vor allem als Mann, der seinen Eigenwert gewohnheitsmäßig über die Abwertung von Frauen oder vermeintlichen Frauenfragen absichert. Ich sage, was wichtig ist! Was ich nicht als Problem „erkennen“ kann, ist kein Problem."

     

    "als Mann", dass heisst, wer die pseudofeministische Hysterie (aka #aufschrei) nicht mit Pauken und Trompeten mit trägt, ist automatisch ein "gewohnheitsmäßiger" Chauvinist. Der Mann wird mit Chauvinismus gleichgesetzt und somit zum Schimpfwort. Und das ist jetzt warum genau kein Sexismus?

  • A
    anke

    Rainer Brüderle ist Jahrgang 1945. Joachim Gauck wurde fünf Jahre eher geboren. Was also erwarten moderne junge Frauen von ihm? Unterschiedliche Prägungen führen nun einmal zu unterschiedlicher Wahrnehmung. Das kann auch sein Gutes haben, finde ich. Ein Horizont kann schließlich nie breit genug sein. Vor allem dann nicht, wenn gerade die Sonne aufgeht.

     

    Eins allerdings haben Gauck und die Initiatorin des #Aufschrei bei aller altersbedingten Unterschiedlichkeit gemeinsam: Sie richten ihre Aufmerksamkeit überall hin, bloß nicht auf den eigenen Wirkungskreis. Schade eigentlich. Hätte Anne Wizorek beim Stern nach Machos gesucht statt in fremden Leben, und hätte Joachim Gauck seine komplizierten Themen in Deutschland statt in Mali erkannt, hätten die beiden Helden womöglich konkret etwas verändern können. Dann allerdings wären sie für "die Medien" nur halb so interessant gewesen. Die nämlich leben weniger vom Machen als vielmehr vom drüber Reden. Je länger, je lieber. Es ist wie in diesem Annett-Louisan-Lied. Nur ein lebendes Problem ist ein gutes Problem. Weg also mit den Lösungen, nicht wahr, Frau Kappert?

  • U
    Undine

    Also ich weiß gar nicht, was diese #Aufschrei-Mädels wollen: uns Frauen in Deutschland geht’s doch gut – wir werden (in der Regel) nicht auf offener Straße gesteinigt, verbrannt oder mit Säure übergossen, wenn wir vergewaltigt werden, wird der Täter manchmal sogar bestraft, wir dürfen uns für Ehemann und Chef den Buckel krumm arbeiten und nebenbei noch reichlich Kanonenfutter fürs Patriarchat produzieren, wir dürfen sogar Auto fahren und Sexualpartner sowie Politiker frei wählen – zum Beispiel Herrn Brüderle, muahaha – wo gibt es denn da Grund zu klagen?

    Aber mal im Ernst: das einzige Problem an der #Aufschrei-Aktion ist für mich, dass sie durch den Anlass (aber o.k., irgendeinen musste man nehmen), allen Chauvis und den Ihnen hörigen Masochistinnen so viel Gelegenheit bietet, das Ganze auf die rein sexuelle Schiene zu schieben, nach dem Motto: “Hey, soll das heißen, man(n) darf keine Frauen mehr anmachen?“ Soll es natürlich nicht, obwohl die Welt ganz sicher eine bessere wäre, wenn Männer dieses Schlags es einfach ließen. Aber schließlich kann weder man noch frau in einer Demokratie jemandem verbieten, sich lächerlich zu machen.

    Damit wird aber ganz schnell vom eigentlichen Kern des Problems abgelenkt, nämlich der Frage des patriarchalen Machterhalts um jeden Preis. Unglaublich, wie selbst hier unter taz-LeserInnen vor offenbar nichts zurückgeschreckt wird, um Frauen, die es wagen, Ihr eigenes Denken und Empfinden zum Maßstab Ihres Tuns zu machen, zu verunglimpfen. Neben ganz direkten, pur sexistischen Demütigungsversuchen wie diesem:

    Zitat von Cometh:

    „ …, dass der Kaiser keine Kleider anhat und Twitteraner nackt dastehen und nicht einmal einen erfreulichen Anblick bieten (na gut, den letzten Aspekt hat er aus Höflichkeit nicht gesagt). Aus und vorbei mit den Twittertanten ...“

    … wird auch ständig gebetsmühlenartig wiederholt, dass es in der Welt wohl schlimmere Probleme gibt als die Beschränktheit betagter deutscher Politiker, z.B. den Bürgerkrieg in Mali. Wobei wieder die typische Unfähigkeit patriarchal sozialisierter Hirne zum Tragen kommt, Zusammenhänge zu erkennen. Gauck, Brüderle & Co. und die Denkweisen, die sie propagieren, SIND der Bürgerkrieg in Mali, nur – und da haben wir in Deutschland nun wirklich Glück – in homöopathischer Dosis.

  • K
    Kotzbrech

    Auch "Volltreffer" , @ sarko :

     

    "Es klemmt noch arg im Denkorgan der Männer . Das kann auch kaum verwundern : nach vielen tausend Jahren androzentrisch geprägter Hirnstrukturen erscheinen bestimmte Denkleistungen schlicht noch nicht in ihrem Oberstübchen . So etwa wie Farbenblinde keine Farben sehen können . "

     

    Aber ... sie sind doch schon ziemlich verunsichert , die androzentristisch halbseitig behinderten Männer . Sonst würden sie hier nicht massenhaft so ein Vorderlader-Feuerwerk aufführen , um den Kappert'schen Angriff abzuwehren .

  • AI
    Alice im Wunderland

    Auch wenn ich kein Freund von Gauck bin: Sieht aus, als hätte er Recht. Sonst würde es gar keinen Grund geben hier zu schreiben... ;-)

     

    Liebe Berufsfeministinnen: Ganz ruhig - und schaltet bitte mal einen Gang runter.

  • HH
    hannes hartmann

    Herr Gauck beschäftigt sich offenbar nur mit Feminismusbashing weil ihm andere Themen zu kompliziert erscheinen.

  • K
    Kaboom

    Es dürfte kein einziges Thema geben, bei dem Kritik am Status Quo geübt wird, das dieser Bundesklatschaugust nicht blöd findet. Alles was nicht bei drei in "Hurra-Deutschland"-Jubel ausbricht, erntet Kritik vom einzigen ehemaligen DDR-Oppositionellen mit VW-Bulli.

  • D
    dadam

    "Leiterin des taz-Meinungsressorts"

    Hört sich an wie Ressort für Propaganda und Agitprop.

    Aufgabe: Diskreditierung und Verleumdung von

    Personen, die abweichende Meinungen äußern.

    Insoweit ist diese Ressort-Bezeichnung wenigstens

    ehrlich. Nur mit Journalismus hat das natürlich nichts

    mehr zu tun.

  • GC
    goodbye cruel world

    @ Roswita

     

    Wenn es der Aufklärung dient:

    Männer hassen Frauen nicht. Sie betrachten sie auch nicht als Gegner.

  • K
    Karolus

    "...um sich komplizierten Themen anzunehmen."

     

    Hier hat die Verf. sich von dem Ruf "Rettet dem Dativ!" beeinflussen lassen! Schade, denn hier gehört der Genitiv hin: "... um sich komplizierter Themen anzunehmen."

  • J
    Jule

    "Die KritikerInnen redeten über Brüderle ja nur, so behauptet der Ex-Pfarrer, weil sie zu denkfaul wären, um sich komplizierten Themen anzunehmen. Stichwort Mali."

     

    Und solch eine Beleidigung vom Bundespräsidenten!

     

    Nur so zur Info Herr Gauck: Ich für meinen Teil rede über Sexismus UND über komplizierte Themen wie Mali! Das eine schließt das andere ja nicht aus, außerdem haben die beiden Dinge rein gar nichts miteinander zu tun!

     

    Vielleicht sollten SIE mal ihren Denkapparat einschalten um das zu erkennen, und mal über ihre eigene Einstellung gegenüber Frauen nachzudenken.

     

    Mit dem Argument könnte man übrigens auch jegliche Debatte über unsere Gesellschaft zum Schweigen bringen - ist doch alles unwichtig, Bildungssystem, Homosexualität ... warum diskutieren wir darüber, wenn es doch einen Krieg in Mali gibt?

  • T
    treibsand
    "Die KritikerInnen redeten über Brüderle ja nur, so behauptet der Ex-Pfarrer, weil sie zu denkfaul wären, um sich komplizierten Themen anzunehmen."

     

    Vielleicht nimmt sich die Autorin mal des Themas "Genitiv" an.

     

    Siehe "Zwiebelfisch: Wir gedenken dem Genitiv"

    http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-wir-gedenken-dem-genitiv-a-344543.html

     

    Ach so; Gauck ein Chauvi? Vielleicht in Bezug auf Mali. Bestimmt nicht gegenüber Frauen. Er ist mit Sicherheit Ehebrecher. Aber das ist kein Beweis für Chauvinismus. Manche halten ihn auch für einen unterträglichen Heuchler ... Aber Chauvi ... nein; da liegt Ihr falsch.

  • R
    Roswita

    Was wollen Männer eigentlich noch von Frauen und was Frauen von Männern angesichts solcher Kämpfe GEGENEINANDER? Die Kinderlosigkeit und die Versingelung dieses Landes hat offensichtlich noch ganz andere Ursachen als die gelegentlich diskutierten. Mein Feind der Mann, meine Gegnerin die Frau. Könnte es schon Hass sein?

    Natürlich muss über den Sexismus der Männer geredet werden! Und über den der Frauen! Oder gibt es letzteren etwa nicht? Manche Frauen scheinen dies anzunehmen.

     

    Übrigens:

    Laut SZ (Leyendecker) bleiben von all den Vorwürfen gegen Expräsident Wulff 400 ungeklärte Euro übrig. Es waren 20 (zwanzig!) ErmittlerInnen unterwegs. Es wäre sehr sinnvoll, wenn die Medien, die gemeinsam mit dem gesunden Volksempfinden Wulff geschlachtet haben, dazu mal was sagen würden.

     

    Viel Spaß noch.

  • R
    ridicule

    Mann,Mann,Mann - watten Larm inne Boouh.

     

    Da melden sich die Halloren aus meiner Geburtsstadt, Studenten, Hermoine und und und. - und Gauckie wird zum besten gehalten mit Richie!

    ( geit chlor, alder!).

    Aber weit und breit kein reblek zu Satzbau und Lektorat.

    Rein ton katolsch warrn.

     

    Ja, Gauck de Gauch - da sachste was, bleibt sich treu;

    dat Kuckucksei is un bliv Paster, wat süss?

    Dumm- un Mitschnacker(Menschenfischer, you know).

    aus dem reaktionärsten Land Preußens und bei die rot lackierten Faschisten

    vulgo DDR, ook. Wie Stolpe - Lügenbarone mit beschränkter Bildung und Weltsicht.

    Wie auch? ich sag nur Diktatoren-Schwanzbrille.

     

    Ines Kappert hat - im heulenden Wind allemal - in der Sache recht, klar.

    Wissen alle.

    Was da verläßlich knarrt und knarzt sind der Wendetalar und die Lederfresse,

    die gut abgehängten Staubfäden und die längst trockengelegten Hirnwindungen.

    Es ist ein Kreuz.

    Mit ' ik setz mir mal bei Richie' Neuss:

    "Es reicht nicht, keine Gedanken zu haben, man muß auch unfähig sein, sie auszusprechen! " Jau! So geit dat!

  • A
    alex-white

    Danke!

  • S
    Shitstorm

    Liebe TAZ-Innen,

     

    der Shitstorm gegen den BundespräsidentInnen geht mir langsam so richtig auf den SackInnen!

  • F
    FaktenStattFiktion

    Dieser Bericht erklärt, warum es MEINUNGSressort und nicht INFORMATIONSressort bei der taz genannt wird.

     

    Keine Information, aber Meinungsmache inklusive manipulativem Bildmaterial.

  • P
    pekerst

    Gauck ist, wenn es darauf ankäme, ein Pflaumenaugust.

    "Die KritikerInnen redeten über Brüderle ja nur, so behauptet der Ex-Pfarrer, weil sie zu denkfaul wären, um sich komplizierten Themen anzunehmen." - Nein, weil sie "denkfaul seien", denn es handelt sich um indirekte Rede und nicht um den Konjunktiv. Und sie nehmen sich "komplizierter Themen" an.

    "Die Autorinnen schreiben, sie wären ob der Gauckschen Äußerungen 'verblüfft und erschüttert'." - Und noch ein Konjunktiv, wo eine indirekte Rede mit "seien" hingehört (hätte)

  • FS
    Frank Schroeder

    Ist nicht wahr, oder? "Die KritikerInnen redeten über Brüderle ja nur, weil sie zu denkfaul wären, um sich komplizierten Themen anzunehmen". Ines, du glaubst es doch selbst nicht, oder? Sicher, dass das "um" nicht weg muss? Durch Faulheit ein Thema bearbeiten? Und man nimmt sich "eines Themas an". - Soll ich jetzt trotzdem den Artikel lesen, bei solchen Kloppern? Lieber nicht.

  • K
    Kerstin

    Soll ich über diesen „Artikel“ nun lachen oder weinen? Worum geht es Ines Kappert eigentlich? Will sie sich unbedingt moralisch überhöhen und als Angehörige eines besseren Geschlechtes inszenieren? Könnte diese Strategie bar jeder Empirie nicht als reziproker Sexismus bezeichnet werden? Pardon, aber das ist mir als Frau zu billig. Aber halt, morgen haben wir ja wieder den Internationalen Frauentag, daher das verzweifelte Weiterköcheln einer längst tot gelaufenen „Debatte“. Die Kommentare zu diesem Machwerk zeigen mir hingegen, dass die taz weit intelligentere, reflektiertere und entspanntere LeserInnen als Redakteusen hat. Das ist die eigentliche Erkenntnis der letzten Wochen.

  • C
    chris

    Dann bin ich also Mann und Chauvi, weil ich es so sehe, wie Gauck es formulierte? Super und ich dachte bisher, dass ich Mutter von recht jungen Kindern, vollzeit berufstägite und studierte Frau sei.

     

    Ich habe den sogenannten Aufschrei ab der Nacht seiner Inszenierung mitbekommen und war erstaunt, was die Frauen zum Teil unter Sexismus zu packen in der Lage waren und wodurch sich einige in diesem Land und ihrem Alltag gequält fühlten. Ja, es ging um Gefühle, denn oftmals war die Geschichte nicht einmal eine, sondern es wurde gefühlt, dass sexistische Absichten im Spiel sein könnten.

     

    Für mich ist "Tugendfuror" ein Wort, das man sehr gut für den "Aufschrei" und vor allem für die medialen Folgen gut nutzen kann. Ein Elefant, dem man getrost die Luft raus lassen kann, denn der Alltag in diesem Land ist mit Sicherheit keine Aneinanderreihung von Sexismen.

     

    Wobei es natürlich stimmt: man kann mit der richigen Brille fast in allem -ismen finden oder im Hintergrund vermuten. Das erfordert Energie und eine gewisse Lebens- und Alltagsferne, die ich bei vielen der Teilnehmer erleben kann, die scheinbar wenig im Leben tun und dafür sehr viel am Rechner gut vernetzt in einem Kokon der Bestätigenden Gruppe.

     

    Und wer könnte es wagen, gegen Gefühle etwas ins Feld zu führen? Ein Mann? Ein Bundespräsident? Eine Frau? - alle aus der Diskussion, weil entweder alt, machtgeil.... und nicht zuletzt, weil sie nicht den Debattenführerinnen zustimmen "Sexisten", womit die Argumente der "Aufschrei"erinnen bestätigt würden...

     

    Aber gute Medienarbeit - ganz weit vorn und jedes Blatt bringt die Geschichte

  • RH
    Recht hat er

    Gauck ist gut.

  • I
    ion

    "Aber die Deutungshoheit der alten Garden schwindet im digitalen Zeitalter. Das ist die Chance."

     

    Gewürfelte Reihen von Nullen & Einsen produzieren nicht per se Gehaltvolles; und nicht alle denkfaulen Opportunistinnen sind blond.

     

    Ein Haiku Classic (zur Entspannung):

     

    oh, sweet plum flagrance

    on the mountain path

    abruptly the sun rises

     

  • BB
    Bernd Brecher

    @sarko & Ines Kappert:

    Um es vorweg zu nehmen: Zwischen ihren Beiträgen und Mario Barts Stand-Up Commedy besteht kein großer Unterschied, wenn es um die Verdienste in Sachen Gleichstellung der Geschlechter geht.

     

    Das angeführte Klischee DER rückständigen Männer. Wenn ich das schon lese wird mir ganz anders.

    Der Beißreflex - und das ist in der Tat eine Leistung des Artikels - ziemlich deutlich Ausdruck dessen, wie tief bestimmte Denkstrukturen noch immer verankert sind. Das ist beunruhigend, aber doch letztlich wenig überraschend, wenn pauschal über das Missverhalten eines Geschlechtes geurteilt wird und damit der Dualismus immer wieder aufs neue reproduziert wird (wie bei Bart eben).

    Wie wäre es denn stattdessen einmal das Verhalten als solches anzuprangern und sich tatsächlich etwas tiefer mit den dahinter liegenden Dynamiken (und vollkomen losgelöst vom biologischen Geschlecht ist die Sache vielleicht nicht) zu beschäftigen. Aber nein wir kramen die verkrusteten Bilder aus der Mottenkiste hervor und zementieren damit das, was wir zu bekämpfen vorgeben und zeigen eigentlich nur, dass wir nicht in der Lage sind jenseits dieser Kategorien zu denken.

     

    Ich habe in dieser Debatte bisher nicht einen einzigen sinnvollen Beitrag gelesen. Ich fürchte wir werden ihre und vielleicht noch die nächste Generation überleben müssen, bis es soweit ist.

  • B
    Bohne

    Ein höchst sexistischer Beitrag.

  • HL
    Hauke Laging

    Die taz-Intellektuelle erklärt uns die Welt. Im ersten Artikel, ganz oben auf der Webseite.

     

    Und in der Subline reicht es nicht mal zum richtigen Konjunktiv.

     

    OK, soll man nicht überbewerten. Also draufgeglickt, gelesen und schnell gemerkt: Das war kein Zufall. Aber bei der taz entscheidet ja zum Glück nur die Kompetenz, wer was darf.

  • F
    Facepalm-Gate

    In Köln sagt man "Das ist Kappes!", wenn jemand ausgemachten, hanebüchenen Blödsinn von sich gibt. Dieses Prinzip hat die Verfassern dieses Artikels offenbar zu ihrem Arbeitsmotto erhoben, was aber zum Thema Feminismus geradezu wunderbar passt. Nirgendwo wird mehr Blödsinn agesondert als in den verlogenen Scheindebatten und Kampagnen des heutigen Feminisums.

  • M
    markus.krameratposteo.de

    Gauck wird vom Stern so zitiert: "Wir reden tagelang intensiv über das Verhalten eines Politikers abends an der Bar - aber wir sprechen nur wenig über die brandgefährliche Lage in Mali."

     

    Heide Oestreich zititiert Gauck in der Taz heute so: "Statt über wichtige Themen wie etwa den Einsatz in Mali diskutiere das Land über „das Fehlverhalten eines Politikers abends an der Bar.“"

     

    Kapert schreibt hier: "Die KritikerInnen [sic] redeten über Brüderle ja nur, so behauptet der Ex-Pfarrer, weil sie zu denkfaul wären, um sich komplizierten Themen anzunehmen. Stichwort Mali."

     

    Was Kapert schreibt hat auf mich beim ersten Lesen wie ein Zitat gewirkt und stutzig gemacht, aber sie will hier seine Motivation aufdecken.

    Die wird damit bewiesen, dass Gauck - als Mann - garnicht anders kann als Frauen abzuwerten. Das ist ein Zirkelschluss und überzeugt mich nicht.

     

    Leider kommt Mali ein zweites Mal vor, als Beispiel für Themen gegen die sich Sexismus (als Thema) durchsetzen muss, neben "dem Papst".

     

    Ich finde die Wahl dieser Beispiele geschmacklos und kurzsichtig. Außer dass der Papst ein Mann ist, sehe ich keinen Zusammenhang. Ein Schenkelklopfer; für die Taz, auch für mich, spielt der Rücktritt des Papstes keine Rolle. Warum muss also die Bedeutung Malis herabgespielt werden?

     

    Der Artikel möchte ernst genommen werden? Wie er mit Mali umgeht gibt er Gauck Recht.

  • B
    Überflüssig

    Dieser Artikel passt ja perfekt in ein "Meinungsressort": Aufgebaut auf das realitätsferne Bild vom bösen Mann, der "seinen Eigenwert gewohnheitsmäßig über die Abwertung von Frauen absichert" und nur "sich selbst zum Maß" nimmt kann sich die Autorin ohne Nennung von Fakten über die sexistische Männerwelt auslassen und unserem Bundespräsidenten auch noch die zu ihrer Meinung passenden Worte in den Mund legen ("Die Kritikerinnen, so der Ex-Pfarrer, seien zu denkfaul" - Wo hat er das gesagt?).

     

    Solche Artikel aufmerksamkeitsbedürftiger, sich in einer künstlichen Operrollle wohlfühlenden, Feministinnen schadet der ganzen Sexismus-Debatte und all denjenigen, die wirklich unter Sexismus leiden (Zum Beispiel zwangsverheirateten Frauen). Es ist gut, dass Herr Gauck das erkannt hat und es auch offen anspricht.

     

    Das einzige sexistische an diesem Artikel ist die Autorin - und zwar gegenüber Männern (Wo gibt's den passenden Twitter-Tag?).

     

    Und woher kommt eigentlich der Glaube, dass jede Meinung auch ohne Tatsachenbezug schon per se einen Wert hätte? Liebe TAZ, ein solches "Meinungsressort" gehört abgeschafft.

  • B
    Bonbonzucker

    "Gauck spricht hier vor allem als Mann, der seinen Eigenwert gewohnheitsmäßig über die Abwertung von Frauen oder vermeintlichen Frauenfragen absichert."

     

    Kappert schreibt hier vor allem als Frau, die ihren Eigenwert gewohnheitsmäßig über die Abwertung von Männern und blablablabla

     

    Im Ernst: ich bin immer bemüht, abweichende Meinungen zu verstehen. Aber Argumente müssen`s dann halt schon sein. Ich schreib`s nicht gerne, aber für mich ein Artikel auf BLÖD-Zeitungsniveau unter dem Deckmantel der Aufklärung. Shocking.

  • S
    sarko

    "Gauck spricht hier vor allem als Mann, der seinen Eigenwert gewohnheitsmäßig über die Abwertung von Frauen oder vermeintlichen Frauenfragen absichert : "Ich sage, was wichtig ist! Was ich nicht als Problem „erkennen“ kann, ist kein Problem." "

     

    Volltreffer , Frau Kappert ! Und Wow ! Wie sich doch die getroffene Männerwelt in den Leserforen (mehrheitlich) zur Wehr setzt ! Nach Präsi-Muster !!

     

    Es klemmt noch arg im Denkorgan der Männer . Das kann auch kaum verwundern : nach vielen tausend Jahren androzentrisch geprägter Hirnstrukturen erscheinen bestimmte Denkleistungen schlicht noch nicht in ihrem Oberstübchen . So etwa wie Farbenblinde keine Farben sehen können .

    Und die Welt ist immer noch eine Männerwelt , nicht nur beim hier diskutierten Thema Sexismus .

    Noch ...

  • CT
    Christophe T.

    Der Gauckelmann hat keine Ahnung wovon her die Rede ist - der denkt sicher auch dass Anspielungen auf bestimmte weibliche Körperteile unter der Kategorie "Komplimente" einzuordnen sind.

     

    Ich stell mir grad vor was passieren würde wenn eineR dem Gauck mal öffentlich eine Bemerkungen über die lederhosenfüllende Natur des bundespräsidentialen Fidibus machen würde.

     

    "Hallo Herr Gauck - na Ihr Stück füllt aber ka echt bayrische Lederhosen nid - und s Sackerl ..." - aber dann denken eh alle an den Bauch.

     

    Der Mann ischt halt un-sexuell und un-hysterisch und vollkommen un-bedarft - isch ja auch richtig so als Pfarrer!!

  • H
    Holländer

    Ines Kappert: "Die Autorinnen schreiben, sie wären ob der Gauckschen Äußerungen „verblüfft und erschüttert“. Wieso denn das?"

     

    Das ist doch eher ein diplomatischer Floskel. "Wir haben schon immer gedacht, dass Sie einen reaktionären Sack sind", wäre unhöflich.

     

    Und man muss im Medienzeitalter, natürlich tun als ob man verblüfft ist. Wenn das Interview nicht einen neuen Blick auf Gauck gegeben hätte, wäre es ja keine Nachricht.

  • P
    palm

    Zitat:

    "Gauck spricht hier vor allem als Mann, der seinen Eigenwert gewohnheitsmäßig über die Abwertung von Frauen oder vermeintlichen Frauenfragen absichert. "

     

    Also das ist ja nun ein absolutes Totschlagargument, wobei das eine mit dem anderen gar nichts zu tun hat. Werde ich in Zukunft immer anwenden, wenn mir irgendwas an jemanden nicht passt. Z.B. wenn mir mein Chef mal blöd kpmmt, werde ich dann sagen:

    X spricht hier vor allem als Chef, der seinen Eigenwert gewohnheitsmäßig über die Abwertung seiner Untergebenen ... absichert.

    Klappt immer !

  • PI
    Porno ist überall...

    Mhm, erstmal um klarzustellen, ich bin ein Mann. Umgefähr so, wie mein Sohn zu mir sagt: "Papa, ich bin ein Mann, weil ich hab einen Pipi". Nun gut, als Mann, der einen Mann mit Pipi zum Sohn hat, kriegt man natürlich so einiges mit. Das geht schon los im Kindergarten. Da kommt er heim und sagt: "Die Mama ist unsere Putzfrau, gell?". Keineswegs natürlich,hey, wirklich nicht, ganz ehrlich...jetzt glaubt mir, ganz echt, es ist nicht so... Aber man sieht schon, wie Kinder mit gewissen Rollenbildern konfrontiert werden. "Weil des Kind hat des gsagt" usw. Und wenn der stärkste Junge, wow, "der Stärkste des sagt Papa". Worauf will ich eigentlich hinaus. Aja, Sexismus. Wie wär das eigentlich, wenn man an jedem Ort und an jeder Stelle, Magazine, Werbung und vor allem dem Internet, also an jeder Stelle einen heraushängenden Pipi sehen würde? Also so wie Titten? Ich will das Ding jetzt nicht Schw... nennen. Wobei, also wenn wir schon über Titten reden, dann auch über Schwänze. Ach nein, das geht ja nicht, das gehört sich nicht, nicht beim Mann... Zum Glück werden wir davon verschont bleiben. Die Frauen sind einfach nicht so geistlos wie wir Männer, oder? Die denken nicht mit der ..., so wie wir Männer mit dem ... Also ich finde es unmöglich, um zum Schluss zu kommen, was der ehemalige Pfarrer, oder sollte ich sagen Pfaffe, da von sich gab - naja und bei den "Christen" hatte und hat die Frau ja stets die Schn...e zu halten. Aber wenn ihr nochmal drüber nachgrübelt, die Geschichte mit dem Pipi (oben), dann wird es klar. Wir, Männer, brauchen noch eine Weile um uns von unseren standartisierten Rollen und Bildern zu lösen, die uns quasi aufgedrängt werden, schon im Kindergarten. Und, wenn man als Erwachsener auch merkt, dass es falsch ist so zu denken, wenn man in der Schule, 4. Klasse, den Ball, 80G, 35 Meter wirft und das Mädel nur 5 Meter, dann kommt man sich mit seinem Pipi schnell überlegen vor. Aber ihr könnt euch ja rächen. Vielleicht hängt ihr doch überall mal Schw...e auf, wie der Arbeiter sein PinUpGirl, wie die Datingseiten im Netz, wie die Werbung im TV. Porno ist eben überall...Und so fragt mein Sohn, übrigens 6, warum man im "Fernsehen, manchmal auch Internet" (lässt sich ja kaum vermeiden)immer Frauenbrüste sieht. Und so schließt sich der Kreis, die nächste Generation wird herangezüchtet, unfreiwillig...

  • S
    Severin

    Gauck hat Recht, aber vermutlich anders, als er dachte.

    Statt über weinselige Peinlichkeiten eines alten Mannes, Karrierismus mittels Schreiben darüber, die Frage nach dem Stand der Emanzipation in Deutschland und ähnliche obere Mittelschichten-Luxus-Debatten zu debattieren, sollte die echten Probleme in Sachen Gleichstellung auf die Agenda und dort solange bleiben, bis sie gelöst sind.

    Was wichtiger wäre als diese genannten Dingen???

     

    Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Wieso in Umfragen eine Mehrheit der Frauen befürwortet, daß Frauen im Schnitt 20% weniger Lohn bekommen und ob es da einen Zusammenhang zu 20 Jahren "Frauenbild" im Privat-TV gibt. Um nur 2 Dinge zu benennen.

     

    Aber nein, laßt uns weiter über Brüderle & Co reden - und dank dieser Berieselung einlullen und ablenken lassen. Und die Wortführer dieser belanglosen Debatte schön ihr Gewissen aufplustern und das Ego hochschaukeln...

  • SM
    Stefan Maas

    ...OK, sehe jetzt ein, dass es in dieser Zeitung, deren Abonnent ich bin, keinen auch nur ansatzweise positiven Artikel über den besten Bundespräsidenten seit Weizsäcker mehr geben wird. Sobald das Wort „Gauck“ fällt, mache ich einen Abstecher zu anderen Medien, um ein eigenes Bild der Lage zu bekommen.

  • A
    agztse

    Was ist eigentlich ein "Meinungsressort"? Egal. Ein Mann sichert seinen Eigenwert also gewohnheitsmässig über die Abwertung von Frauen ab. Hm. Falsch. Ich fürchte die Autorin verfällt den gleichen Irrtum wie die Schreiberinnen dieses peinlichen Briefes: sie nimmt sich selbst zu wichtig. Von Einstein bis Oistrakh, von Daimler bis Jobs bestimmen Männer ihren eigenen Wert immer noch aus sich selbst heraus, auf Grund ihres Könnens, ihrer Kreativität, ihres Erfindungsreichtums, ihrer Intelligenz. Welcher Mann fühlt sich schon "wertvoll" wenn er eine abgewertete Frau neben sich hat? Völlige Unkenntnis des anderen Geschlechtes. Böses Meinungsressort, setzen!

     

    Ja, medienwirksam war der Brief. Leider ist es bei den Damen nicht angekommen das bereits bei der Aufschrei Kampagne selbst die öffentliche Meinung am Ende umgeschwenkt ist. Und mit diesem Schreiben befördern sie sich nun endgültig ins Aus. Auch wenn die Claqueure auf Twitter noch die Fahnen schwenken so werden das doch immer weniger. Und das die grosse Mehrheit aller Meinungsäusserungen, von SPON bis Twitter und TAZ gegen diesen Brief argumentieren ist eine Tatsache.

  • L
    LeserIn

    Nun Frau Kappert,

    die sieben #Aufschrei-kreischenden Damen, die den Offenen Brief geschrieben haben und von denen es mindestens einer zwar nicht an Expertise für "gendergerechte Sprache", wohl aber an klassischer Bildung und als Germanistikstudentin an grundlegendem Textverständnis mangelt, hatten ihre fünfzehn Minuten Medien-Ruhm.

    Lassen Sie es mit der Berichterstattung doch nun bitte gut sein.

    "Flächendeckend", um mal eine im Brief zitierte Vokabel Joachim Gaucks zu benutzen, ist das Interesse am medialen Treiben dieser beruflich offenbar unausgelasteten jungen Twitter-SchreihälsInnen nämlich hierzulande mit Sicherheit nicht.

    Und das betrifft Frauen und Männer.

  • F
    Falmine

    Was an Gauck ist irgendwie überraschend? Das er nicht präsidial amtiert, sondern chauvinistisch agiert? Ein überheblicher, narzisstischer alter Mann mit ungeklärten privaten Beziehungen wird trotz alledem in das höchste Staatsamt gewählt - besonders gern von der FDP.

    Gauck fühlt sich bestätigt und akzeptiert, so wie er ist. Tscha, Pech gehabt. In wenigen Jahren ist es vorbei. ;-)

  • LF
    Liebe Frau Kappes,

    schön, daß wenigstens Sie das alles mal richtig stellen!

    Furor= Furie

    Torwart=Blockwart

     

     

    Herr Gauck ist zwar ein Geck, aber er lässt sich doch übertreffen...

  • MN
    Mein Name

    Also wenn ich mit jemanden irgendwas machen will dann bemüh mich um den anderen und hebe seine Vorzüge usw. hervor. Warum sollte ich mich in Kritik ergehen oder dauernd rum maulen? Und dann noch wegen diesem Gendergedöns. Wenn mir jemand nicht passt suche ich mir jemand anderen. ES scheint mir und zwar schon seid den 70ziger Jahren, dass es in der Frauenbewegung nicht um eine Annäherung geht sondern nur darum, wer hier die besseren und wer die eigentlichen Schuldigen sind. Und deswegen kann man diese Frauen auch nicht ernst nehmen.

    Warum wird so eine Schönschreibübung hier veröffentlicht? Warum muss ich mich hier so dumm beschimpfen lassen und soll dann auch noch Geld dafür bezahlen? Ich glaube ich werde hier nix zahlen.

  • G
    Glücklichmacher

    Recht hat er, unser Präsident!

  • A
    andro

    Als letztes Jahr bekannt wurde, das tausende junge Frauen eine Beratungshotline anrufen, weil ihnen die Zwangsverheiratung droht, gab es keinen #Aufschrei. Das interessiert ja niemanden, betrifft einen ja selbst nicht. Aber einen dummen Spruch von einem alten Sack gehört zu haben ist vielen mal vorgekommen, darüber kann man sich endlos auslassen.

     

    Erinnert mich an etwas.

    Wer Samstags seine Strasse net kehrt, dem gehört doch glatt die...

  • W
    wetterleuchten

    "Mehr Mann als Präsident", Chauvi Gauck ist entlarft!

    Sehr gut Ines Kappert. Diese präsidiale Omnipotenz des Wissens, der Problem-Erkennung, des ab- und ausgewogenen Wortes, geht nicht nur Frauen auf den Senkel! Aber hier fehlte ihm das nötige Feingefühl. Er hätte es wissen können, wenn er seine Lebensgefährtin gefragt hätte. Aber wenn sich jemand so allwissend hält (Super-Ego,Super Macho), wird er doch keine Frau fragen-oder?

  • S
    Student

    Diese Diskussion ist doch wirklich lächerlich. Keine Frage, es sollte gelten für gleiche Arbeit, gleiches gehalt und zwar Geschlechtsneutral. Bitte dann auch Bewerbungen nur annehmen, wenn kein Photo und keine Alter angegeben werden muss. Das Lächerliche an Euch Frauen, die hier lauthalts brüllen ist, dass ihr Euch in eine Opferrolle rein fixiert. Wenn ihr endlich ernst genommen werden wollt, verhaltet Euch gefälligst so. Knallt dem Typen eine, wenn er Euch begrabscht und ihr es nicht wollt. Ruft ggf. die Polizei! Hört auf rum zu heulen. Frauen schauen Männern oft genug auf den Hintern, reißen derbe Sprüche, sobald sie in der Überzahl sind. Und Frauen sind nicht besser oder schlechter, wie man an unseren derzetigen Politikerinnen sieht die auch allesamt Bock Mist bauen. zu Guttenberg hat seine Doktor Arbeit abgeshrieben, von Mehrin und Schavan ebenfalls. Steht auf im Job und hört diese unsägliche debatte über die Medien auf. Gauck hat doch recht, die Probleme in Mali sind wesentlich gravierender als Euer Sexismus Problem. Die Meisten haben einfach nur keine Ahnung von Männern, eine Männer Phobie und findet das männliche Geschlecht persé ekelhaft. Lächerlich. . .Männer sollten am besten alles lassen, im stehen pinkeln, Fleisch essen, arbeiten, Karriere machen, intelligent sein, reden, Väter sein, ...alles was Männer machen wird in dieser Debatte schon schlecht geredet nur weil wir Männer sind. Damit dreht ihr Frauen einfach nur den Spieß um. Aber bitte, wenn man sich bspw. Stellenausschreibungen von Universitäten anschaut, steht überall drauf, "Frauen bevorzugt". Also, wer wird diskriminiert? Lassen wir es. Diese Debatte wird an der Realität vorbei geführt.

  • P
    Purple

    Yeah! Endlich wieder Gauck-Bashing in der TAZ!

     

    Ich hab's ja schon vermisst...

  • CS
    Carsten Specht

    Sehr guter Artikel. Als selbstbewusster Mann möchte ich einen selbstbewussten Bundespräsidenten. Was für mich in diesem Fall bedeutet, das er bewusst über die Verhältnisse in Deutschland reflektiert. Sexismus ist allgegenwärtig.

  • T
    Tazitus

    Finde ich gut, dass die Frauen endlich mal wieder sich nur auf das Opfer-Abo konzentrieren - und ich hatte schon etwas Sorge, die würden jetzt durch Fleiß und harte Arbeit zu echten Konkurrentinnen. Aber solche Heulsusen - hihi, da kann man sich als Mann echt freuen, die Frauen fallen als Führungskräfte komplett aus, die können nur noch "Sexismus" kreischen und fangen sofort an zu heulen. Super, bitte mehr solcher Opfer-Abo-Artikel! Kachelmann hatte echt zu 100% recht! Alice Schwarzer hat ja den Boomerang-Effekt des Sexismus-Genöles auch schon verstanden.

     

    Ines Kapert finde ich voll super - die demotiviert noch jede Frau. Weiter so! Die Frauen bekommen das Opfer-Abo und die Männer bekommen die Führungsposition - endlich sind wir dank Ines Kapert wieder in den 50ern angekommen. Danke, Ines!

  • TB
    Tampa Bukkake

    Gähn. Selbst in der lächerlichen Sexismus-Debatte ist dieser bizarre Beitrag beosnders lächerlich. An den Haaren herbeigezogen - und vor allem in Gegensatz zu dem offenen Brief völlig undifferenziert, kenntnislos und offen männerfeindlich. Einfach ein strunzdummer Artikel. Und dann immer dieses aufgesetzte taz-Gelalle vom "Qualitätsjournalismus" angesichts solcher Artikel - eine Quoten-Frau schreibt über den Hass anderer Quoten-Frauen auf die Männer. Gähn.

  • C
    Cometh

    ... das sind doch Rückzugsgefechte: Gauck hat einfach Kind gespielt und gesagt, dass der Kaiser keine Kleider anhat und Twitteraner nackt dastehen und nicht einmal einen erfreulichen Anblick bieten (na gut, den letzten Aspekt hat er aus Höflichkeit nicht gesagt). Aus und vorbei mit den Twittertanten ...

  • C
    Cliff

    Die Damen empören sich, weil sie das Wort, das mit "Furor" endet direkt so auf sich beziehen und unserem Präsidenten unterstellen, er hätte sie als "Furien" beschimpft?

     

    Geht's noch?

     

    Durch diesen Vorwurf haben sie höchstens bestätigt, dass das zutrifft, was zum einen Herr Gauck nicht gesagt hat und zum anderen sie sich nicht unterstellen lassen wollen.

     

    "Furor" hat nur die gleiche Wortherkunft und die Wortschöpfung "Tugendfuror" bringt meiner Ansicht nach die Übertreibung dieses #Aufschrei gut zur Geltung.

     

    Wer hier heraus liest, der Präsident hätte ihn (oder muss ich "sie" sagen?) gerade beleidigt, _will_ unbedingt empört und betroffen sein.

     

    Es ist gut, dass er es ablehnt, diesen offenen Brief zu kommentieren.

  • J
    Jupp

    Bei Machtpositionen besteht immer die Möglichkeit, dass sie ausgebeutet werden.

     

    Nur im Fall Brüderle hat mir das Vorkommen eines solchen Vorkommnisses nicht einleuchten wollen, während ich vermisst hab, dass sie für die Arbeitswelt also dort, wo man ihr schlecht ausweichen könnte, thematisiert wurde.

     

    Vielleicht ging es dem Gauk genauso,

    was er dann natürlich hätte sagen können.

  • H
    Halloren

    Schade, dass diese eigentlich wichtige und richtige Debatte zum Thema "Geschlechtergerechtigkeit" auch durch so lächerliche, männerfeindliche, bei aller Disrespekt für Gauck an den Haaren herbeigezogene Artikel so ins unendlich Lächerliche gezogen wurde. Die echten Opfer von Vergewaltigungen werden durch Frau Kapert offen verhöhnt. Schlimm.

  • F
    Furu

    Gauck hat erklärt, dass er weiss, dass Sexismus en Problem in der Gesellschaft ist. Seine Kritik habe Teilen der Mediendiskussion gegolten. Ich finde dieser Artikel sollte tun, was er von Gauck fordert, beide Seiten berstehen und nicht immer alle verurteilen, egal ob dumm oder nachdenklich, gutmeinend oder böswillig. Weniger Furor bitte.

  • DD
    Dirk Diggler

    Frau Kappert, Sie leiden deutlich unter Verfolgungswahn. Man kann nur zur Abkühlung der erhitzen Gemuüter aufrufen. Ohne ein bisschen mehr Distanz zu sich selbst und seiner eigenen Wichtigkeit, und ein etwas dickeres Fell, ohne etwas mehr Schlagfertigkeit an der Bar und nicht erst ein Jahr später im "Spiegel" wird's nie was mit vermeintlich fehlenden Gleichstellung (Ihre Kreise erwünschen sich vermutlich eher eine "Gleich-Schaltung") von Frau und Mann.

     

    Soll mir recht sein, ich liebe Frauen dafür dass sie Frauen sind, nicht dafür dass sie Männer zu sein spielen.

  • NG
    [Name Gelöscht]

    "Die KritikerInnen redeten über Brüderle ja nur, so behauptet der Ex-Pfarrer, weil sie zu denkfaul wären, um sich komplizierten Themen anzunehmen. Stichwort Mali."

     

    Prima, wie die Fakten hier wieder zurecht gebogen werden, damit sie ins Feindbild und zu den bereits gefassten Vorurteilen passen. Herr Gauck hat im besagten Interview nirgendwo behauptet, die KritikerInnen wären zu denkfaul, um sich komplizierter Themen anzunehmen. Er hat lediglich darauf hingewiesen, dass es in der Welt wichtigere Probleme gibt:

     

    "Wir reden tagelang intensiv über das Verhalten eines Politikers abends an der Bar - aber wir sprechen nur wenig über die brandgefährliche Lage in Mali."

     

    Und wo er Recht hat, hat er Recht. So ein Affenzirkus wegen nichts und wieder nichts. Und nein, ich verharmlose und negiere in keinster Weise alltäglichen Sexismus. Das um Herrn Brüderle veranstaltete Theater hat aber so gar nichts mit tatsächlicher einen Straftatbestand darstellender sexueller Belästigung zu tun. Ich kann für dieses Herumgezicke einfach kein Verständnis aufbringen. Wenn ich (mal wieder) einen solchen Artikel lese, wie diesen hier von Frau Kappert oder von Frau Oestreich oder anderer meiner Geschlechtsgenossinnen, dann ist es mir manchmal schon fast peinlich, eine Frau zu sein ...

  • W
    Winfrid

    Sollte es etwa Frauen geben, die ihren Eigenwert durch die Abwertung "männlicher" Positionen steigern? Ich kann mir das nur schwer vorstellen. Aber manchmal bekomme ich so eine Ahnung, daß Sexismus nicht nur eine "männliche" Untugend sein könnte...

  • HK
    Heide König

    Ach Gottchen, Frau Kappert.

  • M
    Mentalist

    Wenn man sich den offenen Brief einmal durchliest, so wird man feststellen, dass dieser Brief wesentlich differenzierter als dieser extrem schlechte Beitrag ist - den Unterzeichnerinnen geht es offenbar tatsächlich um eine Diskussion und nicht um sinnlose Beschimpfungen. Dieser taz-Beitrag ist einfach nur ein langweiliger Schnellschuss aus dem stramm rechten Feministinnen-Ecke. Dem Ansinnen der Unterzeichnerinnen des offenen Briefes tut er eindeutig Unrecht.

     

    Frau Kapert ist halt einfach eine extrem schlechte Journalistin - außer ganz laut "Sexismus" schreien kann sie nicht.

  • H
    Hermoine

    Was für ein 100%ig vorhersehbarer, trantütiger Beitrag. Die ganze Kritik zeigt sehr deutlich, wie recht Gauck hat - und Begriffe wie "Chauvi" oder "Sexismus" sind nun wirklich längst von gestern, in einer Reihe mit "Fräulein" und "Kehrwoche".

     

    Erschreckend zu sehen, wie die taz den Zeitgeist verschläft - die taz bekommt nicht mal mit, dass sie, wie Brüderle und Schwarzer längst von gestern ist. Irgendwie traurig. Und die taz schnarcht einfach weiter.