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Kommentar SimCityWillkommen in der DRM-Hölle

Daniél Kretschmar
Kommentar von Daniél Kretschmar

Das PC-Spiel SimCity war mal sehr beliebt. Dank Serverproblemen hat sich das nun geändert. Die wahren Probleme aber liegen woanders.

Wenigstens das Standbild geht noch: Szene aus SimCity. Bild: reutsers

B ERLIN taz Es sollte eine triumphale Rückkehr werden. Nach zehn langen Jahren ist seit Donnerstag die Fortsetzung des PC-Spieleklassikers SimCity, einer komlexen Städtebausimulation, erhältlich – und wird durch fortgesetze Serverausfälle zum PR-Desaster für den Hersteller Electronic Arts (EA) und ein Lehrstück über die Probleme mit dem Kopierschutz.

Die Vorabbesprechungen waren überwiegend positiv. Die Fans ließen sich nicht lange bitten und griffen in Massen zu, sobald die Downloads zur Verfügung standen. Die Popularität des Spiels ist nun jedoch sein Problem. Wegen des gewaltigen Ansturms auf die Server des Anbieters EA kommt es zu erheblichen Einschränkungen in der Spielbarkeit SimCitys.

EA hat nämlich – wie schon für andere Spiele – die permanente Synchronisation des Spiels zwischen dem Heimrechner und den Firmenservern zur zwingenden Bedingung gemacht. Nicht nur Spielstände werden dort gespeichert, der gesamte Spielablauf wird so gesteuert. Ohne ständige Internetverbindung ist kein Spiel möglich.

Daniél Kretschmar

ist taz.de-Redakteur.

Auf der anderen Seite heißt das aber auch: Hat der Anbieter ein Verbindungsproblem, ist es ebenfalls vorbei mit dem Spielvergnügen. Und der Anbieter hat ein gewaltiges, schon mehrere Tage andauerndes Problem. Die hoffnungsvollen virtuellen StadtplanerInnen machen nun ihrem Ärger in den Weiten des Internet Luft. Schließlich haben sie nicht wenig Geld für ein disfunktionales Produkt ausgegeben.

Alle Opel weg

Ob die inzwischen erfolgte Ankündigung EAs, zur Entschädigung der enttäuschten Käufer ein anderes Spiel aus der eigenen Angebotspalette kostenlos zur Verfügung zu stellen, reicht, den bereits entstandenen Imageschaden irgendwie abzumildern, ist fraglich.

Was jedoch en passant durch das SimCity-Desaster deutlich in den Fokus kommt, sind grundsätzliche Probleme mit dem Digital Rights Management (DRM), dem Kopierschutz. EA erzwingt bei seinen Spielen die Serververbindung ja vor allem, um die Verwendung unbezahlter Kopien zu unterbinden. Alle NutzerInnen melden sich nach Kauf der Software mit einer eigenen, nicht übertragbaren Seriennummer bei EA an und bleiben damit eindeutig identifizierbar, solange sie das Spiel nutzen.

Dank dieser Kontrolle der „korrekten“ Verwendung einer Software wird sie durch die Notwendigkeit der ständigen Verbindung mit dem Hersteller auch ganz ohne dessen Serverprobleme in ihrer Funktionalität künstlich eingeschränkt. Es braucht keine einsame Berghütte, um einmal ohne schnelle Internetverbindung dazustehen. Was passiert, wenn zum Beispiel EA einmal in Insolvenz ginge und seine Server einfach abgeschaltet würden, ist auch klar: Das ordungsgemäß gekaufte und bezahlte Produkt SimCity hört für immer auf zu funktionieren.

Man stelle sich vor, nach Schließung des letzten Opelwerkes würden alle jemals produzierten Fahrzeuge dieser Marke nicht mehr fahren können, weil die Zündung zum Schutz vor unerlaubtem Weiterverkauf des Fahrzeugs einer Synchronisation mit einem Rüsselsheimer Server bedarf, der dann leider nicht mehr existiert.

Goldener Käfig

Nun ist es nicht so, das Simcity und EA ein Einzelfall sind. Gerade mit der weiteren Verbreitung immer kleinerer Mobilgeräte (Stichwort Google Glasses und iWatch) wird die Speicherung von Daten auf externen Servern und die Bereitstellung von Software aus der mythischen Cloud zum Standard. Ein voll funktionaler Rechner, der alle Daten und Applikationen an einem Ort speichert, wird hingegen die Ausnahme sein.

Das muss nicht heißen, dass jedes Gerät oder Programm zum Totalausfall wird, wenn auf der einen oder anderen Seite mal die Internetverbindung abbricht. Dieses Problem ist tatsächlich einzig dem prinzipiellen Misstrauen der Anbieter gegenüber ihrer Kundschaft geschuldet. Dem Verkäufer Kontrollrechte über ein bereits verkauftes Produkt einzuräumen ist der einzige Grund, Software so zu gestalten, dass sie ohne Internetanbindung überhaupt nicht funktioniert.

Solange Softwarehersteller nicht an sich halten können und die maximale Kontrolle über ihre Produkte ausüben wollen, werden sich Unfälle wie der verkorkste Simcity-Start ereignen. Un solange werden Hersteller wie EA auch damit leben müssen, dass ihre Kundschaft sehr ungehalten reagiert und die Produktbewertungen bei Amazon in den Keller gehen, wenn die Serverleistung mal nicht für eine reibungslose Überwachung ausreicht.

Digital Rights Management mag ein Käfig sein, egal: Hauptsache der Goldlack blättert nicht ab.

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Daniél Kretschmar
Autor
Jahrgang 1976, Redakteur für die tageszeitung 2006-2020, unter anderem im Berlinteil, dem Onlineressort und bei taz zwei. Newsletter unter: https://buttondown.email/abgelegt
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20 Kommentare

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  • U
    Uwe

    Guter Artikel, wenn ich auch glaube dass er einen kleinen Fehler enthält: Tatsächlich scheint es, als wären die EA-Server entgegen der Behauptung von EA keinesfalls an der Berechung irgendwelcher Spielinhalte beteiligt. Neben der Synchronisation im Zusammenspiel mit anderen Spielern wird lediglich noch alle 15 Minuten geprüft, ob das Spiel zum Server verbunden ist. Die eigentliche Simulation findet nach wie vor ausschließlich über den eigenen PC statt.

     

    Zum eigentlichen Thema: Dieses Spiel kommt mir nicht ins Haus, obwohl ich die Vorgänger sehr gemocht habe und Sim City 4 nach wie vor auf meiner Festplatte ist. Es ist ein fehlerhaftes Produkt welches krampfhaft versucht, neue (zusätzliche) Käuferschichten an Land zu ziehen mit Designentscheidungen mit denen viele (zumindest nach meiner Wahrnehmung) Fans der Serie vor den Kopf gestoßen werden. Hauptkritikpunkt sind die im Gegensatz zu den Vorgängern winzigen Karten. Das Spiel sollte eher SimVillage heißen. Der Onlinezwang und der Zwang, das Spiel nur über die Firmeneigene Plattform Origin spielen zu können, macht den Kauf des Spiels für mich persönlich absolut inakzeptabel. Nach meinem Wissensstand (gering) sind derartige Geschäftspraktiken auch rechtlich gesehen mindestens bemerkenswert, zumindest wenn man europäisches Recht anwendet. US-amerikanisches Recht gibt EA freie Bahn, da der Kunde durch das Akzeptieren der Benutzervereinbarung (EULA) sich einverstanden erklärt, dass EA ihm jederzeit einen großen Knüppel in den Hintern rammen kann, Entschuldigung für meine Ausdrucksweise.

     

     

    Ich kann nur hoffen, dass bei Veröffentlichungen wie Sim City auch in der Zukunft die Leute ihrem Ärger in großer Zahl Luft machen werden. Ich hoffe auch, dass dieser Aufschrei auch von Menschen wahrgenommen wird, die weniger informiert und/oder PC-bewandert sind. Schließlich besteht ein nicht unerheblicher Kundenkreis eben nicht aus jungen Männern, die sich in der Spieleszene auskennen (z.B. viele, die "Die Sims" gekauft haben). Ich wünsche mir, dass den großen Spieleherstellern wieder einfällt, dass man auch durch qualitativ herausragende, _käuferfreundliche_ Produkte Geld machen kann.

  • M
    multor

    Was EA macht, das geht ja noch. Immerhin haben sie noch nicht Steam als exklusiven Distributionsweg eingeführt. Das ist dann der Tod der Userrechte.

    Um ein Spiel spielen zu können muss man mit seinem Steam-Login eingeloggt sein, die Internetverbindung muss permanent stehen, der Gameclient ist ohne Steam im Hintergrund nicht lauffähig und die Einschränkungen gehen noch weiter:

    - ein bezahltes und gekauftes Spiel auf einem zweiten Rechner zu spielen ist ein Abenteuer.

    - Hardware-Anforderungen für die angebotenen Spiele sind nicht ersichtlich. Gamble? Nein, dafür sind die Preise zu hoch.

    - Eine gute alte CD oder DVD konnte man einem Kumpel leihen, der probierte das Spiel aus und entschied dann, ob er selbst kaufen wollte oder nicht. Ich verzichtete dann solange auf das Spiel, was den Druck erhöhte, die CD/DVD wieder zu bekommen.

    - Der Steam-Client selbst ist gelinde gesagt, Schrott!

    - Ich möchte gar nicht wissen, was da mit Titeln passiert, die veralten...

  • P
    paulianer

    tzja ich weiss schon warum ich keine EA spiele mehr kaufe.. das selbe wie damals bei battlefield 3

    nun gibt es ja schon x updates die man alle kostenpflichtig dazukaufen könnte...aber für mich hat sich das thema EA erledigt ich daddel das spiel noch ab und zu aba weitere produkte werde ich nicht kaufen

    so lange die einen so verarschen...wie oft konnte ich MEIN gekauftes spiel nicht spielen weil der server von denen störungen hatte... da war die zeit früher besser wo man n spiel einfach installiert hat und spielen konnte wann man will...und auch wenn mal das internet kaputt ist...

  • E
    Elvenpath

    Es gibt noch einen anderen Grund für die permanente Onlineverbindung:

    Die Hersteller wollen den Gebrauchtspielemarkt vernichten.

    Das Unterbinden des Weiterverkaufs von Spielen ist in Deutschland allerdings rechtswidrig.

    hier wird es sicherlich noch zu gerichtlichen Auseinandersetzungen kommen.

  • BG
    Bernd G.

    Wo ist hier die FDP? Das ist ein klassisches Bürgerrechtsthema, welches von einer wirklich liberalen Bürgerrechtspartei besetzt werden müsste. Einer der Gründe, warum die Piraten sich geformt haben war eben die Abstinenz einer Solchen. Da sollte man kurzen Prozess machen: Jedem Bundesbürger ein Klagerecht geben.

     

    Gerade im Genre "Aufbau-/ Strategie" ist Deutschland einer der größten Märkte weltweit, da könnte sich kein Hersteller- nicht mal EA, Ubisof und Valve (Die Hauptverbrecher)- es erlauben dort nicht präsent zu sein. Und wenn wir schon eine EU haben, dann wäre das mal ein Punkt wo man sich gemeinsam für Bürgerrechte einsetzen könnte um das Image aufzupolieren. Aber EU und EA trennen halt doch nur ein Buchstabe: Im Grunde sind beides verbrecherische Gewinnmaximierungsunternehmen.

  • K
    kol

    J.R.

     

    Dann wird der Kapitalismus wegen Ihres Boykotts und dem Ihrer grünen Freunde sicherlich erzittern :-o

  • A
    André

    So richtig vor Augen geführt wurden einem die Konsequenzen bei Yahoo! Unlimited: Dort hat ein Song ähnlich dem iTunes-Prinzip 0,79€ gekostet. Die Musiksammlung beisammen, sahen Kunden in die Röhre, als Yahoo! diesen (wie unzählige andere über die Jahre) Dienst 2008 einstellte.

     

    Konsequenz: Alle (!) käuflich (!) erworbenen Songs und Alben waren nicht mehr abspielbar.

  • Y
    Yadgar

    Da spiele ich doch lieber FreeCiv (www.freeciv.org) - OpenSource, ein Civilization II-Clone, aber netzwerkfähig, für bis zu 127 Spieler, in einer bis zu 127000 Felder großen Welt... und läuft auch und gerade unter Linux!!!

  • J
    Johny

    @ Wolfgang Ksoll

    "Zum einen konnte EA dem unerwartet hohen Traffics durch Nutzung weiterer Server begegnen"

     

    Ehrm, ja total unerwartet, ist bei EA der erste tragische Zwischenfall dieser art, oh warte Moment, hab mich vertan gar nicht wahr, aber völlig verkackt bei dem Start von 3 Spielen, also damit konnte ja wohl wirklich keiner rechnen das sowas jemals wieder passiert.

     

    Und was das, zugegebener weise sehr reizvolle, Multiplayerfeeling angeht, ich hab auch glaub ich schon mal Spiele gespielt die sowohl Off- wie auch Onlinemodi beinhaltet haben, ohne gleich einen permaneten Internetzwang mitzubringen.

  • J
    J.R.

    Ich habe aus Protest meinen Amazon-Account gekündigt. Dabei musste ich auch mein (zum Glück nur einziges) E-Book aufgeben ... Ich kaufe nur noch Papier/CDs und ungeschützte Downloads (mp3,pdf).

  • A
    Angela

    Genau deswegen spiele ich grundsätzlich nur ältere Spiele, die so einen Mist nicht brauchen.

     

    @drdenim: Also ich finde den Vergleich schon ziemlich gut. So ein Vergleich ist ja gerade dazu da, einen Sachverhalt auch für andere Menschen zugänglich zu machen, indem man das Grundlegende beibehält und nur das "Drumherum" so anpasst, dass es für andere verständlich wird. Und das Grundlegende ist für mich in diesem Fall, dass ein Produkt nur dann vom KäuferIn genutzt werden kann, wenn etwas, was der Verkäufer bereitstellt, funktioniert.

  • C
    Cabrón

    Einfachste Lösung der Welt ist: nicht kaufen, basta.

  • C
    Ceres

    @drdenim

     

    Die Austrocknung des Gebrauchtspielemarkts ist ja nur ein Grund. Viele Publisher fragen sich mittlerweile auch, ob sie in Zeiten des Hochgeschwindigkeitsinternets nicht auf den einen oder anderen Distributionsweg ganz verzichten können. Ein Onlinezwang bedeutet langfristig auch eine (einseitige) Bindung des Kunden an die Firma. Man schielt nicht nur Richtung Gamestop, sondern auch Richtung Steam.

    Weiterhin hat man ja gerade bei SimCity bestätigt, dass man eine große Community anpeilt. Quasi eine Art EA-Facebook. Was sich die Spielehersteller teilweise an Rechten einräumen lassen ist, gelinde gesagt, gruselig. Das ist dann so formuliert, dass es von solchen harmlosen Dingen wie Hardwarekonfigurierung bis hin zur kompletten Echtzeitanalyse aller Anwendungen gehen kann. Natürlich nur um Cheater zu bekämpfen, aber wenn EA mal so richtig böse sein will...

     

    Alles in allem versuchen so gut wie alle Publisher ihre Unternehmensfelder massiv auszuweiten. Online-Verkauf, Social Network, Payment System, alles auf Kosten der Kunden und alles mit der Brechstange.

  • J
    jannis

    Es ist ja schön dass sich die Mainstream Medien mit diesen Dingen befassen. Ein bisschen mehr Recherche währe aber zu wünschen. Mein Vorredner hat schon ein wichtigen Punkt gesagt. Was weiter zu erwähnen ist:

     

    "Nicht nur Spielstände werden dort gespeichert, der gesamte Spielablauf wird so gesteuert. Ohne ständige Internetverbindung ist kein Spiel möglich."

     

    Dieser Absatz ist schlicht nicht richtig. Spieler haben die Internetverbindung nach dem Einloggen getrennt und konnten zwischen 10 Minuten bis zu einer Stunde problemlos SimCity spielen. Dann kahm eine Meldung die Verbund ist unterbrochen. Ein weiterspielen nach wiederherstellung der Internetverbindung war möglich. Dies zeigt zwei Dinge: 1. Spiele werden sehr wohl lokal gespeichert. 2. Das Argument mit Cloudberechnungen ist Humbug. Alle Berechnungen finden lokal statt. Der Onlinezwang ist schlicht DRM.

     

    Erwähnenswert ist in meinen Augen auch der Umgang EAs mit Nutzern die das nicht funktionierende Produkt zurückgeben wollten. Es gibt bestätigte Berichte dass EA nachdem eine Rücknahme verweigert wurde und der Nutzer die Bankabbuchung stornieren ließ das komplette Origin Konto des Nutzern und sämtliche anderen (auch nicht EA) Spiele dort nicht mehr nutzbar machten. Dies wurde als Druckmittel beim Kontakt mit dem Kundensupport angekündigt und umgesetzt.

  • B
    Branko

    Die größte Macht in der freien Marktwirtschaft hat immer noch der Kunde:

    Nicht jammern!

    Einfach nicht mehr kaufen.

     

    Leute, Ihr müsst bei den Games immer zunächst auf die Labels der Distributoren schauen!

    EA ist ein 98%iger Garant für Frust!

     

    Ich kaufe EA-Games schon seit über zehn Jahren nicht mehr - weil ich bei JEDEM der letzten gekauften Games von EA denselben Shice erlebt habe.

     

    EA will nicht, daß Gamer spielen.

    EA will Spiele verkaufen.

     

    Schonmal aufgefallen?

    EA kassiert regelmäßig von der "kritischen Fachpresse" Vorschußlorbeeren in orgastischen Höhen ab, wie z.B. "Spiel des Jahres" - im März desselbigen, obwohl das Spiel erst Weihnachten erscheint.

     

    Dann kommt irgendein halbgares Produkt zum Vollpreis (89,-) auf den Markt:

    "Ja, sorry, tut uns leid....wir beheben die Probleme schnellstmöglich..."

    Blabla!

     

    Es folgen heißgestrickte Patches und Updates... ab März des darauffolgenden Jahres hat man dann ein halbfertiges Spiel.

     

    Fertig geupdatet wird es nie werden - denn der Nachfolger hat bereits die Vorschußlorbeeren eingefahren - den sollt Ihr jetzt kaufen!

     

    Spätestens wenn der Nachfolger auf dem Makrt ist, ist's auch mit dem support vorbei!

     

    "Ist wirtschaftlich nicht mehr interessant für uns."

     

    Schön wenn die dann mittels Lizensserver einfach den Stecker ziehen können.

     

    Game over!

  • WK
    Wolfgang Ksoll

    Cloud nicht verstanden? Zum einen konnte EA dem unerwartet hohen Traffics durch Nutzung weiterer Server begegnen. Schwierigkeiten am ersten Tag hatte schließlich auch das deutsche Portal govdata.de was früher für Open Data konzipiert war.

     

    Für die Einzelkämpfere der alten Versionen von Simcity mage es interssant sein, diese 2 Tage mit der Netzversion nicht überbrücken zu müssen. Aber viele andere finden die neue Version, wo man in die nachbarstädte der Mitspieler gehen und sehen kann interssanter. Die Standalone Bunkermentalisten, denen das autische Spiel reicht, werden ja bald mit der netzlosen Version ihre Freude in der Einsamkeit finden können.

  • UZ
    und zu

    Die Bindung an eine feste Serverinfrastruktur bringt immer größere Nachteile für den Nutzer, weil es nicht nur um einen Konkurs geht. Glauben Sie denn wirklich, EA wird auch in fünf oder zehn Jahren noch die nötige Infrastruktur für längst veraltete Spiele zur Verfügung stellen, wenn es doch längst Nachfolger gibt, zu deren Kauf man die Spieler animieren will?

     

    Zufällig habe ich vor kurzem erst meine alte Spielesammlung durchforstet und bin dabei auf den unsterblichen Klassiker Neverwinter Nights (immerhin schon gut zehn Jahre alt) gestoßen, also los mit der Installation:

    Der Linux-Client für das Hauptspiel ist nur online über den Hersteller verfügbar, der hat den Support aber lange eingestellt, ebenso die Foren. Also los, versuchen, das Ding irgendwo im Netz zu bekommen. Und tatsächlich, offenbar war es möglich, den Client auch anderweitig zu hosten, einige Linuxdistributionen bieten sogar entsprechende Datenpakete selbst an. Noch immer.

     

    Für die Erweiterungen werden die Linuxclients gleich auf der CD mitgeliefert, also kein Problem.

     

    Installiert und gestartet, zunächst wird natürlich gepatcht, was genuin über das Spiel selbst, automatisiert, durchgeführt wird. Denkste, Server längst abgeschaltet. Also weitersuchen.

     

    Irgendwann ist das Spiel dann zusammen und lauffähig, Fans sind immer noch reichlich da, entsprechend auch User-Mods, in Hülle und Fülle, eine eigene Community-Erweiterung gibt es, diese Server stehen noch.

     

    Moment, wenn noch so viele spielen, warum dann nicht mal Multiplayer? Weil es dazu auch den Anbieterserver braucht. Tja, dumm gelaufen.

     

    Und dabei hat sich Bioware noch vorbildlich verhalten weil die Pakete in einer Form zusammengestellt wurden, dass sie auch an anderer Stelle gehostet werden können, so dass Fans noch eine Weile an die notwendigen Daten herankommen und so, zumindest eingeschränkt, weiter das Spiel genießen können.

  • A
    Andre

    Man sollte zudem darauf aufmerksam machen das EA dafür bekannt ist bei alten Spielen einfach die Server abzuschalten. Bekanntes Beispiel Fifa 11, gerade mal zwei Jahre alt. Aber es passt halt nicht ins Konzept das die Spieler sich nicht die aktuelle Version kaufen.

    Wer sich ein Bild über die Menge an Spielen machen will die dieses Schicksal schon ereilt hat kann dies hier tun http://www.ea.com/1/service-updates

  • I
    iBot

    Besonders ironisch daran ist, dass es für Profis kein Problem ist, die geforderte permanente Datenverbindung einfach abzuschalten. Dann kann man mit einem sauberen Crack auch offline spielen, ein Service, der den Leuten, die Geld fürs Spiel ausgeben, verwehrt bleibt. Absurd.

  • D
    drdenim

    es geht EA und anderen nicht hauptsächlich um den kopierschutz; das ist nur das vorgeschobene thema. eigentlich geht es um die austrocknung des gebrauchtspielemarkts. durch die registrierung des produktes und die damit einhergehende kontobindung ist es unmöglich das spiel wieder zu verkaufen. somit kann der neupreis für die titel lange zeit sehr hoch gehalten werden. auch hier kann man den berühmten autovergleich anwenden; wobei schon der gemachte im artikel hinkt, da es hier schlicht um ganz andere anschaffungskosten und zielgruppen geht. asozial ist es dennoch; naja kapitalismus und gewinnmaximierung eben, wie immer.