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„Pick-Up Artists“ in BerlinAufreißer mit System

Ansprechen, Manipulieren, Flachlegen: Die „Pick-Up Artists“ flirten systematisch. Alles nur harmlose Liebes-Künstler oder sexistische Machos?

Unterhalten sich grade vielleicht über „The Game“. Bild: ap

Sie sitzen auf dem Brunnen am Berliner Alexanderplatz: Die müden Einkäufer, die Ruhesuchenden, die Beobachter. Genießen die ersten Sonnenstrahlen des Jahres. Hier und da werden Blicke getauscht. Ein schüchterner Flirt mit den Augen erhascht. Zwei junge Männer stehen im Schatten der Weltzeituhr. Kokettierende Blicke reichen ihnen nicht: Sie wollen mehr.

Einer der beiden: Modisch gekleidet mit enger Jeans, rotem Schal und einer lässigen Tasche behängt. Der andere, eher unscheinbar, mit schlichtem Trenchcoat und dunkelblauer Hose. Sie sind in ein Gespräch vertieft. Nach und nach stoßen immer mehr junge Männer dazu. Die Gruppe wird größer. Zwölf sind es heute insgesamt, die den Alexanderplatz zum Jagdrevier erklärt haben. Ziel der Begierde: Frauen.

Die Männer, zwischen 20 und 37 Jahren alt, sind „Pick-Up Artists“. So nennen sie sich, weil sie Frauen an öffentlichen Plätzen, in Bars, in Clubs ansprechen, mit Strategie. Sie machen ihnen Komplimente, verwickeln sie in Gespräche, fragen nach einem zweiten Treffen, vielleicht kommt es auch zum Sex. „Einfach nur Spaß haben“, ruft einer aus der Gruppe. Alles scheinbar ganz harmlos.

Meister der Verführung

In der Vorstellungsrunde wird klar: Einige sind heute zum ersten Mal dabei. Andere bereits Meister der Verführung. Andreas, (Name geändert) der Mann mit dem roten Schal, kommt fast jeden Samstag hier her. „Nach meiner letzten Beziehung habe ich mich nur noch wie ein Schoßhündchen gefühlt“, klagt der gerade mal 24-Jährige.

Damit, so meint er, sei es vorbei, seit er Pick-Up macht. „Ich habe nie gelernt als Mann dominant aufzutreten. Pick-Up hat mir geholfen selbstbewusster zu sein. Jetzt spreche ich einfach jede Frau an die mir gefällt“, erzählt er.

Die aktuelle Sexismus-Debatte hat für ihn nicht's mit „richtigen Männern“ zu tun: „Das ist höchstens ein Macho-Problem“, so Andreas. „Wenn ich eine Frau mit einem schönen Dekolletee sehe, mache ich ihr ein Kompliment dafür. Sie provoziert es schließlich auch“, meint er weiter. Auch dass die Frauen das alles nicht so ernst nehmen sollten mit dem Sexismus findet Andreas. „Flirt, Verführung. Das ist doch alles nur ein Spiel“.

50.000 Mitglieder in Deutschland

Spielen, das machen auch viele der rund 50.000 Mitglieder der Pick-Up-Szene in Deutschland. In den Internetforen werden die richtigen Techniken fürs Abschleppen diskutiert: Mann scheint nur die richtigen Knöpfe drücken zu müssen, einer vorgegebenen Bedienungsanleitung zu folgen und das Ziel ist erreicht.

In der Szene findet sich die ganze Bandbreite männlichem Verständnisses über Frauen: Chauvis und verunsicherte Jünglinge, auch Frauen - sogenannte Pick-Up Cats, diskutieren dort miteinander.

Einige der Nutzer suchen nur nach hilfreichen Tipps, Frauen anzusprechen. Sie wollen selbstsicherer werden, vielleicht sogar die Frau für das Leben finden. Andere hingegen orientieren sich an Neill Strauss' Buch „The Game“, das 2006 zum Entstehen einer größeren Szene führte. Die pseudowissenschaftlichen Annahmen auf denen die Theorien aufbauen, vermitteln ein verstaubtes Rollenbild: Frauen, auf der Suche nach dominanten Männern, um die Weitergabe ihrer Gene gesichert zu wissen. Es geht aber auch um Manipulation, Neurolinguistische Programmierung, eine psychologische Technik, die richtig angewandt Menschen in ihrem Verhalten beeinflussen und lenken soll, und Konditionierung, um Frauen von einem Mann abhängig zu machen.

Number close

„Action Jungs“, ruft Marco. Die Männer schwärmen aus. Auf dem weitläufigen Alexanderplatz beginnt ein Geiger zu spielen. In alle Richtungen verteilt sich die Gruppe. Einige zieht es ins gegenüber liegende Einkaufscenter, andere bleiben auf dem Platz.

Marco demonstriert, wie man es richtig macht: „Nicht von hinten, sondern immer über die Schulter ansprechen“, erläutert er. Pick-Up betreibt er nur noch als Coach, so sagt er. 33 Euro kostet so eine Coaching-Stunde.

Eine junge Frau bleibt stehen, beginnt zu lächeln, spielt mit ihren dunklen Haaren. Kurze Zeit später kehrt Marco zur Gruppe zurück. Im Gepäck: die Handynummer der Frau. „Number Close“ heißt das im Pick-Up-Slang, vor „Kiss Close“ und „Fuck Close“. Den wird es in diesem Fall nicht geben. Marco ist bereits vergeben.

„Hi du bist mir gerade aufgefallen. Du hast eine tolle Ausstrahlung“, hat er zu der jungen Frau gesagt. Routine-Sätze wie der von Marco sollen die „Approach Anxiety“ - die Angst, Frauen anzusprechen - lindern, einstudierte Abläufe Sicherheit geben.

Kommerzielle Anbieter für Flirtseminare

Eine in den Internetforen heiß diskutierte Strategie ist es auch, negative Komplimente zu verteilen. So werden dort etwa Tipps ausgetauscht wie: „Sie sehen aus wie eine Künstlerin. Naja, bis auf den Pullover“. Das soll die Frau ab- und den Mann aufwerten. Was viele der Männer nicht wissen zu scheinen: Hinter vielen Foren stecken kommerzielle Anbieter für Flirtseminare. Die wollen vor allem eins: Geschäfte machen mit der Unsicherheit junger Männer.

Sophia Marlen, eine der wenigen Frauen in der Szene hält von diesen Methoden nichts. „Die Gefahr dabei ist einfach so eine Art Social Robot zu werden, wenn man sich nur hinter Techniken versteckt“, meint die 23-Jährige. Sie arbeitet als kommerzieller Flirtcoach, will aus den Männern perfekte Verführer machen.

Für sie geht es im Pick-Up nicht darum, „irgendwelche manipulativen gemeinen Tricks zu lernen, die sonst niemand kennt“, sondern „die natürlichen Dynamiken zwischen Mann und Frau zu verstehen“. Dazu gehört für Sophia auch, „dass es eben biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Klassische Rollenbilder machen Sinn“.

Die aktuelle Debatte um Brüderles „Herrenwitz“ findet sie überzogen. Sie meint, viele Männer seien durch die Diskussion noch verunsicherter als zuvor. Für die junge Frau gibt es nur eine Lösung des Sexismus-Problems: Selbstsicherheit. „Wenn der Chef einen blöden Spruch macht, dann kontere ich zurück“.

Psycho-Spielchen

„Nein“ sagen und einen guten Spruch kontern war auch für die 45-jährige Yvonne (Name geändert) eigentlich selbstverständlich. Bis sie vor zwei Jahren Thomas (Name geändert) kennen lernte. Dann änderte sich alles. Die selbständige Geschäftsfrau ist sich heute sicher: „Das war ein Pick-Up Artist“. Bei ihrem ersten Treffen war Yvonne noch begeistert von dem attraktiven Mann. „Diese starke Anziehungskraft und sexuelle Energie“, Yvonne fühlte sich wie gefesselt.

Bis die Psycho-Spielchen von Thomas begannen: „Erst überschüttete er mich mit Komplimenten, dann provozierte er mich. Wertete mich ab“, erzählt die Frau weiter. „Er drehte mir die Worte immer öfter im Mund um. Gab mir das Gefühl dass mit mir etwas nicht stimmt“.

Nebenbei hatte er zwei, manchmal drei weitere Affären laufen, berichtet Yvonne. Heute glaubt sie zu wissen, dass Thomas‘ Verhalten sie in die emotionale Abhängigkeit treiben sollte. Alles nur ein perfides Machtspiel?

Zurück auf dem Alexanderplatz: Ex-„Schoßhündchen“ versucht sein Glück. „Geh hin Alter! Die war doch heiß“, motivieren ihn die anderen. Die Frau bleibt zwar stehen, schaut aber nur irritiert und eilt dann weiter. „Naja, so verschwende ich wenigstens keine Zeit mit Frauen, die eh nicht zu mir passen“, rechtfertigt sich Andreas.

Frauen sind also doch nicht so einfach gestrickt wie die Pick-Up Artists vermuten. Denn es gibt sie ganz offenbar nicht: Die perfekte Masche, um an die Frau zu kommen.

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22 Kommentare

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  • HU
    Herrmann Ulrich Zeitler

    Eiwei, eine weitere Schnurre übers Nümmerchen 7 in Balin, Hort der Unsortierten. Boywesen trifft Girlwesen unter einem Silbermond, der dann aus irgendwelchen Gründen explodiert. Fein beobachtet, und psychognoglisch aufgebrämt à la "Taxi Driver": "Es geht aber auch um Manipulation, Neurolinguistische Programmierung, eine psychologische Technik, die richtig angewandt Menschen in ihrem Verhalten beeinflussen und lenken soll, und Konditionierung, um Frauen von einem Mann abhängig zu machen." Huch! und Hohn in die Fresse aller sensiblen Männer, die eines treulosen Flittchens hörig wurden, aufgrund ihres Charmes (i.e.neurolustvolle Prophallierung).

    A propos & falls ihr das in Balin nonich mitbekommen habt: Leute, die sich chronisch untreu durch die Menschheit vögeln, nennt man Flittchen, egal ob Männlein oder Weibchen. Die alte Leier gibt´s nicht mehr, nicht mal im Vorstand.

     

    Chapeau, Celestine Hassenfratz. Du weißt aber schon, das dieser Artikel auf "Die Wahrheit" gehört hätte.

    Jenni Zylkas Replik ist da vergleichsweise unschuldig, was ich begrüße, denn ich mag Loyalität.

     

    Ach, wie herrlich damenhaft ist doch die gute alte Selbstbefleckung: nachdem das fünfminütige Hitzegewalle abgebaut ward, ist Plauderei darob vonnöten eher nicht. (Wuff! Schon mal kalt Duschen versucht?)

    Ich hoffe doch, daß die 50.000 Mitglieder der Pick-up Szene mal unter die 50.000 Mitschamin der No-go-Ärea Szene geraten. Das könnte heftig werden.

    Berlin wär das gewohnt. Mir wär es zweierlei egal.

     

    "Was wollt ihr Komiker eigentlich? Die große Abreibung kann ich mir zuhause abholen, bei meiner Frau." (Raymond Chandler, irgendwo)

  • B
    Bodo

    Zu einseitiger Artikel. Um Erfolg bei Frauen zu haben, ist das Selbstbewusstsein des Mannes von entscheidender Bedeutung. Was im PU als "Inner Game" bezeichnet wird, schult so nicht nur die Ausstrahlungskraft, sondern fördert auch andere Ziele im Leben, die übers Layen hinausgehen. Letztlich ist der manipulative und Sprüche auswendig lernende Teil im PU nur ein (Einsteiger-)Strang der theoretischen Überlegungen. Andere/Bessere Strategien setzen auf Ehrlichkeit, Authenzität und lockeren, positiven Umgang mit dem weiblichen Geschlecht.

    Ich frage mich beim Lesen solcher Artikel auch immer, was daran so schlimm sein soll, wenn Männer Frauen zum Sex verführen...

  • J
    JNY

    Ich hab dank Pickup eine 85% Quote wenn ich die Nummer einer Frau haben will die mir gefällt.

     

    Ich gehe Abends feiern und wache neben einer hübschen Frau auf und habe dabei vll. noch 6 weitere kennengelernt und mir die Nummer geholt.

     

    Ich fühle mich nun glücklich da ich meine Sexualität frei ausleben kann

  • P
    petronius

    billige aufreißer können nur so erfolgreich sein, wie ihre "opfer" das zulassen

     

    und wer für "pickup"-nachhilfe geld hinblättert - sskm

  • K
    Klaus

    Ich habe einen relativ großen weiblichen Freundeskreis und bekomme von denen regelmäßig zu hören, wie dumm sich die Männer teilweise beim Flirten anstellen.

     

    Das ständige Geheule der armen Feministinnen führt dazu, dass sich viele Männer noch unsicherer fühlen.

     

    Wer sich ein Bild von den achso bösen Pickup-Artists machen will, der sollte sich mal ein wenig in den Communities umsehen, anstatt es blind zu verurteilen. Die meisten Jungen und Männer, die dort Hilfe suchen sind verunsichert und frustriert, weil die ganze Disneyromantik, die uns seit Jahren von Frauen gepredigt wird, die selbst nicht wissen, was sie wollen, einfach nicht funktioniert.

  • S
    schnauzevoll

    "Bis die Psycho-Spielchen von Thomas begannen: „Erst überschüttete er mich mit Komplimenten, dann provozierte er mich. Wertete mich ab“, erzählt die Frau weiter. „Er drehte mir die Worte immer öfter im Mund um. Gab mir das Gefühl dass mit mir etwas nicht stimmt“.

    Heute glaubt sie zu wissen, dass Thomas‘ Verhalten sie in die emotionale Abhängigkeit treiben sollte."

     

    Wo genau ist nun der Unterschied zu den immer zahlreicher werdenden Frauen, die an ihren Partnern am laufen Band herumnörgeln, bis sie aus einem einst einmal Mann einen jämmerlichen Haufen Elend ohne Selbstbewußtsein gemacht haben?

     

    Oder mit den unzähligen Vätern, die ihr Kind nicht sehen dürfen, wie rechteloser Dreck behandelt werden, nur weil die Mutter das so will?

     

    Ich bin diese ewige einseitige "wir armen Opfer"-Darstellung so kotzeleid. Frauen sind kein bißchen besser oder schlechter als Männer! Bei beiden Geschlechtern gibt es gleichermaßen gute Exemplare wie indiskutable Ausfälle.

     

    Darüber hinaus hat Sophia wirklich gut auf den Punkt gebracht, worum es bei Pick-up geht. Auch wenn sexfeindlichen Feministinnen das nicht schmecken mag, freut sich der überwiegende Großteil der weiblichen Bevölkerung sehr darüber, wenn Männer lernen, mit Frauen umzugehen.

  • P
    Papiertänzerin

    Ach, wie die Aufschreienden immer alles verdrehen.

     

    "dass es eben biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Klassische Rollenbilder machen Sinn“.

    Wo genau, fyrecrotch, steckt in dieser Aussage, dass das Gegenüber beim Flirten als zu manipulierendes Objekt gesehen wird und auswendig gelernte Phrasen verwendet werden sollen?

    Oder war das unabhängig voneinander gemeint?

     

    Dass es biologische Unterschiede gibt, ist Fakt, da stimme ich Frau Marlen zu. Und welche klassischen Rollenbilder hier gemeint sind, wurde leider nicht genauer definiert. Alle? Ein paar? Sicher gibt es veraltete Rollenbilder, andere wiederum finde auch ich logisch und nachvollziehbar.

  • L
    Lisa

    Sehr schade, dass es solche Entwicklungen in unserer Gesellschaft gibt. Aber dort wo alles kommerzialisiert wird, macht man auch mit den Sehnsüchten junger Männer Kohle. Ich kann allen Männern nur raten, anstatt sich von soetwas ein verdrehtes Weltbild anzulernen und sich das Geld aus der Tasche ziehen zu lassen... arbeitet an eurem inneren Frieden und euerer Zufriedenheit, dann kommen gute Dinge von selbst zu euch.

    Lasst euch nicht verarschen - alles was man tut kommt auf einen zurück, das gilt für jede Manipulation genauso. Und Pick up ist genau das. Lebt selbstbestimmt, ihr seid wertvoller als das!!!

    Wir Frauen lieben und brauchen euch. Aber bitte hört auf uns für Sex "übers Ohr hauen zu wollen". Wir sind alles zunächst einmal Menschen und mich macht diese zunehmende Spaltung zwischen den Geschlechtern sehr traurig.

  • C
    Cometh

    "Klassische Rollenbilder machen Sinn"

     

    Und das als Zitat einer Frau. Wo bleibt der Aufschrei?

  • J
    Jörn

    Es gibt Frauen, die Männer den Kopf verdrehen und Männer, die Frauen den Kopf verdrehen. Wenn sie dabei nicht ehrlich sind, dann betrügen sich diese Männer (oder Frauen) selber und enttäuschen ihr Gegenüber.

    Nach Schema F funktioniert da allerdings selten etwas. Es geht nicht um doofe Anmachsprüche, sondern um Empathie. Wenn Mann ein wenig weiss, wie Frau fühlt, und danach handelt, wird er ihre Sympathie gewinnen können. Wenn er sein selbst dahinter versteckt, macht er beide unglücklich.

    Empathie ist wahrlich keine männliche Erfindung. Den Stab darüber zu brechen, dass jemand ein Gespür dafür entwickelt, die Komplimente auszusprechen, die Frau (oder Mann) hören möchte, würde mehr Frauen als Männer verurteilen.

    In der konventionellen Kindererziehung lernen dies Mädchen schon von klein auf - Männer gehen dazu auf ein Flirtseminar.

  • TF
    Thomas Fluhr

    Was Italiener und Spanier, schon seit Jahrzehnten, recht erfolgreich , bei den Touristinnen praktizieren kommt nun auch in deutschen Gefilden an. Die Chancen sollen nicht so schlecht sein, also wer wagt "gewinnt!?"

  • J
    johnny

    @fyrecrotch:

     

    > sein gegenüber beim flirten als zu manipulierendes

    > objekt zu sehen statt als individuelles subjekt, das

    > finde ich ziemlich widerlich.

     

    Du hast offenbar immer noch eine recht naive Vorstellung vom Paarungsverhalten insgesamt. Natürlich ist das ansprechen, der Versuch, Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken, ein Versuch, zu manipulieren. Das ist auch vollkommen natürlich. Heb man nicht völlig ab, nur weil die Menschen das etwas elaborierter Ausdrücken können als Tiere ändert das ganz und gar nichts an den zugrundeliegenden Tatsachen und Intentionen.

  • P
    Panamalarry

    Wenn einfach mal alle Typen ein Jahr lang keine Frau anmachen würden, kein Kompliment verteilen oder in irgendeiner Form Initiative zeigen würden,

    dann wäre Feierabend mit dem Gemaule.

    Dann könnten die sich mit ihren Genderstudies und dem ganzen Mist gehackt legen.

     

    Die Ursache dieses ganzen Theaters beruht doch darauf, daß bei der Anbahnung eines Flirts, One-Night-Stands oder auch einer Beziehung die Rollen noch genauso verteilt sind, wie vor 10 000 Jahren.

     

    In 90% der erfolgreichen Versuche lockt die Frau, und der Mann muß die äußerliche Initiative ergreifen. Wer als Typ nicht die Initiative ergreift, kommt nicht zum Zug. Evt. wird er angehimmelt und als "süß" befunden, aber passieren wird i.d.R. nichts.

     

    Und wieso?

    Wieso schaffens da nicht mal die aktiven Feministinnen, sich aus ihrem Rollenverhalten zu lösen. Ganz einfach: Weil sie nicht wollen. Weil es einfach bequemer ist. Weil man so nie in die mißliche Lage kommen kann, abgewiesen zu werden, sich selbst was überlegen zu müssen oder gar zu riskieren.

    Man kann dann nie einfach nur abwarten und entweder die Gelegenheit beim Schopf ergreifen, oder den Typen abkanzeln oder gar als üblen Sexisten verunglimpfen.

    Man müßte schlicht eine Machtposition aufgeben.

     

    Diese ganze Sexismusdiskussion ist genauso wie 2/3 des Feminismus ein Ausdruck des weiblichen Strebens nach Privilegien und Macht, ohne den Willen entsprechende Mühen auf sich zu nehmen.

     

    Laßt sie doch einfach einen Frühling lang alle nur hocken...

     

    Frauenquote! In Produktion und Bergbau! Jetzt!

  • S
    Susanna

    @Lea S.: Auch wenn ich es nicht gut finde: Frauen, die sowas machen, würde man in der heutigen Zeit wohl eher Schlampen nennen, meinst du nicht?

  • N
    neee

    Was soll das Beispiel mit dem Otto, der seine Freundin zur Sau macht und nebenbei andere fickt? Das war hundertprozentig kein pickupartist, einfach weil Ehrlichkeit, grade wenn es um polygame Beziehungen geht, ganz ganz weit oben steht. Außerdem sind "negative Komplimente" nicht zum Ab- und Aufwerten gedacht, es geht nicht ums beleidigen und nicht darum, sein Ego zu füttern, indem Mann die Frau erniedrigt, sondern um eine spezielle Situation im Flirten, wo das Interesse der Frau gesteigert wird, indem etwas unerwartetes gesagt wird. Wenn die Frau den ganzen Abend über im Club Komplimente hört, wie gut sie aussieht und dann lächerlicen Smalltalk über Beruf und shit anhören muss, dann wird sie doch wohl eher positiv als negativ überrascht sein, wenn jemand kommt, der sie nicht komplimentiert, sondern einen Gespärchspartner findet, mit dem sie auf einer Ebene reden kann, der etwas konta zu bieten hat und nicht nur die immergleiche Scheiße von sich gibt.

     

    Ach, der ganze Artikel ist schlecht. Einseitig und offensichtlich schlecht recherchiert. Mit falschen Beispielen, die man genauso gut in einen Artikel über die päpstliche Wahl im Vatikan verwenden könnte. Nächstes Mal kann Frau Hassenfratz dann aber auch über 30-jährige Jungfrauen berichten, die dank dieser Technicken das erste Mal Sex erleben durften und über Frauen, die es genießen, mit einem selbstbewussten Mann zu flirten. Wär nur fair und zeugte von qualitativer Berichterstattung.

  • P
    Pete

    Männer machen Frauen an ? Na sowas ! Wie wäre es mit Frauen machen Männer an ? Das wäre doch mal eine Schlagzeile. Ungefähr so wie Mann beißt Hund. Mannoman dafür wollt ihr ernsthaft Geld haben ?

  • J
    Jan

    Wieder und Wieder erfährt man, welche seltsamen Blüten eine satte, träge gewordene Gesellschaft wie die unsrige treibt. Und dann auch noch den Begriff "artists" - Künstler zu verwenden. Naja...ein bleier Kreis auf weißem Grund gilt ja heute auch schon als Kunst.

  • S
    super

    Männer versuchen Frauen flach zu legen?

    Ist ja ganz was neues!

  • N
    neubau

    Hätte man diese A...gesichter besser totgeschwiegen... Nachher macht das noch einer nach!

     

    Man sollte Männern, die auf öffentlichen Plätzen konzertiert Frauen ansprechen, viellllleicht wünschen, dass ihre Promiskuität die üblichen unangenehmen Folgen wie Jucken und Ausschlag im Intimbereich nach sich ziehen wird.

  • D
    Debaser

    Also vor zwanzig Jahren konnte man sich noch wie ein Arschloch benehmen ohne sich Artist zu nennen. Irgendwo zwischen Aufschrei und kommerziell veranlagtem Machismo muss es doch noch so etwas wie Geschlechterforschung und Generationenstudien geben oder spielen die heute an der Uni nur noch mit Murmeln? Ab und an mal so ein Unterhaltungsartikel ist okay, aber wenn wir von diskursiven Formationen sprechen, dann geht die taz mit etwas Analyse *kreisch* auch nicht gleich Land unter.

  • F
    fyrecrotch

    "dass es eben biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Klassische Rollenbilder machen Sinn“.

    meine eierstöcke rebellieren, wenn ich sowas lese...

    sein gegenüber beim flirten als zu manipulierendes objekt zu sehen statt als individuelles subjekt, das finde ich ziemlich widerlich.

    mit auswendig gelernten techniken und phrasen schafft man es vielleicht, manche leute anzusprechen - aber interesse für sich als individuellen menschen kann man so nicht erzeugen.

    selbstbewußtsein kriegt man so sicher auch nicht - man hat dann ja schließlich nicht mit der eigenen persönlichkeit oder individuellem charme punkten können, sondern nur mit irgendwelchen klischeesätzen, die einem wer anders in den mund gelegt hat.

    ich hoffe, solche "artists" bleiben mir auch in zukunft vom hals.

  • LS
    Lea S.

    "....oder sexistische Machos?"

     

    Wie würde man Frauen bezeichnen die diese Art des "Flirten auf Deibel komm raus" betreiben?

     

    Ok.ok.ok...jetzt weiß ich´s ....starke selbstbewusste Powerfrauen.

     

    Fällt Ihnen was auf Frau Hassenfratz?