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So daneben wie es mit den Managergehältern läuft, läuft es auch mit den Löhnen, der ihnen unterstellten Arbeiter, nur in die andere richtung. So erarbeitete JEDER Dax-Mitarbeiter im Jahre 2011, "17.358 € Gewinn". Der Artikel findet sich, bei Eingabe des Textes zwischen den Anführungszeichen bei einer gängigen suchmaschine, ganz oben.
"Die soziale Gerechtigkeit zählt wieder ." So vor paar Tagen der Gutmensch H. Prantl in der SZ .
Was denn folgt aus dem SPD- und jetzt auch Merkel'schen Wahlkampfplacebo ? Doch nur , dass die bestverdienenden Vorstände bei Dax-Unternehmen künftig v i e l l e i c h t (!!!) etwas weniger Kohle einstreichen werden .
Das politische Kalkül mit dem Brüller "Soziale Gerechtigkeit!" ist : den Millionen kleinen und mittleren Verkäufern ihrer Arbeitskraft einen Selbstberuhigungslutscher in den Mund stecken , also eine Art ideologisches Sedativum gegen Wut-und Neidanfälle , den Glauben an den "Sozialstaat" stärken .
Die ganze Diskussion zeigt doch eines überdeutlich. Die Verachtung der Angestellten und derjenigen die die Leistung real erbringen. Es zeigt auch das reale Arbeit im Verhältnis zu Börsengewinnen lächerlich ist.
Wieso kommen immer diese Fussballer- bzw. Sportler- und Musiker- bzw. Künstlervergleiche bei dieser Debatte? Was haben die mit der Wirtschaft zu tun? Vor ein paar Jahrzehnten war es (in der BRD) im übrigen normal, dass der Chef/Manager ca. das 20-fache des Arbeitnehmers im Betrieb verdiente! Oder ist es fair, dass manche das 200-fache des Arbeitnehmers im selben Betrieb verdienen? Arbeiten/leisten diese denn auch das 200-fache? Wohl eher nicht! Konzernchefs bekommen Millionen-Boni und dem Arbeitnehmer wird der Lohn gekürzt!
Wenn dem kein Einhalt geboten wird, braucht man sich die Frage nach dem Kaffe und dem Urlaubsort nicht mehr stellen! Weil: Wir werden uns das garnicht mehr leisten können!
Apropos: Wir haben gar keine Verfassung, sondern ein Grundgesetz! Laut dem wir, nach der Wiedervereinigung, schon lange, über einen Volksentscheid, eine Verfassung hätten verabschieden sollen!
Gruß, der linke Onkel!
Mir ist völlig egal, wie die Feudalherren und ihre Vögte die ihren Landeskindern abgepreßten Güter untereinander aufteilen. Zur Zeit geht der Trend anscheinend dahin, dass der Geldadel seinen angestellten Emporkömmlingen zeigt, wo die eigentliche Macht sitzt, und wo die Beute gefälligst hingehört.
Gäbe es ein Gesetz, das die Summe der jährlichen Ausschüttungen (Dividenden etc.) eines Unternehmens mit über 100 Angestellten auf jährlich 1/10 des Umsatzes begrenzt, und wenn Unternehmensveräußerungsgewinne wieder voll steuerpflichtig würden, so wäre das wesentlich besser für die Volkswirtschaft als ein Landvögtegehälterbegrenzungsgesetz.
Es sei den Leuten ein gutes gehalt für eine gute Leistung gegönnt, von der alle profitierten. Deswegen könnten Managegehälter einschließlich Boni anders als bei der HRE oder bei Lehman Brothers Inc. wie folgt begrenzt werden:
1.) Maximal 1 Promille des zu versteuernden Gewinnes zuzüglich
2.) maximal 0,1 Promille der an Mitarbeiter bezahlten Vergütungen, aber
3.) maximale Steigerungen gemäß der Gehaltssteigerungsquote bei den Beschäftigten
Wenn da die Werte der Allianz genommen werden, könnten schon Punkt 1. udn 2.) auch weiterhin begrenzte Millionegehälter im Erfolgsfall bringen. Bei Pleiten allerdings würden die Verantwortung und Risiko viel stärker als bisher tragen.
Und das ist erst der Anfang: Das Gehalt des Stürmerstars wird auf das zwanzigfache desjenigen des Platzwarts begrenzt, das von Udo Lindenberg auf das Zwanzigfache des Durchschnittsroadies usw. usw.
Und dann brauchen wir dazu natürlich eine neue Verfassung und irgendein Fuzzi sagt mir dann auch, wohin ich in den Urlaub gehen darf und welchen Kaffee ich trinken muss
Große Batteriespeicher werden wichtiger für die Energiewende. Laut einer Studie verfünffacht sich ihre installierte Leistung in den nächsten 2 Jahren.
Kommentar Managergehälter: Die Nebelkerzenwerfer
Wer die hohen Managergehälter bekämpfen will, muss sie gesetzlich begrenzen: etwa aufs Zwanzigfache eines Durchschnittslohns im selben Unternehmen.
Wer verstehen will, wie die Volksparteien in Deutschland Politik machen, ohne den Willen der Bevölkerung umzusetzen, muss sich nur die Debatte um die maßlos überzogenen Managergehälter anschauen. Um so zu tun, als ob sie etwas tue, will die CDU gemeinsam mit der FDP bis zum Sommer das Aktienrecht dahingehend ändern, dass künftig nicht der Aufsichtsrat, sondern die Aktionäre über die Bezahlung entscheiden sollen.
Und die SPD verlangt, für die Firmen die steuerliche Abzugsfähigkeit exorbitanter Gehälter zu begrenzen. So soll Volkes Wille umgesetzt werden. Schließlich halten laut Umfragen 70 Prozent der Bevölkerung die Managergehälter für „viel zu hoch“. Leider sind diese Vorschläge Nebelkerzen.
Denn weder die eine noch die andere Maßnahme wird die Managergehälter, die mitunter das 200-Fache eines Durchschnittsverdiensts betragen, ausreichend begrenzen. Auch die Aktionäre, also zumeist die Vertreter von Großanlegern, können den Führungskräften ihres Unternehmens hohe Verdienste zubilligen.
Richard Rother
ist Redakteur im Ressort Ökologie und Wirtschaft der taz.
Und die Verschlechterung der steuerlichen Abzugsfähigkeit bedeutet nur, dass ein hohes Gehalt für ein Unternehmen teurer als bisher würde. Vergleichsweise teuer ist ein 6-Millionen-Jahresgehalt jetzt schon, und dennoch wird es bezahlt. Warum sollte die Bereitschaft für überhöhte Gehälter nur deshalb sinken, weil der Staat mehr Steuern verlangt?
Wer die hohen Managergehälter bekämpfen will, muss sie gesetzlich begrenzen: etwa auf das Zwanzigfache eines durchschnittlichen Lohns im selben Unternehmen. Aber würden dann nicht Deutschlands Manager fluchtartig das Land verlassen? Wohl kaum – so groß ist die internationale Nachfrage nach deutschen Managern nicht. Schon heute könnten sie, etwa in den USA, noch mehr verdienen als hier – aber kaum jemand schafft den Sprung über den großen Teich.
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Kommentar von
Richard Rother
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Geboren 1969 in Ost-Berlin. Studium an der FU Berlin. Bei der taz seit 1999, zunächst im Berliner Lokalteil. Schwerpunkte sind Verkehrs- und Unternehmenspolitik.
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