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ZDF-Filme „Unsere Mütter, unsere Väter“Noch eine letzte Party

Stefan Kolditz hat für das ZDF die Miniserie „Unsere Mütter, unsere Väter“ geschrieben. Es ist das Porträt einer Generation im Schützengraben.

Vorbild „Band of Brothers“: 14 Millionen Euro hat die ZDF-Produktion „Unsere Mütter, unsere Väter“ gekostet. Bild: ZDF/David Slama

So eine Party ist immer eine schöne Fallhöhe für alles, was danach noch kommen mag. Unsere Mütter und Väter haben auch mal Partys gefeiert. Davon erzählen sie gern. „Unsere Mütter, unsere Väter“ haben auch mal Krieg geführt. Davon erzählen sie nicht so gern.

Im gleichnamigen ZDF-Dreiteiler, der am Sonntag (20.15 Uhr) startet, wird auch erst mal ordentlich gefeiert. Es ist 1941: Wilhelm (Volker Bruch) darf, sein Bruder Friedhelm (Tom Schilling) muss und die befreundete Charlotte (Miriam Stein) will als Krankenschwester an die Ostfront. Viktor (Ludwig Trepte) und Greta (Katharina Schüttler) bleiben. Er, weil er Jude ist. Sie, weil sie lieber Gesangskarriere macht. „Wir waren fünf Freunde, wir waren jung und wir wussten, dass uns die Zukunft gehören würde“, erzählt Wilhelm, der Kriegsheld, aus dem Off.

„Mein Vater war im Krieg, Generation 1922. Der ist von der Schulbank in den Russlandfeldzug geschickt worden“, erzählt Drehbuchautor Stefan Kolditz. „Er hat ihn als schwer verwundeter Soldat verlassen.“ Doch anders als die meisten Männer seiner Generation erzählte Kolditz’ Vater viel. Zusammen mit den Berichten seines Onkels und seiner Mutter, die als Kind in Leipzig den Bomben ausgesetzt war, bildet diese eigene Familiengeschichte den einen Faden, an dem Kolditz’ fünf Hauptfiguren hängen.

Der andere ist ein Jahr Recherche: Erinnerungen, Tagebücher, Berichte von Soldaten, neueste Forschungen über die Wehrmacht. Kolditz wollte den „Schützengrabenblick“ bekommen für sein Porträt einer deutschen Generation. Das hat er geschafft: Er hat Figuren geschaffen, die trotz ihres Prototypischen Individuen sind und bleiben – und er hat die Zeit dreier Filme genutzt, sie sich entwickeln zu lassen.

Acht jahre Arbeit

Insgesamt acht Jahre arbeitete Kolditz an dem Stoff. Erste Gespräche darüber führte er 2005 mit Produzent Nico Hofmann während der Dreharbeiten zu „Dresden“, dem ZDF-Zweiteiler über die Luftangriffe. Der Mainzer Sender wollte auch bei „Unsere Mütter, unsere Väter“ mitmachen.

Kolditz, der neben „Dresden“ auch schon die Bücher zu mehreren „Tatort“- und „Polizeiruf 110“-Folgen sowie dem NVA-Film „An die Grenze“ schrieb und der 2012 den Deutschen Drehbuchpreis für das unverfilmte „Es war einmal“ bekam, sagt, dass er Angst vor der Aufgabe „Unsere Mütter, unsere Väter“ hatte. Wenn der 56-Jährige davon erzählt, wechselt er in die dritte Person: „Man fragt sich zwischendurch, ob man die Kraft hat, drei Teile zu schreiben. Aber aus der Angst erwächst die Kraft, so etwas zu tun.“

Als 2010 die Bücher fertig waren und ein Regisseur für dieses Großprojekt gesucht wurde, schrieb Kolditz an Heike Hempel, die ZDF-Hauptabteilungsleiterin Fernsehfilm: „Wir sollten hier nicht auf Nummer sicher gehen. Das ist womöglich das Projekt unseres Lebens.“

Die beiden entschieden sich für Philipp Kadelbach. Der junge Regisseur war wahrlich nicht die „Nummer sicher“. Als 2011 die Dreharbeiten begannen, hatte der damals erst 36-Jährige gerade einmal einen großen Film gedreht: „Hindenburg“. Für den wurde er zwar mit dem Fernsehpreis bedacht, doch waren die Trophäen, die er bis dato gesammelt hatte, fast alles Auszeichnungen für Werbespots.

10 Millionen vom ZDF

Kolditz und Hempel vertrauten ihm ein Projekt an, dass am Ende 14 Millionen Euro kostete. Allein 10 Millionen davon kamen vom ZDF, der Rest von Filmförderungen. Das Risiko hat sich gelohnt. Kadelbach verleiht den starken Büchern die nötige Bildstärke: Die Kampfszenen wirken bewusst unübersichtlich, manchmal brutal, beklemmend, genauso wie der kalte Winter beklemmend wirkt, wie die Nähe zu den Figuren beklemmend wirkt.

Wie bei Friedhelm, der anfangs noch moralisch überlegen die Lüge vom „Krieg gegen das Finanzjudentum“ verächtlich macht, sich vor jeder Aufgabe drückt und schockiert ist von den SS-Horden – aber das Töten schon bald selbst verinnerlicht hat und seinen Bruder auf die Idee bringt, die heimische Zivilbevölkerung über ein sumpfiges Minenfeld zu treiben. Der Film moralisiert nicht, er erzählt kein Märchen von armen, ahnungslosen Soldaten und verzichtet zumeist auf Pathos.

„Schonungslos“ und „klar in der Darstellung“ nennt Redakteurin Hempel die Bildsprache. Vorbild: die Erzählweise in amerikanischen Serien wie „Band of Brothers“, „Homeland“ oder „Mad Men“. Dort sehe der Zuschauer „Figuren, die in ihrer ganzen Ambivalenz geführt werden, mit spektakulären Wendungen, die die Geschichten unterlaufen und gleichzeitig übertreffen“. Kolditz und Kadelbach haben es tatsächlich geschafft, diese Art des Fernsehmachens auf ihre Miniserie zu übertragen.

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27 Kommentare

 / 
  • SW
    So was

    Da stören sich hier ein paar Männer daran, dass Details in dem Film nicht stimmen wie Gewehre, Uniformen und Grußformeln, ohne scheinbar die Hauptbotschaft zu verstehen. Jeden Menschen mit Herz und Verstand berührt ein solcher Film, wo es um einen der schlimmsten Kriege geht, der je auf der Erde statt gefunden hat.

  • ME
    mal ehrlich....

    dafür also wird mein geld daß ich für rundfunkgebühren zahlen muß VERSENKT.

    wer diesen lächerlichen aufguß als den film des jahres bezeichnet,scheint auch zu dieser politisch korrekten journalie zu gehören die nun einmütig diesen QUARK zu einem juwel deutschen fimschaffens hochstilisiert.

    zum einen ist der film so gespickt mit schlampig recherschierten details-da wären falsche waffen die nicht zum jahr passen.falsche auszeichnungen deren stiftungsdatum nicht zum dargestellten jahr passen.völlig blödsinniges verhalten von unter feuer stehenden soldaten.da wird aus einem karabiner mit 5 schuß magazin acht mal ohne nachladen gefeuert usw usw

    alles kleinigkeiten die sich aber im total summieren und beim schaverständigem betrachter dann irgendwann nur noch kopfschütteln verursachen.das kennt man von hollywoodschinken zur genüge.

    dann diese dräuende blicke umherwerfende darsteller,die jedes klischee bedienen.

    wer glaubt nur weil in diesem machwerk einige erschießungen ZELEBRIERT werden mit Tom Schilling als den verführten killer,dessen weltbild erhielte nun neue nahrung....ja der hat sich wohl nie mit der materie beschäftigt.

    als fazit sieht man mal wieder wie ein lauwarmer aufguß von mäßiger qualität mit dem nötigen vorschußlorbeeren und viel GELD DER GEBÜHRENZAHLER dann zu einem highlight des fernsehprogrammes gemacht werden kann.

    es wagt doch keiner der wohlbesoldeten journalisten und fernsehkasperln mehr seine offene meinung zu einem miesen film zu sagen.

    STALINGRAD von Josef Vilsmayr kann das alles besser und verzichtet auf diese unerträglichen klischees.dieser film verdient für mich das prädikat WERTVOLL jedoch nicht dieser schmachtfetzen voller billiger effekte und so voll von übertriefendem klischee..... daß man damit keinen erwachsenen und normal intelligenten menschen hintern ofen vorholt.zudem farge ich mich warum zu jeder unzeit diese leidchen MEIN KLEINES HERZ übr den ungläubig lauschenden und geplagten zuseher ausgekübelt wurde....es scheint daß man damit den Soundtrack zum film besser vermarkten wollte...so als Leadtrack.

    geld für unterdurchschnittlichen kintop versenkt.

    schade Tom Schilling kann mehr ich erinnere an NAPOLA.

    auch volker Bruch scheint die uniform nihct loszukriegen das letzte mal nöhlte er als kleiner bruder des roten barons in DER ROTE BARON umeinander.

  • A
    aujau

    Die Mentalität der Nazis und willigen Untertanen wurde folgendermassen gezüchtet: Man nehme dem Menschen vom ersten Tag des Lebens an den Glauben an das Gute und Fähige in sich selbst und ersetze es durch die Möglichkeit der Machtausuebung an Schwächeren. Den Rest besorgt dann irgendeine beschissene Ueberlegenheitsideologie.

  • R
    Renate

    Sehr wohl waren meine Mutter und mein Vater in diesem Krieg, ebenso meine Schwiegereltern. Und sie leben heute noch alle vier!!!

    Für mich ist der Tiel passend.

  • P
    Peter

    Ich bin Jahrgang 1945, mein Vater 1985 schon verstorben. Er wurde erst 1944 eingezogen, weil

    er einen verkrüppelten Fuß hatte, dafür durfte er als Kraftfahrer deutsche Offiziere fahren, provitierte mit ihnen gut vom Beutegut und kam nach amerikanischer Gefangenschaft, die er nicht in guter Erinnerung behielt, wieder nach Hause. Der Film hätte also bestenfalls "Unsere Großeltern" heißen müssen, denn wer lebt noch von diesen 20jährigen von 1941, mit wem soll ein Dialog stattfinden ? Viele historische Momente sind unscharf dargestellt, wer hat militärisch beraten ? Es wurden keine Halstücher getragen, sondern Kragenbinden, auch nicht wie bei Amerikanern gegrüßt, wo wurde abgekupfert? Bei aller anderen Detailtreue hätte der Regisseur besser recherchieren müssen. Schade, daß die Schauspieler das alles so kommentarlos darstellen mußten. Aber da sie so jung sind, haben sie keine Ahnung von der historischen Wahrheit des 2.Weltkrieges. Wer sollte es Ihnen erzählen, ihre Väter und Mütter leben noch

    und ihnen hat man wenig oder garnichts darüber erzählt ? Was kommt als nächstes halbwahres Filmepos zu uns in die Stuben ?

  • SW
    So was

    Was soll der Quatsch, den Titel zu kritisieren, ala, unsere Eltern waren nicht im Krieg? Natürlich waren Frauen auch involviert, im RAD, an den Flakgeschützen, an der Front als Krankenschwester, als Aufseherinnen in KZs. In dem Film geht es zudem um das persönliche Schicksal von fünf Leuten, davon sind zwei weiblich, falls einige Zuschauer das nicht erkannt haben.

  • C
    christian2013

    Ich finde es immer wieder interessant, wie sich hier das intellektuelle Klientel den Mund zerreist. Es handelt sich hierbei lediglich um einen Film, der auch zum Zwecke der Unterhaltung produziert wurde. Und dies ist m.E. sehr gut gelungen (man schaue sich Sendungen auf Privatsendern an!) Darüber hinaus darf Geschichtsunterricht (vielleicht für bildungsfernes Publikum) ja auch unterhaltsam sein.Wenn der Geschichtsunterricht mancher Lehrer nur ansatzweise so interessant wäre, dann wäre die Verdummung Jungendlicher zugunsten unterdrückender Herrschaftssysteme vielleicht etwas weniger ausgeprägt.

  • SE
    S. Elisabeth K..

    Ein hervorragender Film, die jungen Schauspieler erste Sahne. Der Film berührt und rüttelt auf.

    In den Nachrichten dann die Bilder von heutigen Kriegsschauplätzen ( scheußliches Wort!!)

    Nicht nachvollziehbar!

  • H
    Harald

    Wie zu erwarten war, bewegt sich dieser Dreiteiler in den exakt vorgegebenen, ausgetrampelten Bahnen professioneller deutscher Filmtristesse. Jede Szene vermittelt den Eindruck, alles schon hundert mal gesehen zu haben.

     

    Wobei die pflichtgemäße, hölzern platte Zweidimensionalität hier noch mal einen Tacken aufgesetzter und peinlicher daherkommt.

     

    Damit nicht der Eindruck einer Satire aufkommt, wird das ganze mit der sattsam bekannten Soßenmusik untermalt, damit der konditioniert dressierte Bürger auch mitbekommt, woran er zu sein hat.

  • FD
    Frank Dietz

    Für mich vor allem schade, dass der Auftakt der Miniserie wieder verlinkt war mit dem unsäglichen Dauerkriegsgewinnler Guido Knopp. Ohne den scheint bei den Öffentlich-Rechtlichen in Sachen Hitlerei nichts mehr gehen zu können.

     

    Davon abgesehen mutiges Fernsehen. Der Verrat, das Töten eines "bolschewistischen Agenten" wird nicht zu etwas, wozu der Mensch erst entmenschlicht worden sein muss. Vielmehr wird psychologisch glaubwürdig der umgekehrte Weg gezeigt: es ist an der Tagesordnung, Juden, die sich verstecken, zu denunzieren, oder Befehle zur Erschiessung per Pistole als Vorgesetzter durchzuführen, so wie man heute im Job auch seine "Verantwortung" übernimmt.

     

    Die Normalität des Perversen wird vorwiegend darüber hergestellt, dies zeigt der Film genau, dass Perversionen im alltäglichen Sprachgebrauch vollständig implementiert sind. Wenn der bei den Kameraden schlecht gelittene Soldat vorschlägt, die "Untermenschen" des besetzten Gebietes zuerst durch das Minenfeld zu schicken, wird die kollektivierte Banalität des Bösen ganz und gar verdeutlicht. Zum ersten Mal gewinnt er in der Gruppe Anerkennung, weil er einen "praktischen" Vorschlag macht, um der Gruppe viel Zeit zu sparen.

     

    Nach dem Geschehen wird die unausweichlich alles verändert habende Dimension dennoch deutlich, die Tat wird in der Reflexion zu der Untat, die sie an sich ist. Die Personen leben damit weiter, und mit der Zeit wird das eigene Verhalten immer weniger verständlich, im gleichen Mass, in welchem das allgemeine Entsetzen zunimmt. Grossartige Bilder, die so entstehen, wie in der Szene, wo der Soldat im russischen Sumpf auf einmal in Boden einsackt, aus dem Blut und wimmelnde Insekten hervorquellen.

     

    Schlecht aber: in all dem Chaos stehen sich ganz plötzlich irgendwo in den Weiten der Steppe die fünf Freunde von der Berliner Clique wieder gegenüber. Man tratscht ein bisschen, dann springt man mit einem "auf bald in Berlin" elastisch auf den Kraftwagen. Das ist nicht gut durchdacht und entwertet den realistischen Anspruch, der sehr aufwendig zuvor angemeldet wurde.

     

    Sehr oft ist es auch deutlich bei Spielberg/Hanks abgekupfert. Bei denen ging es aber darum, wie sehr der Einzelne auch dann zerstört wird, wenn es um die ausser Frage stehende gute Sache geht. Pathos passte bei "Bands of Brothers" und "The Pacific" gelegentlich durchaus, hier wirkt es sehr schnell missverständlich.

     

    Wenn hier von Lesern behauptet wird, die Wehrmacht sei in Russland eine "normale" Armee gewesen, die unbeabsichtigt den Weg für die mordenden Schergen der SS, die ihnen folgten, frei gemacht habe, muss diesem ausdrücklich widersprochen werden. Es zeigt aber, wie notwendig die weiter Aufarbeitung der jüngeren deutschen Vergangenheit auch heute noch ist. Vielleicht in Zukunft auch wieder ohne einen Knopp an der Backe.

  • L
    Lulu

    Dieses Machwerk ist nicht nur irgendwo hergeholt, sondern auch noch handwerklich ganz schlecht gemacht, dafür reichte die Ansicht der Hälfte des ersten Teils völlig aus. Offizier, welche mit ihren Schmuglerhosen an der Ostfront auftauchten, hatten eine Lebenser-wartung von max. vier Wochen. Herren gab es bei der SS überhaupt nicht, es wurde nur der Dienstgrad als Anrede gebraucht, gegrüßt wurde durch Handanlegen an den Mützenrand, war diese nicht vorhanden, wurde dies durch Grundhaltung mit entsprechender Blickwendung ersetzt. Alles andere ist von den Amis übernommen und gehört in der Wandergruppe de Meziere zur Normalität. Wer das Metier nicht beherrscht, sollte besser Kindersendungen produzieren.

  • HT
    His Toriker

    Die übliche perfide Masche, die tapfere und brave Wehrmacht schaut angeekelt und hilflos auf die Schandtaten der SS oder der Einsatztruppen. Diese lüge war zwischenzeitlich mal reflektiert worden, wird nun aber seit einigen Jahren wieder ins Gegenteil verkehrt, durch zahlreiche Schuld Säuberungsfilme der Öffentlich Rechtlichen. Erstaunlich, dass die Systematik dahinter noch nicht einmal von der TAZ betrachtet wir. Fände ich spannender.

  • B
    Bernhard

    Ich bin Jahrgang 27 und war nicht im Krieg, sehr wohl aber könnte mein Sohn im Jahre 2013 in einen solchen ziehen. Immer diese Stereotypen im deutschen TV.

  • K
    KarlKoch

    Ich finde es zunächst einmal deplatziert einen derartigen Film zu zeigen, kurz nachdem in Weyhe ein Deutscher-mal wieder-aus Rassenhass ermordet wurde.

    Davon abgesehen verstehe ich nicht, warum bei einer derart pompösen Produktion kein Geld für Uniformen der SS übrig war, in denen die Darsteller dann die Kriegsverbrechen hätten spielen können. Das wäre zumindest näher an der Realität als einfache Landser, die am Fließband Zivilisten ermorden und ständig ihre tausend Kilometer entfernten Freunde wiedersehen. Eine kürzlich gezeigte Doku vom ZDF über die 6. Armee lieferte da ein weitaus klareres und vor allem differenzierteres Bild. Die Frontsoldaten, die starben und die logistische Vorarbeit (Isolieren und Einsperren von politischen Gegnern, Juden, Intellektuellen usw.) für die Morde leisteten auf der einen Seite und auf der anderen die SS, die im Rücken der 6. Armee marschierte und die letztlich Haupttäter war.

    Unterm Strich bleibt ein Film, der wieder einmal nur eines signalisiert und deshalb mit Sicherheit als pädagogisch wertvoll eingestuft wird: Egal was ihr macht, egal was ihr denkt, egal wie alt ihr seid, solange ihr Deutsche seid, seid ihr Täter, Mörder, Faschisten, auch wenn es euch leid tut.

    Womit sich der Kreis wieder schliesst. Denn was macht man mit Tätern, Mördern und Faschisten? Richtig Cihan, man tritt sie tot.

  • C
    Caesar332

    Mmmhh. Wenn ich die Einträge hier lese, fällt vor Allem eines auf. Zeitlich liegen sie alle vor der Ausstrahlung. Es ist also immer wieder erstaunlich, welch genaues Bild man sich von Sendungen machen kann, die man noch gar nicht gesehen hat. Ich empfehle, sich nun, nachdem der erste Teil über den Äther gegangen ist, selbst ein Bild zu machen. Das ist nämlich erstaunlich differenziert geraten und technisch ausgefeilt. Mir ist klar, dass am rechten und am linken Rand Ansichten existieren, die, sagen wir mal, nicht sehr flexibel sind. Für den Rest aber, der sich noch ein bisschen geistige Beweglichkeit bewahrt hat, kann ein Blick auf diesen Dreiteiler nicht schaden. In jedem Fall wirft er interessante Fragen auf.

  • E
    Es_reicht

    Es reicht! Das Thema "Zweiter Weltkrieg" hängt den Leuten schon lange zum Hals raus. Schreibt doch mal über ein anderes Thema!

  • FH
    Felix Hildebrand

    Hmm, der Film ist nicht schlecht. Von all den ZDF Schinken bisher der erträglichste. Die Deutschen sind sehr schlimm wie fast wie in echt oder wie man es zeigen kann, am Sonntag um 20.15. Wer wirklich an der deutschen Vergangenheit interessiert ist, der liest und sieht kein TV. Das Schirrmacher sich in die Hose macht vor Freude und die nationale Erweckungskarte zieht war zu erwarten, ist aber übertrieben, das was damals geschah gehört eh unters Bilderverbot denn was geschah kann man nur erzählen und aufschreiben und dann weitererzählen damit es hoffentlich nie einer vergißt was damals geschah. Immerhin wird gezeigt wie deutsche Soldaten zuschauen wie kleine Kinder erschossen werden, es wird gezeigt wie ein Wehrmachtsoffizier zum Kriegsverbrecher wird und gegen die Genfer Konventionen verstößt und nicht immer nur die Jungs von der SS oder dem SD, es wird gezeigt was ukrainische Hilfstruppen so getrieben haben was die meisten auch nicht wissen, es wird gezeigt wie deutsche Soldaten konsequent zu Verbrechern wurden was einige immer noch verdrängen insofern hat die Wehrmachtsaustellung als Fortbildungsprojekt kleine Früchte getragen. Ich gucke mir den Rest auch an und dann kann man ja weiter drüber reden.

  • TH
    Thomas H

    Ich ertrage gerade noch die letzte halbe Stunde des ersten Teils.

     

    Man will ja schließlich doch mitreden können ...

     

    Und für diese unfreiwillig komische bis hochnotalberne ZDF-History-Schmonzette, samt unterirdischer Dramaturgie, schlecht abgekupferter Action, hohlem Pathos, hölzernen Charakteren, peinlichen Dialogen und dauersäuselnder Musiksoße, wurden allen Ernstes 15 Millionen Euro sinnfrei verballert???

     

    Bin "beeindruckt".

     

    Die restlichen beiden Folgen erspare ich mir gern.

     

    Ab jetzt wird schön gelesen.

     

    Gute Nacht!

  • U
    ursel

    Der Film mag ja gut gemacht sein - anschauen werde ich ihn mir dennoch nicht. Entgegen der gängigen Meinung ist meine Generation (Jg.49) nämlich mit Geschichten von Krieg, Gefangenschaft und Vertreibung groß geworden. Auch ist der Titel "Unsere Mütter, unsere Väter" total daneben. Diejenigen, die den Krieg als Erwachsene miterlebt haben, weilen nämlich größtenteils nicht mehr unter uns. Also - welche Mütter und Väter sollen dann gemeint sein? Ich frage mich also, was solch ein Film überhaupt soll. DAs ZDF will uns wohl wieder einmal erziehen, damit auch ja nicht in Vergessenheit gerät, welche Verbrechen unsere Eltern und Großeltern im Kriege begangen haben. Interessanterweise werden wohl nur die Schandtaten der Deutschen thematisiert. Ich frage mich, ob unsere Neudeutschen Mitbürger - die ja ach so gerne von uns auch als Deutsche wahrgenommen werden möchten - sich diesen Schuh anzuziehen gedenken! Wohl eher nicht.

  • A
    aladin

    der artikel klingt wie die pressebroschüre des zdf --- es war allles nur eine frage der zeit. jetzt wo im wirkliche oder angebliche im-tätigkeiten im "unrechtsstaat" DDR schlimmer zu sein scheinen als kz-wächterin gewesen zu sein, deutschland mit modernsten mitteln wieder kriege führen und mitmorden darf, nun also "unsere eltern", die in einem krieg waren - in dem, es keine kzs, keine vernichtung von juden, sintis, andersdenkenden gab - sondern nur menschen, die durch "aussergewöhnliche" umstände schuld "auf sich geladen haben" und unsere eltern waren - ja und? meine vater wurde von einem deutschen - vielleicht der vater des autors? - vergewaltigt, mein vater ins gefängnis und anschliessend an die front deportiert --- ich hab keinerlei mitgefühl für die eltern, die im film gezeigt werden und hoffe daß ihnen ihre kinder mindestens eins fest auf die nase gegeben haben

  • T
    tommy

    "Viktor (Ludwig Trepte) und Greta (Katharina Schüttler) bleiben. Er, weil er Jude ist. Sie, weil sie lieber Gesangskarriere macht."

     

    Da weiß man doch schon, dass der Film wahrscheinlich Unsinn ist - von den deutschen Juden war 1941 schon mehr als die Hälfte geflohen und die, die das unglücklicherweise nicht geschafft hatten, waren schon isoliert, geächtet und durch die Rassengesetze drangsaliert. Eine Party wie in dem Film ist von daher vielleicht nicht unmöglich, aber äußerst unwahrscheinlich.

    Ich muss zwar sagen, dass mich (Jahrgang '84) in mancher Hinsicht diese Zeit doch belastet; man fragt sich eben doch, was die eigenen Verwandten getan haben (in meinem Fall wahrscheinlich nicht mehr als Millionen andere auch, vielleicht sogar teils weniger), aber da diese alle tot sind, kann man auch keine klärenden Gespräche mehr führen...der ZDF-Film ist jedenfalls wohl wieder einmal Müll, den man sich hätte sparen können.

  • TG
    Thomas G.

    Qthomas h.:

    bei den Machern, habe ich auch die befürchtung. habe aber in fast allen artikeln zu der serie gelesen, dass nun endlich auch mal wieder ein bisschen schuld auf den deutschen kommen darf.

     

    daher passt väter un dmütter auch: denn es geht eher um die geschichte der aufarbeitung: schweigen, täter und kollektivschuld, verharmolsung, totale opfer, jetzt also ambivalenz.

  • A
    and

    wie schon von balos gesagt: unsere eltern waren nicht im krieg. die eltern meiner eltern waren im krieg. nein, nicht einmal das: nur der mann, der vater. frauen waren fast keine im krieg (ausser ein paar krankenschwestern.

    die frauen blieben zuhause, bei den kindern und waren im "besten" fall die trümmerfrauen. es gab keine generation im schützengraben. nicht einmal eine halbe. und es waren oft genug zwei generationen im krieg, die väter und söhne, onkels und neffen. und es war nur männliche teil im schützengraben, und davon auch nicht alle.

    das wort "party" ist total daneben, das würde die generation, die im krieg war, nie benutzen, das war nicht deutscher wortschatz der betroffenen generation(en).

    alles in allem ein sehr oberflächlicher artikel, populistisch aufgeplustert. und faktisch viele fehler. bitte etwas mehr recherche und ernsthaftigkeit.

  • TH
    Thomas H

    Ab heute Abend dürfen wir Deutschen uns also

    endlich mal wieder als die wahren Opfer von außerirdischen Nazi-Invasoren und deren

    ausländischem Führer Hitler fühlen - und uns dafür mal wieder so richtig kollektiv und tränenrührig selbstbemitleiden und erhöhen!

     

    Daher werde ich an den kommenden drei öffentlich-rechtlichen Erbauungsabenden (zugunsten der Opferkult-Pflege der bundesdeutschen Volksgemeinschaft) wohl lieber in einem gehaltvollen Buch blättern und lesen, statt in die Flimmerkiste zu gucken.

     

    Tuvia Tenenboms (von ihm persönlich signiertes) Buch "Allein unter Deutschen" scheint mir da eine ganz besonders geeignete und vielversprechende Lektüre zu sein ;-)

  • LW
    langsam wirds Ekelhaft

    " Die Sturmflut" Dresden", " Flucht und Vertreibung" etc. etc, noch die zahlrecihen anderen „ Das Deutsche Volk“ Reinwasch Schmonzetten immerselber Machart aus Nico Hoffmanns „ Volksreinwaschungsstall“ in persönlicher Mission, unterstützt durch eine undurchschaubare Clique im Öffentlich Rechtlichen, die" wahren" und die "Mehrzahl" der Deutschen als Hort des Widerstandes gegen ein paar wenige, durchgeknallte und skurril wirkender Nazis, in lustigen Kostümen, darzustellen . Pfui deipel. Liebe Taz und andere Journalisten ( vor allen Hoffmans persönliches Propaganda Blatt „der Spiegel" ), ist es so schwierig die Intention Hofmanns ( ein bißchen Kenntnis der Biografie wäre da hilfreich )mal näher zu betrachten, und hinsichtlich der Masse von geschichtlich hanebüchener Verdrehungen ( bei Dresden wurde Goebbels NS Propaganda eins zu eins als Fakt übernommen ), die Historiker regelmäßig zu Schnappatmung nötigt, die Frage nach dem System und der Zielsetzung dahinter zu betrachten ?

  • B
    Balos

    Allein der Titel ist Volksverhetzung, unsere Eltern waren nicht im Krieg!

  • C
    Carsten

    Und was haben 70 Jahre Frieden gebracht? Hools, Antifa, Salafismus-Konvertiten. Auch nicht besser.