piwik no script img

Sexistische Ford-Werbung in IndienDer Bunga-Bunga-Kofferraum

Eine Kampagne des Autoherstellers Ford geht nach hinten los. Selbst die zuständige Agentur distanziert sich von der brutalisierten und sexualisierten Darstellung.

Das ist noch das harmloseste Motiv. : Ford

Drei geknebelt und gefesselte, leicht bekleidete Damen liegen im Kofferraum eines roten Kleinwagens. Am Steuer sitzt Silvio Berlusconi. Das ist das Motiv einer aktuellen Autowerbung aus Indien.

Aus Indien? Das Land, in dem derzeit auf der Welt wohl am heftigsten über Sexismus und Gewalt an Frauen debattiert wird? Das Indien? Ja, das Indien.

Ford und die verantwortliche Werbeagentur JWT India distanzieren sich mittlerweile von der Kampagne. Man habe das alles nicht so gewollt und bedauere nun, dass die Werbung jemals veröffentlicht wurde, heißt es da. Bullshit! Bestellt und produziert wurde die Werbung ja dennoch.

Bei genauerer Betrachtung dieser entpuppt sich eine von Berlusconis Geiseln als seine minderjährige Bunga-Bunga-Spielgefährtin Ruby. Die Werbung ist ein Beispiel von unnötiger Sexualisierung und kommt zeitgleich mit dem neuen Antivergewaltigungsgesetz zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Sex sells, aber eben nicht immer.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen