piwik no script img

Die Profiteure der EnergiewendeGeld liegt in der Luft

Der ostwestfälischen Kleinstadt Lichtenau bringen die satten Einnahmen aus der Windkraft vor allem: kommunale Konflikte.

Die Bundesregierung fördert die Windkraft mit teils hohen Subventionen Bild: dpa

LICHTENAU taz | Schwere, graue Wolken treiben über stille Landstraßen, als der Unternehmer in seinem Büro sitzt und wieder einmal durchgeht, was der Wind ihm bringt, was er bringen könnte, und welche Spanne dazwischenliegt. Was ihm fehlt, um das Potenzial ausschöpfen zu können, ist eine Entscheidung der Stadt. „Es vergeht unheimlich viel Zeit“, sagt er, „das schadet allen Seiten.“

Etwa 30 Kilometer entfernt steigt der Bürgermeister aus dem Auto. Ringsum, verteilt auf weite Felder, ragen Windräder auf. Manchmal kommt er hierher, um zu überlegen, wo die neuen Windflächen gut hinpassen würden. „Man könnte überall in Lichtenau Windräder aufstellen“, sagt er. „Aber da sag ich: Nein. Wir entscheiden, wo.“

Ganz in der Nähe läuft ein junger Bauer über das Land, das seine Familie seit Generationen bestellt. Auch er wartet auf die neuen Flächenpläne der Stadt. Nur fragt er sich, ob er die gleichen Rechte haben wird wie alle anderen Bauern. Denn die meisten haben sich mit dem Windunternehmer zusammengetan. Er dagegen steht allein. „Mit ihren Bebauungsplänen“, sagt er, „kann uns die Stadt am langen Arm verhungern lassen.“

Der Unternehmer, der Bürgermeister und der Landwirt haben erkannt, dass die Energiewende eine Chance sein kann. Die drei Männer verbindet der Windpark in Lichtenau-Asseln. Der entstand bereits in den 90er Jahren und war damals der größte in ganz Europa. Inzwischen ist aus der Idee, aus Wind Strom zu gewinnen, ein rentables Geschäft geworden.

Hohe Subventionen

Die Bundesregierung will, dass die Energiewende vorankommt, und fördert die Windkraft mit zum Teil hohen Subventionen. In Lichtenau, Ostwestfalen verdienen viele gut daran, dass der Wind fast immer kräftig weht. Bald sollen die Anlagen im Ort durch neue, leistungsfähigere ersetzt werden. Das würde noch mehr Geld bedeuten. Eigentlich müssten sich alle einig sein. Doch wer eine Weile dort unterwegs ist, merkt, welche Konflikte der Ausbau der Windkraft mit sich bringt.

Johannes Lackmann ist am Ende seiner Geduld. Der Geschäftsführer der Firma Westfalenwind sitzt sprungbereit auf der Kante seines Stuhls. Durch halbrunde Fenster fällt fahles Licht über Holzregale und Aktenordner. Das Büro ist in einer Scheune am Rand von Paderborn eingerichtet; es sieht noch aus wie ein Öko-Start-up. Doch Lackmann hat nichts Naturverklärendes an sich. „Wir warten jetzt, bis die im ganzen Ort Fledermäuse und Vögel gezählt haben“, sagt er, Schärfe im Blick. Die Anlagen, die ihm vorschweben, sind 180 Meter hoch, fast doppelt so hoch wie die jetzigen. Sie würden dreimal so viel Strom abwerfen. Zwar wären nur wenige der Kolosse nötig, doch sie brauchen viel mehr Platz. Also muss die Stadt erst neue Windflächen festlegen. Seit vier Jahren wird nun schon diskutiert. Der Unternehmer verzieht das Gesicht.

Johannes Lackmann ist Idealist, die Energiewende, das ist die Aufgabe seines Lebens. Er ist aber auch Geschäftsmann. Er hat früh erkannt, dass sich seine Ideen am besten verwirklichen lassen, wenn er die Bevölkerung einbezieht. Mit seiner Firma baut er Windparks mit Bürgerbeteiligung. Lichtenau war eines seiner ersten Projekte. 53 Leute haben ihre Ersparnisse investiert.

Inzwischen liegt ihre Rendite zwischen 10 und 20 Prozent. Seit 2011 kann zudem jeder Lichtenauer seinen Strom aus dem Windpark beziehen, für 1 Cent weniger als beim Konkurrenten RWE – und mit zehn Jahren Preisgarantie. Lackmann ist einer, der Dinge in Bewegung bringt. Er hat wenig Sinn für die Leute in den Rathäusern, die ihn aufhalten mit ihren Gutachten und Flächenanalysen. „Wir fangen jetzt mit der Planung an“, sagt er, „unabhängig von der Gemeinde.“

Johannes Lackmann hat einen großen Plan. Er will beweisen, dass das tatsächlich geht: Kommunen, die sich selbst mit grünem Strom versorgen, können eine gute Rendite erwirtschaften. Ohne dass deshalb die Preise für die Verbraucher steigen. Aus diesem Grund nimmt er für den Asselner Windpark auch keine Fördergelder mehr. „Es ist erstaunlich, dass es in so kurzer Zeit gelingt, auch wirtschaftlich.“

Spenden für die Vereine

Lackmann hat in den 80er Jahren Sonnenkollektoren auf sein Dach geschraubt. Später hat er als Cheflobbyist die Subventionen mit den Politikern ausgehandelt. Fast zehn Jahre lang war er Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie. Inzwischen hat er sich mit der ganzen Branche verkracht.

Denn so, wie er es sieht, ist das Förderungssystem aus dem Gleichgewicht geraten. Der Staat garantiert den Erzeugern, dass sie ihren Strom zu einem festen Preis verkaufen können. Damit sind zum Teil hohe Renditen möglich und üppige Pachteinnahmen für die Bauern, die Platz für Windräder haben. Das ist noch so ein Thema, das Lackmann in Rage bringt. Er ruft: „In einigen Regionen herrscht Goldgräberstimmung!“ Bis zu 60.000 Euro werde den Landwirten von den großen Windkraftkonzernen geboten. Pro Windrad. Zugleich steigen die Preise, weil die Kosten auf die Stromkunden umgelegt werden. Darin sieht Lackmann eine Gefahr für den Ausbau der alternativen Energien. „Die Politik hat die Kosten ausufern lassen. Wir müssen etwas ändern, sonst fahren wir die Energiewende vor die Wand.“

Dieter Merschjohann lenkt seinen Wagen vorsichtig über den Feldweg, der Bürgermeister (CDU) zeigt nach rechts und nach links. Wolken verhängen die obere Hälfte der Windräder; die Rotoren tauchen in den Dunst ein und wieder auf. Er ist guter Dinge, denn rotierende Propeller, das bedeutet Einnahmen für seine klamme Kommune. Der Betreiber des Bürgerwindparks, die Asselner Windkraft GmbH, ist inzwischen der beste Gewerbesteuerzahler im Ort. „Manche sagen, das Geld liegt auf der Straße“, sagt er. „Ich sage: Das Geld liegt in der Luft.“

Ihm geht es darum, wie die Stadt den Wind nutzen kann, ohne dass die Windräder den Ort spalten. Denn nicht jeder ist an dem Windpark beteiligt; manche haben nichts von den Anlagen außer ihrem Anblick. Merschjohann weiß, dass sich viele daran stören. Daher will er sich Zeit lassen, Konflikte vermeiden, alle Faktoren prüfen. „Ich muss den Bürger mitnehmen“, sagt er.

Im Wohnzimmer

Doch der Druck des Marktes wächst. Nicht nur Lackmann will den Wind ernten: Das wollen auch die großen Windkraftkonzerne, deren Vertreter derzeit überall nach Standorten für Windräder suchen. „Die saßen schon bei mir im Wohnzimmer“, sagt Merschjohann. Sie haben ihm hohe Summen versprochen. Spenden für die Vereine. 100.000, 200.000 Euro. Er blinzelt etwas verstört; ihm ist es wichtig, dass die Dinge nach Recht und Gesetz laufen. „Wir sind hier in Deutschland“, sagt er.

Doch mit Geld lässt sich vieles bewegen, vor allem in strukturschwachen Kommunen. Auch die Asselner Windkraft hat gespendet, Schulbücher, Fleecejacken für die Feuerwehr. Kleinkram. „Wir könnten das in viel größerem Umfang machen“, sagt Lackmann. Dann müsse aber auch die Zusammenarbeit besser werden. Doch wo ist die Grenze zwischen Spende und politischer Einflussnahme? Lackmann kann da nichts Unredliches erkennen. „Es ist ja alles transparent“, sagt er. „Wir sagen: Das bieten wir euch. Ihr könnt Ja sagen oder Nein. Es ist ein offenes Rennen.“

Doch es gibt Menschen, die fürchten, dass sie dabei zurückbleiben könnten. So wie Josef Becker. Der richtige Name des jungen Landwirts soll verschwiegen werden, er will keinen Ärger; ihm kommt es ohnehin vor, als stehe seine Familie zwischen allen Fronten. „Beckers gegen den Rest“, murmelt er. Er läuft über den frostverkrusteten Ackerboden; über ihm pflügen die Windräder durch die Wolken. „Der Lackmann und ich, wir sitzen auf unterschiedlichen Seiten“, sagt er.

Becker zählt zu den wenigen Landwirten, die sich Lackmanns Projekt nicht anschließen wollten. Zum einen können Bauern auf eigene Faust höhere Pachten und Erträge erzielen. Auf seinem Land hat die RWE drei Anlagen aufgestellt, dafür zahlt der Konzern je 5.000 Euro im Jahr. Dann hat die Familie noch zwei eigene Windräder. Den Strom verkaufen sie für jährlich rund 146.000 Euro. Mit den neuen Anlagen könnte es ein Vielfaches davon werden. Doch das Geld, sagt Becker, ist für ihn nicht das Entscheidende. „Uns geht es um die Freiheit.“ Er will selbst entscheiden, was auf seinem Land geschieht. Teil der Bürgergesellschaft zu werden, das hätte bedeutet, einen Teil dieser Eigenständigkeit zu verlieren.

Doch nun macht er sich Sorgen, dass seine Familie zu kurz kommt, wenn die Stadt die Windflächen neu zuschneidet. Denn die neuen Anlagen brauchen viel Abstand. Was also, wenn seine Nachbarn Baugenehmigungen bekommen? Dann, sagt Becker, könnte er leer ausgehen.

Er beobachtet schon länger, wie sich die Erträge aus der Windkraft auf die Stimmung im Ort schlagen. „Die Bürger sind neidisch, mache Bauern protzen“, sagt er. Derzeit spekuliere jeder, wer von den neuen Plänen der Stadt profitieren wird, „das ist die große Unbekannte“. Ihm ist klar, dass er, verglichen mit jemandem wie Johannes Lackmann, nur ein kleines Licht ist. Genau das ist sein Problem. „Der kämpft mit knallharten Methoden“, sagt er. Ihn stört vor allem die Rhetorik: „Wir von hier. Wir sind regional.“ So rede Lackmann, wenn er die Bauern überzeugen will. Becker missfällt das, er fühlt sich bedrängt.

Spannungen zwischen Nachbarn

Lackmann räumt ein, dass es Spannungen gibt, Konkurrenz zwischen Nachbarn, Landwirte, die lieber auf eigene Rechnung arbeiten. Für manche, sagt er, sei die Höhe der Profite der einzige Maßstab, „Eigennutz als oberstes Gebot. Das ist nicht unser Ansatz. Wir wollen mit vielen gemeinsam etwas auf den Weg bringen.“

Im Moment ist allerdings der Bürgermeister derjenige, der das Tempo vorgibt. Er tritt in sein Büro und drückt die Tasten auf seinem Laptop; auf einem Bildschirm an der Wand erscheinen Karten und Tabellen. Schon heute wird in Lichtenau viermal so viel Strom produziert, wie alle Haushalte brauchen. Das reicht doch, sagen manche. Merschjohann sieht das anders. „Die Saudis fördern ja auch nicht nur so viel Öl, wie sie selbst brauchen.“ Nur will er sich nicht drängeln lassen. Doch es kann auch anders laufen: Der Nachbarort Bad Wünnenberg hatte keine Windzonen ausgewiesen. Deswegen klagten einige Bauern. Erfolgreich. Nun investiert Lackmanns Firma dort 80 Millionen Euro in einen neuen Bürgerwindpark, die Stadt hat kein Mitspracherecht mehr. „Ein Horrorszenario“, sagt Merschjohann. So weit will er es nicht kommen lassen. Er wird neue Windflächen ausweisen. Bis Ende des Jahres soll feststehen, wo.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

16 Kommentare

 / 
  • EM
    Eric Manneschmidt

    @Elektron

    Der Energiemarkt ist nicht dereguliert, er ist fehlreguliert. Umweltkosten sind nicht ausreichend eingepreist und soziale Bedingungen (Vermögensverteilung) quasi überhaupt nicht berücksichtigt.

    Staatliche Eingriffe finden durchaus statt, allerdings nicht zielgerichtet und lösungsorientiert.

     

    Grundsätzlich die komplette Energieversorgung in staatliche Hände zu legen und damit jegliche private Eigeninitiative in dem Bereich platt zu machen, hieße das Kind mit dem Bade ausschütten. Gerade diese Eigeninitiative war und ist wichtig für eine wirkliche Energiewende.

  • T
    Timson

    @ Bruno

     

    Welche Alternative wäre das?

     

    Das alte Sprichwort, wer A sagt muss auch B sagen trifft für Deutschland vollends zu, nur dass offenbar niemand B sagen will. Anstatt mit überflüssigem Strom die Leitungen zu heizen oder die Anlagen komplett herunterzufahren könnte man damit auch durchaus was sinnvolles anstellen, aber nichtmal dafür werden konsequent Konzepte (von denen es ausreichend und nachweislich funktionierende gibt) umgesetzt. Stattdesse wird das Märchen vom Strompreis erzählt, weil Atommül lagern, sich auf Rohstoffe aus Krisenstaaten verlassen und Ortschaften in Brandenburg oder sonstwo wegbaggern offenbar die bevorzugte Alternative ist.

     

    Da sitzen offenbar die richtigen Leute in den falschen Vorständen! ;)

  • H
    horst

    ein große fehler der menschheit ist, dass land also ein bestimmter teil unseres planeten einer person gehören kann.

     

    am beispiel windstandorte zeigt sich das problem besonders gut.

  • E
    Elektron

    @ Eric Manneschmidt

    der Energiemarkt ist dereguliert und alles andere sind die Folgen!

     

    Energieversorgung gehört in die öffentlichen Hände. Die herrschende Politik sieht das leider anders, denn zuerst müssen die Gewinne der Energie-Oligarchen stimmen. Außerdem gibt es bis heute keinen Masterplan wonach sinnvolle Standorte und entsprechende Stromtrassen deutschlandweit geplant werden. Kopflos in die Enegiewende, um deren Nichtmachbarkeit zu beweisen. Danke Mutti.

  • S
    Stromverbraucher

    10-20% Rendite. Ohne jedes Risiko 20 Jahre lang.

    Die Energiewende ist zur Gelddruckmaschine geworden.

    Von unserer lieben Politik von links bis rechts legitimert, selbst die Grünen finden das auch noch Klasse.

    Wen soll man da wählen, damit dieses Milliarden-Karussell ein Ende findet?

  • P
    P.Haller

    @Andy B:

    Ja, ja mein Lieber, früher war die deutsche Sprache auch noch Jungspunden vertraut ! Die Zeiten scheinen vorbei zu sein....

    Ausserdem steht hier nirgendwo, dass der Bauer seine Familie bestellt. Auch lesen scheint zunehmend aus der Mode zu kommen.

  • C
    ChristianL

    Gerade mit Windkraftanlagen wird in NRW viel Bullshit betrieben. Sie werden oftmals als privates Investment an Kleinanleger verkauft und dann beginnt ein juristisches Tauziehen um die Zulässigkeit des Baus einer solchen Anlage. Wenngleich auch nicht jeder Bau einer solchen Anlage den Vorgaben des BauGB entspricht und infolgedessen gestoppt wird, so ist es doch erstaunlich, dass Eon und Evonik mehr bedenkliche Kraftwerke, die möglicherweise sogar dem Regionalplan widersprechen ohne großes juristisches Tauziehen möglich ist. Das genannte Beispiel um eine einzelne Windkraftanlage befand sich in Marl und die Anlage war bis auf die Windräder schon fertiggestellt und daraufhin mittels vorläufigen Rechtsschutz gestoppt. Aber Privatanleger kämpfen ja in dieser Justiz bekanntlich gegen Windmühlen.

  • I
    ilmtalkelly

    Das größte potenzielle Kraftwerk ist die Einsparung, doch keiner will ohne Geschirrspüler und Monsterkühlschrank und Straßenlaternen müssen auch die ganze Nacht brennen. Stattdessen beruhigen wir uns mit Energiesparlampen. Problemlösungen des Netzausbau, Speichertechnologien sind nicht der Notendigkeit geschuldet, sondern der Maßlosigkeit.

     

    Stromeinsparung unserem Gewissen folgend, nicht unserem Geldbeutels, zu erreichen, scheint wohl einfach zuviel verlangt.

  • E
    Eckhard

    In einer anderen deutschen Zeitung steht folgende

    Headline

     

    Trotz Atomausstiegs:

    Deutscher Strom wird zum Exportschlager.

     

    Klar von deutschen Bürger über erhöhte Gebühren --> EEG-Umlage bezahlt und dann +- 0 verschenkt oder mit zusätzlichen Geld versehen an andere Staaten abgeben.

     

    In Deutschland Stromkostensteigerung 33 % in den Niederlanden Stromsenkung ca. 20 %. 67% der Bevölkerung halten die Kosten zur Förderung der Erneuerbaren zu hoch --> Aussage vom bdew 31.01.2013.

     

    Der trottelige Deutschland Michel lässt es mit sich machen.

  • TL
    Tim Leuther

    Jede Energieform sollte eine Abgabe zahlen, die Ihre Produktion grundlastfähig macht. Das Geld sollten die bekommen die gie Grundlastfähigkeit bereitstellen. Dann wäre die Renditen für die EE auf das realistische abgeschmolzen.

  • EM
    Eric Manneschmidt

    Es wird wahrscheinlich wirklich Zeit, den ganzen Umlage- und Subventionszirkus des EEG zu beenden. Statt dessen Umwelt- und andere externe Kosten durch eine Abgabe auf die entsprechenden Energieträger einpreisen, die Einnahmen komplett, direkt und bedingungslos an die Bevölkerung ausschütten. Strommarkt liberalisieren.

    Die Folge:

    - Die ganze Bevölkerung würde profitieren (über die Kaufkraft auch "die Wirtschaft"),

    - Mitnahmeeffekte und Sozialneid wären in dem Bereich vorbei,

    - Anreize für verbrauchssenkende Maßnahmen gleich welcher Art wären für alle Akteure gegeben,

    - Anreize für bedarfsgerechte Verfügbarmachung von Strom wären gegeben, (dezentrale) Speicherstrukturen würden sich mehr oder weniger von selbst entwickeln.

  • DW
    Die Wahrheit

    Geldgier zerstört Landschaft und Natur.

    Wer sich mal intensiev mit diesen erneuerbaren Energiequellen auseinander setzt, sollte mal als erstes seine letzte Jahresrechnung anschauen.

    Mit 45 % bestehend aus EEG-Abgabe, Stromsteuer und Netzgebühren, werden die Bürger belastet. Tendenz steigend nach Studie von bdew. 2013 werden diese erwähnten Kosten auf über 50 % steigen. Ca. 600.000

    Haushalte können Ihre Stromrechnung nicht mehr begleichen. Wenn die "Erneuerbaren" (Wind,Solar Biogas) so toll sind benötigen sie ja keine Subventionen. Vom Januar bis März stehen aber die Zahlungen für EEG in Mrd.-Höhe im Negativbereich. Der Bürger muss noch ganz schön nachzahlen.

    Desweiteren soll in Bayern Biogasanlagen voran- getrieben werden, aber um ein Atomkraftwerk mit Biogas zu ersetzen, benötig man 4000 qkm Anbaufläche (lt. Prof. Dr. Ganteföhr). Diese Flächen entfallen für die Ernährung der Bundesbürger. Konventionelle Landwirte können die Pacht nicht mehr bezahlen normal 170-300 Euro/h/a. Für Biogasanbau werden bis zu 1.000 Euro/h/a gezahlt.

    In Nordeutschland kauft man Mais schon aus der Ukraine dazu. Überall erzeugt man nur Monokulturen,

    auf Kosten der "Erneuerbaren". Nächste Frage, wer entsorgt die so tollen Solarzellen "Hochgiftig".

    Bitte mal nach Solar und NF3 google. NF3 ist 12.000 mal schädlicher als CO2 und ist ein menschlich gemachtes Treibhausgas. Bei der Produktion fallen noch mehr giftige Treibhausgase an.

  • DI
    Der Ingenieur

    @Brun,

     

    Speicherkraftwerke im Flachland sind sinnlos, weil viel, viel zu teuer!

    Kein Unternehmen wird in die Speichertechnologie einsteigen ohne sehr hohe Subventionen!

    Dieser Unfug muß sofort beendet werden!

    Wer soll das denn bezahlen?!

     

    "Das Land der Dichter und Denker" war mal...

  • AB
    Andy B

    "Ganz in der Nähe läuft ein junger Bauer über das Land, das seine Familie seit Generationen bestellt." - Also dass vereinzelt Frauen von weit weg bestellt werden, davon habe ich gehört. Aber dieser Bauer bestellt seine eigene Familie, und das sogar seit Generationen....

  • B
    Bruno

    Wo bleiben denn nun die dazugehörenden Stromtrassen und Pumpspeicherkraftwerke?

     

    Nur zur Klärung: In Lichtenau wird nichts verdient, Lichtenau ist Transferempfänger. In Deutschland werden mit Milliardenaufwand Windkraftanlagen aufgebaut. Das Geld dafür kommt aus der Umlagen. Der Bundesbürger zahlt inzwischen 20 - 30 ct/kWh Strom. Inzwischen werden die Strom-Überkapazitäten aus Windkraft ins innereuropäische Ausland zu Preisen von 6 ct/kWh verscherbelt!

     

    Wie das? Inzwischen sollten es alle begriffen haben, der Strom aus Windkraft wird nicht dann erzeugt, wenn er gebraucht wird, sondern dann, wenn der Wind bläst. Die ursprüngliche Idee war, diese dringend notwendigen Strom-Überkapazitäten mittels Pumpspeicherkraftwerke in Höhenenergie umzuwandeln um diese dann wiederum bei Bedarf in Strom zu wandeln. Da nun die Bevölkerung, im Übrigen die selben, die für die Energiewende auf die Barrikaden gingen, gegen die Stromtrassen Sturm läuft, geht hier nichts voran. Ebenso hat die heimische Bevölkerung Süddeutschlands verständlicherweise etwas gegen die Verschönerung ihrer Höhenzüge (angefangen im Schwarzwald über die Schwäbische und Fränksiche Alb bis hin zum Bayerischen Wald und dem Alpenvorland) durch obere und untere Staubecken sowie Turbinenanlagen. Weil nun also die Abnehmer im Land für Windstrom fehlen, drücken wir diesen unseren europäischen Freunden aufs Auge. Die Polen haben bereits rebelliert und bauen inzwischen Phasenschieber in ihre Netze um unseren Abfallstrom aus ihren Netzen, wg. Überlastung, fernzuhalten. Andere sind so gnädig, den von uns subventionierten Strom gegen den genannten Obolus abzunehmen.

     

    Was hier als Erfolg verkauft werden soll, ist das größte ökonomische Chaos, das die Politik seit dem 2. WK angerichtet hat. Und in Lichtenau lassen wir deshalb inzwischen die Sektkorken knallen! Vielleicht dämmerts dem ein oder anderen bereits. Das Letzte, das wir im Augenblick benötigen sind Windräder, die die 4-fache Menge an Strom liefern. Was wir dringend benötigen sind Stromtrassen und Speicherkraftwerke.

     

    Oder eine günstige Alternative, wie sie die ganze Welt bereits nutzt und ohne den ganzen Popanz auskommt.

  • J
    Jan

    Es ist doch immer wieder das gleiche, wenn es ums Geld geht:

     

    Mehr! Mehr! Mehr!