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Skandal um Haasenburg-HeimeBetroffene misstrauen der Hotline

Von Knochenbrüchen in den Haasenburg-Heimen weiß Brandenburgs Landesregierung nichts. Die Besetzung der Untersuchungskommission ist noch unklar.

Das Ministerium in Brandenburg hat eine Hotline geschaltet – doch noch fehlt das Vertrauen der Betroffenen. Bild: imago/chromorange

BERLIN taz | Die Misshandlungen von Kindern und Jugendlichen in Heimen der Haasenburg GmbH belasten jetzt auch das brandenburgische Bildungsministerium. „Von Knochenbrüchen hatten wir vorher noch nichts gehört – das wäre eine Körperverletzung und darf nicht geschehen“, sagte dessen Sprecher Stephan Breising dem Neuen Deutschland. Die Haasenburg GmbH habe solche Vorfälle auf Nachfrage stets bestritten.

Der taz liegen Dokumente vor, die Knochenfrakturen bei drei weiblichen Insassen belegen. In einem Leitungsgruppenprotokoll vom 26. Mai 2010 heißt es, „N. zeigte starkes provozierendes Verhalten und musste begrenzt werden, hierbei fügte sie sich eine Fraktur zu“.

In einem Teamgruppenprotokoll vom 16. Dezember 2009 heißt es von einem anderen Mädchen nach ihrem ersten Tag im Heim, „es hat auch eine AA-Maßnahme stattgefunden, worauf sie sich so stark wehrte, dass sie sich den Arm brach“. „AA“ bedeutet „Anti-Aggression“.

In einem weiteren Teamberatungsprotokoll vom 25. März 2009 heißt es über Insassin T.: „während einer Situation am 16. 2. Arm gebrochen, war bis zum 20. 2. im Krankenhaus“.

Die junge Frau musste laut Akte am 17. Februar 2009 im Krankenhaus am Arm operiert werden. In einem Protokoll vom 4. März 2009 heißt es, der Vorfall sei vom hauseigenen „Qualitätsmanagement“ der Haasenburg GmbH überprüft worden, die Mitarbeiter hätten „richtig gehandelt“. Es sei aber „möglich, dass das Landesjugendamt diesen Sachverhalt noch mal prüfen wird“. Demnach müsste es eine Meldung gegeben haben.

Beschwerde beim Landesjugendamt

Das Landesjugendamt kommt auch bei N. ins Spiel. In einem Protokoll vom 28. Juli 2010 wird erwähnt, dass sich die Physiotherapeutin, die das Mädchen wegen der Armverletzung behandelt, beim Landesjugendamt beschwert.

„N. hatte der Physiotherapeutin wohl erzählt, dass ihre Verletzung durch eine AAM (Anti-Aggressions-Maßnahme; Anm. d. Red.) entstanden ist – Physiotherapeutin erklärte dies als Kindeswohlgefährdung“, heißt es. Als Konsequenz daraus werden die Haasenburg-Mitarbeiter deshalb ermahnt: „Die Jugendlichen sollen bei Arztterminen immer begleitet werden“.

Unterdessen hat das Ministerium eine Hotline geschaltet, in der sie Betroffene um Hinweise bittet. Dabei ist die Frage, wer die am Montag eilig angekündigte „Untersuchungskommission“ leitet und ihr angehört, bislang noch völlig ungeklärt.

Unter ehemaligen Mitarbeitern und Betroffenen wird gewarnt, sich als Informant zu offenbaren, bevor klar ist, ob es eine wirklich unabhängige Untersuchung geben wird.

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18 Kommentare

 / 
  • TO
    Täter Opfer

    @Rosa:

    @hardy

    Wann hat die Domestizierung bei Ihnen angefangen und haben Sie Ihre eigene "Erziehung" als Maßstab für Ihr Kind genommen, ohne sich jemals zu Fragen, ob Ihre eigene "Erziehung" richtig gewesen ist? Kinder sind schnell lernende Wesen und merken wenn man sie hintergeht, oder ihnen irgendwelche Märchen erzählt. Klar, irgendwann wollen die dann von Ihrer Märchenstunde nichts mehr wissen!

     

    Und weil Sie unfähig sind ein Kind anzuleiten und ihm die nötige Bildung zu vermitteln, ist das Kind SCHULD?

    Sie tun gerade so, als wenn das Kind sowieso macht was es will. Haben Sie sich mal gefragt warum es nicht auf Sie hört? Aber aus Ihren Kommentaren lese ich, das Bei Ihnen als "Erziehungsberechtigte" und "Eigentümer des Kindes" alles so sein muss wie SIE es wollen, da hat das Wohl des Kindes nur noch IHREN Vorstellungen zu folgen. Und wenn alles zu spät ist, Sie nicht mehr weiter wissen, machen Sie sich zum Opfer und das Kind zum Täter, so einfach. Bist Du nicht willig, brauch ich Gewalt!

     

    Verkümmerte Eltern erziehen ihre Kinder zu verkümmerten Eltern!

  • R
    Rosa

    @ anonyma:

     

    Worauf ich hinaus will:

     

    Alle jammern über die furchtbaren Zustände in geschlossenen Heimen.

     

    Wie aber soll man nun mit kriminellen Jugendlichen arbeiten, die mit üblichen pädagogischen Maßnahmen nicht erreichbar sind,

    bzw. therapieresistent sind?

     

    Dennis war als Unfallverursacher auch eine Gefahr für die Allgemeinheit.

     

    Statt Polemik bitte Vorschläge!

     

    "Der Mehmet und der Dennis sich nicht als Straftäter auf die Welt gekommen, oder?":

     

    Nee, aber sie hatten eine sehr schlimme Kindheit, und können nichts dafür wa?

     

    Mit dieser Schwachsinnsargumentation machst du die Täter zu Opfern und entmündigst sie noch dazu.

     

    Hitler, Stalin, Mao, Pol-Pot, etc. blabla waren als Babys auch mal ganz lieb, wa?

  • H
    hardy

    @rosa

     

    so recht du hast, hier sind alle ganz besoffen von ihrer betroffenheit, haben in der regel keine ahnung, wovon sie reden und werden erst verstehen, wenn sie ihre eigenen kinder in so eine einrichtung bringen müssen, wenn - wie zu erwarten - ihre "erziehung" komplett gegen die wand gefahren ist und ihr kind sie auf droge verprügelt hat.

     

    aber schön, daß es hier noch eine/n gibt, der aus der wirklichkeit kommt und nicht aus wolkenkuckucksheim.

     

    http://hinterwaldwelt.blogspot.de/2013/06/halt-sagen.html

     

    das ist uns vo zwei jahren passiert

     

    http://hinterwaldwelt.blogspot.de/2011/07/das-rollkommando-des-lvr.html

     

    heute gilt das internat wieder als "vorzeige-einrichtung" an der letzten grenze, wo die kinder aufgenommen werden, die alle anderen aufgegeben haben. sie gehen dort zur schule, bekommen selbstvertrauen und können am ende villeicht tatsächlich ein selbstbestimmtes leben führen.

     

    damit sie überhaupt an diesen punkt kommen können, müssen sie zu erst einmal zur ruhe gebracht und manchmal auch zur not gestoppt werden.

     

    du verstehst das, wir verstehen das.

     

    der rest hier will bloß pfadfinder spielen und seine/ihre tägliche gute tat virtuell tun.

     

    in echt wären sie komplett überfordert.

     

    das heim ist ja immer noch auf. nach einer woche???

     

    das sagt mir jedenfalls alles.

     

    entweder gibt es da keine heimaufsicht ... oder - und das ist zu vermuten - das hier ist einfach alles nur künstliche aufregung.

  • H
    hardy

    @arne

     

    dein kommentar zeigt die ahnungslosigkeit der meisten schreiber hier: wenn es kein qualitätsmanagment gibt, dann gibt es auch keine kontrolle. ich weiss, kontrolle ist soooooo ein böses wort. du hast schon recht, niemand sollte in einem altenheim was kontrollieren, schon gar nicht, ob da alte menschen mißhandelt werden. weil's einfach so ein böses, böses, böses wort ist.

     

    "das Individuum immer mehr in ISO-Normen"

     

    ach ja, das individuum, das ein recht darauf hat, andere kinder zusammenzuschlagen, sich alles zusammenzustehlen, autos zu schrott fahren, äuser anzünden ...

     

    hoch lebe das individuum und seine rechte.

     

    ich denke, eine woche praktikum in so einer einrichtung, in der die nicht so ganz normgerechten kids eine chance auf ein _selbstbestimmtes_ leben bekommen sollen, würde dir ganz gut tun.

     

    das, was du da gerade abgesondert hast, zeugt von kompletter ahnungslosigkeit.

     

    http://hinterwaldwelt.blogspot.de/2013/06/die-erregungswellenbloggosphare.html

  • R
    Renzo

    Man sollte sie jedenfalls nicht für ihr Leben lang traumatisieren.. Alternativen müssen her.

  • A
    anonyma

    @Rosa

     

    Wozu die Frage? Worauf willst Du hinaus.

     

    Willst Du eine Antwort haben - oder das ist das ein Hilfeschrei? Arbeitest Du selbst in diesem Bereich und versuchst ein grausames System zu rechtfertigen?

     

     

    Der Mehmet und der Dennis sich nicht als Straftäter auf die Welt gekommen, oder?

     

    Diesen Beitrag bitte als Polemik in der Bedeutung von wissenschaftlicher Fehde interpretieren.

  • R
    Rosa

    Sag mir bitte mal jemand wie man mit jugendlichen Intensivstraftätern umgehen soll,

    die sich jeglichen Kontroll- und Erziehungsversuchen widersetzen. Auch individualpädagogischen Maßnahmen.

     

    Wie zum Beispiel im "Fall Mehmed":

     

    "Bereits vor seinem 14. Geburtstag hatte „Mehmet“ mehr als 60 Diebstähle und Einbrüche, Körperverletzungen, Erpressungen, Nötigungen und Raubüberfälle begangen.":

     

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fall_Mehmet

     

    der schließlich in die Türkei abgeschoben wurde.

     

    Oder Fälle wie unverbesserliche und offenbar therapieresistente Chrash-Kids wie "Dennis":

     

    Etwa 1000 Fahrzeugdiebstähle und ein Sachschaden von geschätzten 25 Millionen Mark gehen auf das Konto von Dennis, der seine Karriere als Autodieb bereits im Alter von zwölf Jahren beginnt.

     

    Jahrelang bemühten sich die Behörden, den Unverbesserlichen von seinem Tun abzubringen - Dennis erwies sich als resistent gegen alle therapeutischen oder pädagogischen Maßnahmen.

     

    Immer wieder floh er aus Erziehungsheimen, schloss das nächstbeste Auto kurz und raste über Landstraßen und Autobahnen. Bei einem Unfall verstarb sein Beifahrer.

     

    Doch anstatt den jugendlichen Wiederholungstäter in ein geschlossenes Heim zu bringen, setzt man in Hamburg auf liberale Politik: Ganz im Sinne des von Jugendsenatorin Rosemarie Raab propagierten Konzeptes "Menschen statt Mauern" (Quelle: Spon).

  • P
    Pansa

    Die werden wohl massig Zeit haben um Akten und ähnliches zu schreddern bevor mal was passiert.

  • E
    Elbgermane

    "Unter ehemaligen Mitarbeitern und Betroffenen wird gewarnt, sich als Informant zu offenbaren, bevor klar ist, ob es eine wirklich unabhängige Untersuchung geben wird."

     

    Finden tatsächlich Drohungen und Bedrohungen statt? Wird diese durch Securitas, die auch Hells Angels ~2005 beschäftigte, umgesetzt? (Die gefärbten Haare und Hells haben einen gemeinsamen Rechtsanwalt in Hannover.)

    Das wären zwei weitere Fälle für die Staatsanwaltschaft.

     

    Mit dem Finger auf andere Länder zeigen geht immer einfach. Ich denke es ist wichtig das die Innen- und Außenansicht Deutschland ein Korrektiv erhalten muss.

     

    Danke TAZ das sie, auch wenn es ein steiniger Weg ist, an den Inhalten bleiben.

    Es könnte sogar Brücken Richtung R. D. Precht "Anna, die Schule und der liebe Gott", Joja Wendt "Im Zeichen der Lyra" geben.

  • A
    Arne

    Die Existenz eines Qualitätsmanagement zeigt schon, dass es hier um Normierung geht und nicht um individuelle Hilfen. Frage muss aber auch sein, ob dieser Blödsinn, nämlich die Kategorisierung von Kinder und Jugendlichen und wie man sie behandelt nach einer ISO-Norm sinnvoll sein kann und ob der Quatsch nicht sogar eine Auflage des Landesugendamtes ist.

    Tatsächlich versuchen Behörden ihre Verantwortung für das Individuum immer mehr in ISO-Normen zu packen. In Alten- und Pflegeheimen soll es schon so weit sein, dass die Pfleger mit Scannern rumrennen und jede Leistung (Essen gebracht, umgelagert, gewaschen) per Scan in die Dokumentation aufnehmen, die mittlerweile mehr Zeit in Anspruch nimmt als die eigentliche Arbeit. Der Quatsch muss sofort aufhören. In allen sozialen Bereichen.

     

    Etwas mehr möchte man schon erfahren, wie das Landesjugendamt Brandenburg da vorgeht. Man sollte jetzt aber aufpassen: Eine Verletzung kann sich jemand zufügen. Wenn ein schwer aggressiver Jugendlicher einen Betreuer mit einem Hammer oder Messer angreift, dann kann es schon sinnvoll sein, sich seiner Haut zu erwehren und Verletzungen sind auf beiden Seiten nicht ausgeschlossen. Unverständlich sind allerdings dann die Protokolle, die hier wiedergegeben werden. Sowas ist immer eine außergewöhnliche Krisensituation, die ausführlich sehr zeitnah beschrieben werden muss. Und was heißt dann, dass man den Jugendlichen zum Arzt begleiten soll? Bei einer Verletzung ist sofort ein Arzt hinzuzuholen. Haben die Mitarbeiter dort alle Medizin studiert?

    Überhaupt zeigen diese Auszüge das eigentliche Problem. Bei einer plötzlichen Affekthandlung eines Jugendlichen können auch körperliche Auseinandersetzungen zur Selbstverteidigung nicht ausgeschlossen werden. Bei einer 1:1-Maßnahme kann das dazu führen, dass auch der Angreifer, also der Jugendliche verletzt wird, aber in einem Heim, das auch noch Kosten verschlingt, die weit über die der individualpädagogischen Projekte hinausgeht, wo mehrere Personen im Dienst sind? Da sind die nicht in der Lage, Verletzungen zu vermeiden? Und dann wird das auch noch großkotzig "Anti-Aggressions-Training" genannt? Da muß irgendetwas schon konzeptionell völlig daneben sein. Das muss einem Jugendamt doch auffallen.

    Letztendlich zeigt das, das in diesen Konzepten völlig fehlt, Vertrauen zu den Betreuenden zu finden und sie lieber zu kategorisieren und als ein Schema zu behandeln. Es bleibt die Frage, ob Landesugendämter oder andere Institutionen in diesem Staat dem noch Vorschub leisten.

  • T
    Tine

    Betroffene ehemalige Mitarbeiter können sich ab sofort auch anonym unter

    kindheitistmehrwert@gmail.com melden oder, indem sie die Kommentarfunktion des Blogs nutzen: http://kindheitistmehrwert.wordpress.com

     

    Ich finde, dass es schneller gehen kann. Die Behörden bewegen sich im Schneckentempo, während die Kinder weiter ihren Aufsehern ausgesetzt sind. An die Verantwortlichen, die erwägen, eine Untersuchung durchzuführen: Wieviele Tage sollen die Kinder denn noch dort untergebracht bleiben? Wie schnell würden Sie ihr eigenes Kind aus dem Kindergarten oder der Schule abholen, wenn eine Aufsichtsperson IHREM KIND eine Knochenfraktur zufügt? Mal daran gedacht?

  • R
    reorient

    Liebe Frau Kutter,

    Danke, dass Sie so hartnaeckig waren und drangeblieben sind. Ein klarer Sieg fuer eine freie, mutige Presse. Hoffentlich auch ein Signal fuer andere Journalisten, die sich selbst vor lauter Sellbstzensur in die Bedeutungslosigkeit versenken. Manchmal lohnt es sich eben doch auch ganz konkret, unbequem zu sein. Ausserdem nehme ich an, dass auch andere Leser nicht immer nur Berichterstattung zum Parteitag xy lesen moechten, sondern eben auch derartige kritische, solide recherchierte Artikel, die nicht vor ungleichen Machtverhaeltnissen zurueckschrecken.

  • SG
    Schmidt Georg

    also, dieser Hotline würde ich auch misstrauen, aber das ist modern-schreiben Sie ne mail, im Vorfeld kann man dann jeden/e erst mal genauer unter die Lupe nehmen und warum sollte es anders sein wie bei der Kirche oder Odenwaldschule, man bildete ein Kommission, dauert dann 2-3 Jahre, und dann gibts 3 zeilen !

  • AU
    Andreas Urstadt

    pps

     

    Es wurde von der Governmentalite (Land, Behoerden,..) so abgenommen u a inkl des Sprachgebrauchs, sagt natuerlich viel ueber den Gesamtstand aus. Die haben da gar nichtvdrueber nachgedacht.

     

    Die Sprache dort ist inkl ein permanenter Ausnahmezustand. Auch traumatisierend.

     

    Nochmal berliner Hausmeister zitierend, der Zeuge eines Konflikts war: die brauchen doch ganz viel Liebe.

     

    Die Sprache dort ist uebrigens den sog Klientel voellig fremd und untauglich.

     

    Ich wuerde so jemanden ueberhaupt nicht einstellen, ich darf, wenn ich wollte, so ein Heim leiten (das wuerds bei mir gar nicht geben).

  • B
    Berd

    Es macht mich wirklich sehr traurig wie man hier mit Kinder und Jugendlichen umgeht. Vielleicht sollten die Angestellten der Firma Haasenburg, die UN-Kinderrechtskonvention abschreiben.

  • AU
    Andreas Urstadt

    ps

     

    Die Sprache, die da verwendet wird, ist eine, die keinen Lustgewinn erzeugt und das fuehrt zusaetzlich zu Frust.

     

    Der Alltag dort hat ergo so bereits keine Nachhaltigkeit. U a wg der Sprache.

  • AU
    Andreas Urstadt

    Die Haasenburg beschreibt eine Wirklichkeit, bei der ein sogenanntes Qualitaetsmanagement alles unter KONTROLLE hat.

     

    Die Wortwahl unter dem Punkt Qualitaetsmanagement ist euphemistisch und rationalisiert. In der Psychoanalyse gilt sowas inkl Akademisierung des Gegenstands als Abwehrmechanismus.

     

    Weiter hat der Sprachgebrauch eine zu hohe Normativitaet, das deutet eine niedrige Ambiguitaetstoleranz an.

     

    Der Sprachgebrauch konstruiert einen vom Alltag auch durch Fachsprache abgegrenzten Ort. Auch dabei wird die Laborsituation auf die sich die beteiligten Faecher gruenden reproduziert und folgen damit der abgeschiedenen Lokalisierung, beides stellt sich gegen die Realitaet komplexer Gesellschaften. Es gibt Kritik aus anderen Faechern, Anthropologie, Philosophie (Philosophen werden uebrigens in wichtigen Fragen verstaerkt wieder eingestellt, da das Fach massiv aufgeholt hat in praktischen und alltagsrelevanten Fragen), empirische Kulturwissenschaft usw.

     

    Weiter gehoert die gesamte Terminologie und Philosophie der Haasenburg der Disziplinargesellschaft an (vgl Foucault), diese Gesellschaft gibts aber gar nicht mehr durch Wandel. Auf was will man die Jugendlichen da eigentlich vorbereiten?

     

    ...

  • I
    Irmi

    Was nicht sein darf, ist nicht ?? Hätten die Behörden, die hier so viel Geld gezahlt haben diese Aufbewahrungsstelle öfter und unangemeldet kontrolliert, hätte es nicht passieren können.

     

    Wenn man im Protokoll festhält, N. zeigte provozierendes Verhalten. Na klar, wer so behandelt wird reagiert. Der eine provoziert, der andere kapituliert zerbricht seelisch/geistig.

     

    Wenn all das stimmt, was ich bislang über diese Anstalt gelesen habe, erzieht man die Kinder zu Schlägern oder erzieht sie für die Irrenanstalt.

     

    Als N. der Physiotherapeutin erzählte woher die Verletzung kam, war die Maßnahme des Heimes, das Mädchen nicht mehr allein zur Therapeutin gehen zu lassen. Natürlich, damit verhindert wird, das solche Opfer erzählen was wirklich läuft.

     

    Dazu muss doch mal bedacht werden, das kein Kind so auf die Welt kommt, das es rebellisch, was auch immer wird, um somit als Erziehungsmaßnahme in so einer Anstalt landet.

     

    Ist da nicht im Elternhaus einiges schief gelaufen ? Wurden diese Kinder selbst geprügelt. Wurden diese Kinder in der Schule heftigst gemobbt, dann kam die Gegenwehr ?

     

    Was löste diese Gewaltbereitschaft aus, als Hintergrund Kinder dorthin zu bringen, die Gesellschaft, die Tatsache in der Gesellschaft keinen Platz zu finden, die Eltern zu streng zu fordernd zu viele Prügel, Eltern Trinker, Drogensüchtige, asoziales Verhalten ?? Das muss doch ergründet werden.

     

    Solche Heime bringen gar nichts, da ist der Jugendknast noch besser. Jedenfalls brauchen sie Leute die ihnen Perspektiven bieten statt gewalttätig zu sein.