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Die Knigge-FrageUnterwegs mit falschem Namen

Im Mailabsender steht „zorngottes“ oder „flitzpiepe“, auf Facebook kommentiert „Rainer Wahnsinn“. Darf man falsche Mailadressen oder Namen benutzen?

Ach wie gut, dass niemand weiß, wie ich Perückenmann in Wirklichkeit heiß'. Bild: dpa

Mit „falscher Mailadresse“ ist hier offenbar gemeint, dass sich eine Sabine Müller bei ihrem Provider sicherheitshalber nicht die Adresse sabine.mueller@irgendwie.de einrichtet, nicht einmal s.mueller@irgendwas.de oder diebine@irgendwo.de. Sondern „zorngottes“, „flitzpiepe“ oder „traumtaenzerin87“.

Ist nun dem Empfänger der – ihre wahre Existenz verschleiernde – Spitzname von Sabine Müller bekannt, stört er sich auch nicht an einer Mail von „flitzpiepe“. Verlassen wir aber den Pool der Verwandten und Bekannten und begeben uns hinaus auf das offene Meer des endlosen Internets, sieht die Sache schon ein wenig anders aus.

Gerade hier scheint es vielen Menschen geboten, nicht allzu viel von sich preiszugeben; und der Name ist durchaus etwas Persönliches. Sogar bei Facebook tauchen immer häufiger Leute auf, die sich „Jick Magger“ oder „Rainer Wahnsinn“ nennen lassen. Auch hier gilt: Wer weiß, wer sich dahinter verbirgt, darf sich zu den Eingeweihten zählen und Milde walten lassen.

Bill und Hillary, Sahra und Oskar, Gerd und Doris: Wie funktionieren Beziehungen in aller Öffentlichkeit? Die Titelgeschichte „Liebe. Macht. Politik“ lesen Sie in der taz.am wochenende vom 13./14. Juli 2013. Darin außerdem: Am 24. April brach in Bangladesh ein Hochhaus über 3.500 Näherinnen ein. Die Schuldigen dafür waren im Land schnell gefunden: ihre Chefs. Die Geschichte zweier Glücksritter. Und der Streit der Woche zur Frage: Ist Datenhygiene jetzt Bürgerpflicht? Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

So scheint es umso verständlicher, dass Menschen auch bei ihren Kommentaren in Foren oder bei Mails ins Ungefähre ein Pseudonym benutzen. Aber erstens kann, wer will, die IP-Adresse und damit den Klarnamen ermitteln – der „Schutz“ des Pseudonyms ist also höchstens ein psychologischer.

Zweitens ergibt sich aus Pseudonymen gerade in Foren ein anderes Problem, das wesentlich schwerer wiegt als eine eventuelle Unhöflichkeit: Wer dort unter einem Spaßnamen schreibt, wird entsprechend ernst genommen, nämlich gar nicht. Der Einwand einer Leserin mit Pseudonym ist, als spräche auf einem Podium ein Gast mit Pappnase und Perücke. Die wunderliche Maskerade entwertet die Meinung, mag sie auch noch so gut begründet sein.

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24 Kommentare

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  • Ich les die taz ja schon ein Weilchen und diese Kolumne ist immer wieder erheiternd. Dieser spezielle Artikel allerdings.. nun sagen wir.. es hat einen Grund wieso ich nichts ueber das Sozialverhalten von Nacktschnecken auf den Galapagosinseln schreibe: weil ich davon keinen blassen Schimmer habe. Das waere fuer den Autor eine begruessenswerte Einstellung hinsichtlich dieses Artikels gewesen, er strotzt vor Pauschalisierungen die in keinster Weise mehr zutreffen (oder es nie taten).

     

    Wie mehrere Leser bereits anmerkten ist die Verschleierung der eigenen Identitaet selbstredend moeglich, beispielsweise via VPN Dienste - oder fuer ganz hartgesottene via TOR-Netzwerk. Es hat seinen Grund wieso man alles (und ich meine, leider wirklich alles..) findet wenn man in durch TOR verschleierten Communities sucht.

     

    Wer meinen Beitrag aufgrund eines Pseudonyms nicht ernstnehmen kann gehoert auch nicht zu den Adressaten dessen, so einfach ist das :)

  • A
    Anonymous

    Lächerlicher (Netz)Weltfremder Artikel der Pseudonyme mit Fasching und Trollen verwechselt. Im Netz galt

  • S
    siegritt

    secret - na da hat der herr frank sein verdientes fett ja schon weg. wie entstehen solche abstrusen gedankengänge bei dieser nachrichtenlage. arbeitet er auch für top siegritt?

  • K
    Keuner

    Hallo Arno Frank (falls das kein Pseudonym ist)

     

       Willkommen im "Neuland"!

  • S
    Stefan

    Der Autor hat keine Ahnung von Netzpolitik. unbrauchbarer Kommentar!

  • M
    Müllhalde

    Ich halte die Aussage für größtenteils falsch. Dass Mailverkehr im beruflichen Kontext sicher komisch wirkt, wenn der Absender niemandzuhause@bla.de ist, ist relativ trivial. Ich denke viel eher, dass sehr vom jeweiligen Forum und Thema abhängig ist, wie welches Pseudo aufgenommen wird. Auf sehr geringer Ebene können Nicknames ansatzweise gedeutet werden, sodass jemand, der als "Hugin" oder "Herr Lehmann" angemeldet ist, vielleicht von einigen Leuten eher als "gebildet" wahrgenommen wird (dies aber natürlich nicht sein muss) als jemand, der "Wurstbrot" heißt, aber nach meinem (leider nicht wissenschaftlich recherchierten) Eindruck, kommt es meist mehr auf den Inhalt dessen an, was derjenige schreibt - gerade wenn ein Forum übersichtlich ist und/oder länger besteht. Genauso wie Forentrolle in aller Regel nach gewisser Zeit als solche bekannt sind.

  • S
    SnafuZen

    Ok. Wem mein Name zu wunderlich ist, der muss wegen mir meine Beiträge nicht lesen, so wichtig bin ich auch nicht. Letzten Endes kann ich ohne konkretes Feedback (z.B. Antwort) sowieso nicht wissen, was irgendwer von meiner Meinung hält.

     

    Ob ein "Klarname" unbedingt ein Garant für inhaltliche Qualität oder Ersthaftigkeit ist, würde ich mal bezweifeln.

    Abgesehen davon, dass ein "echt" klingender Name auch nicht der echte sein muss. Ein offensichtlicher Fake-Namen ist immerhin eben als solcher erkennbar.

     

    Ich äußere mich im Netz auch durchaus nicht prinzipiell anonym - aber nicht jede Äußerung ist jetzt so wichtig, dass ich meinen Namen für immer darunter schreiben möchte.

     

    Nicht, dass ich meinen würde, ich sei mit etwas Mühe & ggf Wissen nicht aufspürbar oder zurück zu verfolgen.

     

    Dass Google anhand meines Namens nicht jedem all meine Spuren im Netz mit einem Klick anzeigt, ist mir aber spätestens seit einem meiner Praktika ganz angenehm: Als nämlich die Sekretärin an meinem 2. Arbeitstag völlig verwundert auf mich zu kam, sie habe mich ja gar nicht gefunden, ob ich denn nicht bei Facebook oder StudiVZ sei.

     

    Ich kann nicht darauf vertrauen, dass Personen außerhalb meines privaten Umfeldes wie eben Arbeitgeber, Kollegen, Behörden oder wer-auch-immer, sich an eine Knigge-Regel halten, die ihnen erklärt, dass es unschön ist, mir ungefragt in meiner Privatsphäre zu tummeln, und das am besten noch ohne mein Wissen.

     

    Wenn die mir nach Hause, auf Demos, zum Sport, Sauna oder in die Stammkneipe folgen würden, um sich ein Bild von mir zu machen, dürfte ich doch schließlich auch eher befremdlich finden, oder?

     

    Falls sie meine Einstellung, Hobbies oder Freunde interessieren, können sie mich gerne fragen. Ob ich antworte, entscheide ich gerne selber. Es gibt Dinge, die muss ich zB im Bewerbungsgespräch nicht angeben. Ich will aber auch nicht gezwungen sein, sexuelle Vorlieben, Glauben oder Schwangerschaften deshalb auch außerhalb stets wie ein Staatsgeheimnis zu behandeln und in letzter Konsequenz das Internet aus meiner privaten Nutzung streichen.

     

    Wann dürfen wir denn mit Euren Knigge-Tipps für Arbeitgeber rechnen? Bei denen macht die Frage "DARF man das" womöglich auch mal eher Sinn.. wenn ich ihm nicht sagen will, ob ich an Gott glaube (darf ich!) - darf er dann versuchen es selber heraus zu finden? Und darf er im Neuland mehr als in der realen Welt?

  • F
    flitzpiepe

    Alles dummes Zeug.

     

    1.) Gibt es hinreichende Möglichkeiten seine eigene IP zu verschleiern. Wer das nicht glaubt, soll es halt lassen.

     

    2.) Ist es zumindest mir noch nie passiert, dass ich zuerst einmal auf einen glaubhaften Usernamen geachtet hätte und nicht etwa auf Argumente.

    Wenn überhaupt interessiert mich der Username erst dann, wenn etwas strunzdummes oder ausnehmend intelligentes darunter steht.

     

    Beispiel: Ich bringe eine ganz spezifische Form der Dummheit (von der es viele gibt) von nun an in Verbindung mit dem Namen Arno Frank.

    Ob der Name nun ein Pseudonym ist mir genauso schnuppe wie es ein anonymer Artikel wäre.

  • TS
    Thomas Schulte-Ladage

    Hier im Sauerland druckt die Westfalenpost seit kurzem Facebook oder Onlinekommnetare mit allen möglichen Pseudonamen ab. Offenbar ist bei früher mal seriösen Lokalzeitungen Polemik wichtiger geworden als Glaubwürdigkeit. Wenngelich die verwendeten Pseudonyme schon einiges über die Verfasser aussagen.

  • H
    hullibulli

    Da bin ich ganz Ihrer geschätzten Meinung - denn wo kämen wir denn hin, wenn tatsächlich Argumente zählen würden?

     

    Jürgen

  • A
    AntonGorodezky

    --" Aber erstens kann, wer will, die IP-Adresse und damit den Klarnamen ermitteln – der „Schutz“ des Pseudonyms ist also höchstens ein psychologischer."--

    Wer will, der kann auch dafür sorgen, dass es für deutsche Ermittlungsbehörden nicht mehr möglich ist, den Klarnamen zu ermitteln.

     

    --"Wer dort unter einem Spaßnamen schreibt, wird entsprechend ernst genommen, nämlich gar nicht."--

    Für diese Behauptung hätte ich gerne einen Beleg. Von Prominenten abgesehen schreibt wohl kaum jemand nicht unter Pseudonym in ein Forum (ich kenne kein einziges Forum mit Klarnamen). Und wie ernst ein Beitrag genommen wird hängt nun wirklich nicht davon ab, wie der Schreiber sich nennt.

     

    Machen wir doch die Probe auf's Exempel: Wer kann ohne nachzusehen sagen, wer diesen taz-Artikel geschrieben hat? Hat den Namen überhaupt jemand bewusst gelesen und aufgenommen? Ich denke nicht.

  • HK
    Herschel Krustofski

    Volle Zustimmung.

  • IB
    Inge Borg

    Nicht die Maske entwertet die Meinung, sondern der abgeneigte Leser, dem der pseudonyme Verfasser mit seiner vermeintlichen Unehrlichkeit die Möglichkeit lässt, zwischen Namensgebung und Meinung einen Zusammenhang zu konstruieren, wo natürlich keiner ist. Wer Inhalte nicht unabhängig analysieren kann und zu Diskreditierung unliebsamer Meinungen so einen Kindergarten auspackt, ist die Mühe ohnehin kaum wer. Denn wer sich über den, wie hieß es früher?, Nick auslässt, statt den Inhalt gebührend zu kritisieren, der hackt auch auf Rechtschreibfehlern rum und wer so dermaßen abgeht.. tja. Also ja, natürlich darf man falsche Mailadressen benutzen, denn in den meisten Fällen kostet es ja ohnehin nichts und mit dem entsprechenden Mailprogramm lassen sich wunderbar mehrere Adressen verwalten. So kann man durchaus für verschiedene Sphären auch verschiedene Identitäten nutzen und wer jetzt voreilig für mehr identitäre Ehrlichkeit in Internetforen plädieren möchte, sollte sich einfach mal eine Minute lang vor einen Spiegel stellen. Und was für ein Quatsch, natürlich kann nicht jeder Idiot, der meine Adresse will, diese einfach so über meine ID bekommen. Da virtueller und physischer Raum nun immer mehr miteinander verschmelzen, wäre es in diesem Sinne wohl nur Konsequent, dass jeder seine persönlichen Daten auf das einzige Shirt, das er oder sie tragen darf, druckt. Identität ist mehr als mein Name und wer sich nicht die Mühe macht sie entsprechend zu ergründen, verdient eben auch keine.

  • H
    Hannes

    Wie kommen sie darauf, dass nur Menschen die ihren Klarnamen benutzen im Netz ernst genommen werden. In den wenigsten Foren wird mit Klarnamen gearbeitet - und für die Reputation des Users stehen eher Foren-interne Bewertungen wie Sterne oder die Anzahl der Beiträge.

    Ich würde jedem User im Netz zu seiner eigenen Sicherheit zu einem anonymen Namen raten. Der Hinweis, dass über die IP-Adresse der tatsächliche Anschlussinhaber ermittelt werden kann, greift doch erst im Rahmen der Strafverfolgung. Mir als User ist es zum Glück nicht möglich, jeden Klarnamen heraus zu finden. Doch auch darüber hinaus gibt es mehr als einen guten Grund mit persönlichen Daten so sparsam wie möglich umzugehen!

    Auch denke ich, dass ihre Kommentar-Funktion bei weitem nicht so viele Beiträge hätte, müsste vor jedem Kommentar der echte Name vermerkt sein.

  • BT
    Benjamin the Donkey

    Sehr geehrter Herr Frank,

     

    ich würde mich sehr freuen wenn der nächste Beitrag zum Thema Klarnamen im Netz etwas umfangreicher ausfallen würde.

     

    Ich kann Ihre Argumentation leider nur teilweise nachvollziehen.

     

    1. Wenn sieh gewillt sind können Sie natürlich anhand der IP-Adresse den Klarnamen eines Users ermitteln. Die Hürde dafür ist aber ungleich größer als einfach nur den Klarnamen per Google zu suchen. Ein potentzielle Arbeitgeber muss nicht unbedingt per Google über die Forenaktivitäten potenzieller Bewerber informiert sein.

     

    2. Wenn Sie nicht in äußerst seriösen Portalen und Foren unterwegs sind werden Sie kaum auf darauf angwiesen sein einen Klarnamen zu verwenden um ernst genommen zu werden. Auch hier gibt es Grenzen und die Qualität eines Kommentars von "warlord97" wird warscheinlich nicht viel besser sein als der verwendete Username, jedoch kann man sein Alias auch so wählen das es Themenbezug hat etc.

     

    3. Wenn Sie der Meinung sind das ein lächerlicher Nickname jeglichen möglicherweise sinnvollen Inhalt eines Kommentars oder Beitrags herabzuwerten, kann ich das nur bedauern. Ihr Glück das Sie nicht sehen wer Ihre Wikipediaartikel schreibt.

     

    mit freundlichen Grüßen,

     

    ein Esel

  • T
    Tim

    Warum stellt Ihr denn einen zwanzig Jahre alten Artikel online? Ist das ein satirischer Bezug zu #Neuland?

  • IA
    is auch egal

    Hallo,

     

    selbst hier in der taz findet man besser recherchierte Artikel zum Thema http://taz.de/Kommentieren-im-Netz/!85559/

     

    Aber lieber schreiben als lesen....

  • T
    tommy

    Also als jemand, der in seinen Beiträgen eher "rechte" Positionen vertritt, gebe ich doch natürlich nicht meinen echten Namen an, das wäre ja blöd. Gut, wenn irgendwann eine rot-grüne Regierung beschließen wird, Leute wie mich in Umerziehungslagern zu internieren, hilft das auch nicht mehr...aber bis dahin erspart man sich wenigstens Unannehmlichkeiten durch linke Aktivisten, die ihren Gegnern das Leben zerstören wollen.

  • M
    Machmalalla

    Das ist totaler Unfug. Wer sich, egal ob Sexforum, Hobbyforum oder Nachrichtenforum, mit seinem vollen Namen anmeldet, dem ist nicht mehr zu helfen.

     

    Foren, in denen Menschen angemacht werden, weil sie Nicknames so verwenden, wie sie gedacht sind (Spitznamen), da sind halt datentechnische Geisterfahrer am Werk.

  • HM
    Hans Mayer

    Selbstverständlich zählt im Netz der Inhalt mehr als der Nickname. Und nicht jedes Pseudonym entspricht einem Klamauk Namen. Diese Auffassung die der Artikelautor vortrug spiegelt nur seine subjektive Meinung und ist so nicht haltbar und üblich.

  • AN
    A. Nonym

    a) "Aber erstens kann, wer will, die IP-Adresse und damit den Klarnamen ermitteln – der „Schutz“ des Pseudonyms ist also höchstens ein psychologischer."

     

    Die IP-Addresse kann der Webseiten-Betreiber ermitteln, wenn er entsprechende Aufzeichnungen vorhält. Dann ist aber eventuell schon Schluss. Es gibt Provider (z.B. Telekom), die bei jeder Einwahl eine neue IP-Addresse vergeben. Um dann den Klarnamen zu bekommen, braucht man Zugriff auf die Daten der Telekom, wozu in der Regel ein Gerichtsbeschluss oder eine andere gesetzliche Grundlage erforderlich ist.

     

    b) "Der Einwand einer Leserin mit Pseudonym ist, als spräche auf einem Podium ein Gast mit Pappnase und Perücke. Die wunderliche Maskerade entwertet die Meinung, mag sie auch noch so gut begründet sein."

     

    Diese Einstellung ist mir unverständlich. Anonyme Meinungen können in bestimmten Kontexten durchaus ernst genommen werden (Bsp.: Peer Review in der Wissenschaft).

     

    c) Der Autor geht mit keinem Wort auf mögliche Probleme von Klarnamen ein. Hier mal ein paar Denkanstöße: Beleidigungen, Stalking, Diskriminierung, Identitätsdiebstahl.

  • A
    Anonymus

    "Wer dort unter einem Spaßnamen schreibt, wird entsprechend ernst genommen, nämlich gar nicht."

     

    In was für Foren treibt sich der Autor denn herum? Woher will er wissen, dass "Martin Schmidt" denn auch wirklich der echte Name des Gegenübers ist? Und wofür ist das wichtig?

     

    Eben gerade durch das Verschwinden der Autorität qua Person bzw. Namen führt einen endlich darauf, was wirklich wichtig sein sollte: Der Inhalt des Beitrages.

  • J
    John

    "Wer dort unter einem Spaßnamen schreibt, wird entsprechend ernst genommen, nämlich gar nicht."

     

    Falsch. In fast allen Foren schreibt man unter Pseudonymen, viele davon auch humoristisch angehaucht. Und dabei ist es vollkommen egal ob es sich um Newsforen, Gamingforen oder Politikforen handelt. Ernst genommen wird man nur nicht, wenn man Schwachsinn schreibt.

  • A
    Anon

    kann man über eine IP-Adresse ohne richterlichen Beschluss einen Namen herausbekommen, solange derjenige nicht eigenen Inhalt im Netz persönlich präsentiert?

     

    Und wer will kann ja überall seinen Klarnamen mit E-Mail Posten um auf riesige personalisierte Spammassen zu hoffen....

     

    Ansonsten darf man gleich die vorsichtsmaßnahmen

    einer "öffentlichen" Persönlichkeit ergreifen.

     

    Evtl so:

    Eine Adresse fürs Offizielle

    Eine fürs Anonyme

    Eine für Familie und Freunde

     

    Mfg

    Anon