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Affäre um Tebartz-van ElstStrafverfahren eingestellt

Der Bischof muss blechen: Das Amtsgericht Hamburg hat das Strafverfahren gegen Franz-Peter Tebartz-van Elst zwar eingestellt. Der muss aber 20.000 Euro zahlen.

Zahlen statt ausgeben muss jetzt Bischof Tebartz-van Elst. Bild: dpa

HAMBURG/LIMBURG dpa/afp | Das Amtsgericht Hamburg hat das Strafverfahren gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wegen falscher eidesstattlicher Versicherung vorläufig eingestellt.

Als Auflage muss der Kirchenmann 20.000 Euro zahlen, wie das für Presseauskünfte zuständige Oberlandesgericht Hamburg am Montag mitteilte. Der Beschluss sei mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft ergangen und außerdem nicht mehr anfechtbar.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft hatte beim Amtsgericht einen Strafbefehl gegen Tebartz-van Elst beantragt, weil er nach Auffassung der Ermittler im Zusammenhang mit einem Erste-Klasse-Flug nach Indien falsche Angaben gemacht hat.

Bereits Ende Oktober hatte das Gericht vorgeschlagen, das Verfahren einzustellen. Das lehnte die Staatsanwaltschaft zunächst ab, stimmte nun aber zu. Nach der Kostenexplosion am neuen Limburger Bischofssitz und der heftigen Kritik an seiner Amtsführung nimmt Tebartz-van Elst auf Geheiß des Papstes derzeit eine Auszeit.

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14 Kommentare

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  • HB
    Harald B.

    Als Atheist und entschideener Gegner der katholischen Kirche möchte ich mal etwas pro Tabartz schreiben:

    Ja, er hat in Überhöhng seiner Person viel Geld vergeudet und Vetrauen verspielt, aber es war das Geld der Kirche und es waren nur um die 30 Millionen.

    Wo bleibt aber die

    Entrüstung der Medien und im Forum angesichts der MILIIARDENvergeudungen von UNSEREM STEUERGELD an vielen Orten (Berliner Flughafen, Hamburg, Stuttgart; Gr-Transfers ohne Chance auf Wiederbekommen)?

    Da müsste doch über die Verantwortlichen (Wowereit, v. Beust, Schäuble etc) doch ein wahrer Sturm hereinbrechen, weil die UNSER Geld verschleudert haben!

  • DG
    Dr. G. Nau

    Tebartz, eine erbärmliche Figur

    Tebartz schadet der katholischen Kirche, wo er kann. Sie ist ihm offenbar egal. Er hätte sich einem Prozess stellen müssen, auch auf die Gefahr, als schmuddeliger Lügner entlarvt zu werden. Aber er lässt lieber zahlen und lehnt sich – erster Klasse im Schoße der Kirche – zurück. Ob von den 31 Mio. überhöhten Baukosten einiges an ihn und seine Lieben geflossen ist? Hat er am Ende vorgesorgt, für sich – und wen noch?

    • G
      gast
      @Dr. G. Nau:

      Die 20.000 € zahlt der doch aus der Portokasse, die Kirche ist doch unglaublich reich.

  • Ein Strafverfahren gegen einen katholischen Gläubigen ist ohnehin sinnlos, denn "Gott der Herr vergibt allen Sündern". Wenn er jetzt zusätzlich auch noch auf die irdische Beichte verzichtet, dann erklärt er die Kirche selbst für überflüssig.

    • G
      gast
      @Rainer B.:

      So gesehen darf dann auch kein Gericht Leute verurteilen, weil Gott alles verzeiht.

       

      Wer kann das beweisen ? Es gibt so viele Länder wo man permanent in den Gotteshäusern sitzt, andere mehrmals am Tag beten und dann Grausamkeiten begehen. Ist dann die Buße von Gott Überschwemmungen, Stürme, Erdbeben, Vulkanausbrüche, Kriege mit Millionen Toten, Kinder verhungern grausam, Frauen werden in Massen vergewaltigt, aus relig. Gründen sah ich ein Video wo man Leuten die Köpfe abgeschnitten haben und das Volk auch Kinder sahen zu usw.

       

      Ist das dann der liebende Gott, oder liegt es nur an den bösen Menschen die all das tun, wie oben angeführt und viel mehr, weil sie den Weg zu Gott verloren haben, weil sie Lust am Töten haben, weil sie einfach nur bösartig sind.

       

      Bitte um Antworten darauf

      • @gast:

        Ich persönlich glaube nicht an den Gott der Kirchen und die "Vergebung durch Gott". Aus meiner Sicht ist das nur ein psychologischer Trick, um die eigene Verantwortung möglichst gering zu halten und gleichzeitig dabei das Gefühl zu haben, schon alles richtig zu machen im Sinne einer höheren Instanz. Mein Beitrag war daher nicht wörtlich, sondern ironisch zu verstehen.

  • KP
    Kurt P.

    wie in anderen quellen gesagt wird, hat tebartz-van elst die falsche eidesstattliche versicherung zugegeben. wäre die richtige schlagzeile nicht also eher gewesen: "bischof gesteht meineid" statt "verfahren eingestellt"?

     

    es ist schon verblüffend, wie leicht eine offenbar verharmlosende pressemeldung den gewünschten effekt bekommt...

    • @Kurt P.:

      Wer ohne Schulden, werfe den ersten Schein.

  • N
    noname

    Der Limburger Dom ist auf der anderen Seite des Scheines... ;)

  • Es ist zwar "nur" eine Geldstrafe, als gesellschaftliches Vorbild, was ein Bischof ja sein sollte, ist er damit definitiv "unten durch".

  • G
    Gast

    20000 EUR Buße?

    Wie bei der Beichte (wenn ich mich richtig erinnere, alles systemkonform :-D

    Wenn man lügt muss man 10 Kniebeugen machen oder so. :P

  • JI
    JK Inc

    Und wer zahlt in Deutschland noch mal die Kirchengehälter?

     

    Der Steuerzahler!

    • MZ
      Michel zahlt
      @JK Inc:

      Diese Sauerei wird auch munter weitergehen. Und der Hammer: Die fordern das Geld als Gegenleistung dafür, dass der Staat von denen genommen hat, was die zuvor den Leuten genommen hatten.