Hakenkreuze auf jüdischem Friedhof: Polizei sucht Schmierfink
In Oldenburg wird ein 32-Jähriger verdächtigt, mehrere jüdische Gräber mit Farbe besprüht zu haben. Es ist nicht das erste Mal, dass dieser Friedhof geschändet wurde.
OLDENBURG dpa/taz | Auf dem jüdischen Friedhof in Oldenburg sind Gräber und die Trauerhalle mit Hakenkreuzen beschmiert worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, steht ein 32-Jähriger unter dringendem Tatverdacht, nachdem er bereits an anderen Orten in Oldenburg beim Sprühen erwischt worden war. Der Mann hatte am Samstag um 22 Uhr mehrere Objekte in der Nähe mit ähnlicher Farbe beschmiert.
Ein Besucher hatte die Schmierereien am Sonntagmorgen entdeckt, wann genau sie verübt wurden, blieb aber zunächst unklar. Auch die Schadenshöhe war noch unbekannt.
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat bereits einen Durchsuchungsbeschluss beim Amtsgericht beantragt, traf den Verdächtigen am Sonntag aber nicht an. Experten für politisch motivierte Kriminalität ermitteln.
Der historische Friedhof wurde im Jahr 2000 geschlossen, seitdem gibt es einen jüdischen Bereich auf dem Stadtfriedhof. Auf der alten Stätte befinden sich 300 Gräber, die ältesten stammen aus dem Jahr 1814. Zuletzt war sie am 19. November 2011 geschändet worden. Damals warfen unbekannte Täter Farbbeutel über die Friedhofsmauer.
Leser*innenkommentare
Peer
Gast
Grabschänder, sich an einen Ort begeben der nicht halb so tot ist wie sie selber und ihr Mütchen kühlen. Nichts könnte ihre nekrophile Ideologie besser auf den Punkt bringen.