Diebstahl von Millionen Zugangsdaten: Weichert verteidigt späte Bekanntgabe
Einer der obersten Datenschützer zeigt Verständnis für die späte Bekanntgabe des Zugangsdatenklaus. Man habe erst eine Prüfmöglichkeit vorbereiten müssen.
BERLIN dpa | Im Zusammenhang mit dem Diebstahl von Millionen Internetnutzer-Daten hat der schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Thilo Weichert dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Rückendeckung gegeben.
Es sei richtig gewesen, mit der Aufklärung erst einmal zu warten, bis die Behörde in der Lage gewesen sei, einen Check für die Betroffenen anzubieten. Sonst wären wahrscheinlich die Hysterie und die Empörung noch größer gewesen, sagte Weichert am Donnerstag im Deutschlandfunk.
Das BSI als oberste Behörde für die IT-Sicherheit in Deutschland hatte am Dienstag mitgeteilt, dass 16 Millionen Konten von Internetnutzern gekapert worden seien.
Das BSI hatte bereits vor Dezember von dem Datenklau erfahren, wie dessen Präsident Michael Hange am Mittwoch der dpa gesagt hatte. Die Herausgabe einer Warnung habe aber „extrem gut vorbereitet“ werden müssen.
Leser*innenkommentare
Jay
Gast
Sehr enttäuschend von Herrn Weichert, von dem ich eigentlich sonst eine hohe Meinung habe.
Ich lasse mich nicht von selbstgefälligen Beamten wie ein Kind behandeln. Wenn die wissen, dass meine Daten in Gefahr sein könnten, sollen die mir das sofort sagen.
In über einem Monat könnte eine ganze Menge Schindluder getrieben werden, wer weiß wieviel Schaden dadurch entstanden ist.
Meine Empörung darüber könnte nicht größer sein.
Hans Post
Gast
Zitat/taz: "Das BSI hatte bereits vor Dezember von dem Datenklau erfahren, wie dessen Präsident Michael Hange am Mittwoch der dpa gesagt hatte. Die Herausgabe einer Warnung habe aber 'extrem gut vorbereitet' werden müssen."
Extrem gut vorbereitet?
Nun verstehe ich endlich den Hintergrund der Werbe-Anzeige des BSI:
"Jetzt günstig im Angebot:
Hochwertige BSI E-Mail-Adressen kaufen!"
Hier gefunden unter
http://www.tornante.pf-control.de/blog1/?p=15495