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Steuer-Fall HoeneßRazzia bei Finanzbehörden

Wie konnten Journalisten Dokumente aus der Steuerakte von Uli Hoeneß bekommen? Die Staatsanwaltschaft durchsucht Finanzämter in Bayern.

Ihm hat's nicht gepasst, dass die Dokumente an die Presse geraten sind: Uli Hoeneß. Bild: dpa

MÜNCHEN dpa | Die Münchner Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit dem Steuer-Fall Hoeneß bayerische Finanzbehörden durchsucht. Hintergrund ist eine Strafanzeige von Uli Hoeneß wegen Verletzung des Steuergeheimnisses. Im Oktober 2013 hatten Journalisten dem Präsidenten des FC Bayern München ein Dokument aus seiner Steuerakte vorgehalten, wie Staatsanwaltssprecher Thomas Steinkraus-Koch am Donnerstagvormittag sagte. Die Staatsanwaltschaft will nun herausfinden, wer das interne Dokument weiterleitete.

Insgesamt sind in der Causa Hoeneß nach Angaben der Staatsanwaltschaft zwei Strafanzeigen anhängig. Bereits im Mai 2013 hatte der Bayern-Chef Anzeige gegen Unbekannt wegen Verletzung des Steuergeheimnisses erstattet.

„Es soll geklärt werden, welche Personen Zugriff auf sowohl die elektronische Steuerakte wie auch die Steuerakte in Papierform des Herrn Hoeneß hatten und wie das interne Dokument an das Presseorgan gelangen konnte“, sagte Steinkraus-Koch.

Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks wurden das Finanzamt in Miesbach und das Rechenzentrum des Landesamtes für Finanzen in Nürnberg durchsucht. Steinkraus-Koch bestätigte die Orte nicht und äußerte sich zu Details der laufenden Durchsuchungen ebenfalls nicht.

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8 Kommentare

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  • ALLE MÜSSTEN SIE ÖFFENTLICH AN DEN PRANGER GESTELLT WERDEN -

    Die ganzen Moralapostel jeglicher Couleur sind offenbar Steuerhinterzieher!

    - gefällt mir! -

     

    Der widerlichste Heuchler und Moralprediger vor dem Herrn aber ist - wegen seiner öffentlichen Krokodilstränen und der Schamlosigkeit, dafür vom FC Bayern noch Beifall zu akzeptieren - doch unser Wurstfabrikant ULI HOENESS.

     

    Aber so ist das halt Usus im "Mia-san-Mia-Freistaat" ....

  • Nach seiner Abgabe der unvollständigen "Selbstanzeige" im Frühjahr letzten Jahres ist er angeklagt wegen "Steuerhinterziehung" und wartet deshalb auf seinen Prozessbeginn im März 2014. Dazu ist er aber auch selbst ein zweifacher "Strafanzeigen-Erstatter" seit Mai bzw. Oktober 2013 "gegen Unbekannt" , die einen "Anfangsdelikt" zur Aufnahme von sofortigen staatsanwaltlichen Ermittlungen besaßen.

     

    Die gestrige DPA-Meldung beinhaltete eigentlich nur vordergründig den um drei Monate verspäteten Startschuss der Suche nach einem "Maulwurf" im letzteren Fall, der lediglich mit "Ungereimtheiten von Zahlen" in seiner ehemaligen Wurstfabrik in Nürnberg Ursache der zweiten Anzeige von U.Hoeneß war, weil diese auch an die Öffentlichkeit gerieten !

     

    Obwohl die Staatsanwaltschaft II bereits das lukrative "Startgeld" (Kaution) erhielt, hätte sie , im übertragenen Sinne auf einen sportlichen Staffellauf, nach ihren beiden verschlafenen Starts keine Chance, zusammen mit ihrem Partner, Staatsanwaltschaft I, einen Blumentopf zu gewinnen!

     

    Nach der erst gestern aufgenommenen Fährte mit dem völlig verspäteten und auch ungewöhnlichen Durchsuchungsbefehl in der Finanzbehörde, kann man anhand dieser sehr kuriosen Entwicklung im Fall U.H. annehmen, dass ein vielleicht doch noch ermittelter Verräter als "Maulwurf" sogar mit insgesamt einer höheren Strafe rechnen könnte, als die vermeintliche Hauptperson, bei der die vielen Titel und gute soziale Handlungen gegen die von ihm begangenen Straftaten eventuell aufgerechnet wird ......

  • U
    ulikratie

    das zuspielen und veröffentlichen von amtsakten ist eine gängige nummer von kanzleien im rahmen von verteidigungsstrategien , um staatsanwaltschaften und behörden zu sogenannten deals ,sprich absprachen die strafe betreffend , zu verleiten .

     

    die informationsbeschaffung wird gezielt angeboten bzw. nachgefragt und bestens honoriert.

     

    im übrigen sind die ämter und behörden auch in baxern derart dünn besetzt ,daß immer weniger überblich über den aktenlauf besteht , wenn nicht sogar privatunternehmen diesen aktenlauf organisieren und verantworten

     

    als früherer prozeßhansel wurde mir schon mal mitgeteilt daß ganze akten ,anlagen ,auch gutachten ,auch ladungen verchwunden seien ,man davon kenntnis habe bla , bla ,bla

  • Wo bleibt eigentlich die Hausdurchsuchung beim FC Bayern München?!

  • FF
    Fischers Fritze

    Ein mehrfacher und Steuerhinterzieher, der sich empört und Strafanzeige stellt, da seine Verfehlungen an die Öffentlichkeit geraten sind.

    Höneß fühlt sich zu Unrecht verfolgt - man will ihm Übles.

    Diesen Menschen verachte ich in einem Maße, dass mir die Worte fehlen.

    • TL
      Titus Löffler
      @Fischers Fritze:

      Genau.

      Für Reiche darf kein Persönlichkeitrecht gelten - wo kämen wir denn hin wenn auch Reiche irgendwelche Bürgerrechte haben.

       

      MFG

      Titus Löffler

  • PH
    Peter Haller

    Wetten wir, dass der Dokumenten-Weiterleiter härter bestraft wird als der Hoeneß-Uli. Und finden werden sie den schon, dafür werden sich schon die Spezln (Amigos)kümmern.

    • A
      ama.dablam
      @Peter Haller:

      Die Anzeige liegt der StA schon seit April 2013 vor, soviel zur x-ten Verschwörungskamelle