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Geld arbeitet nicht und Geld spielt auch kein Fußball. Beim HSV sieht man das leider immer noch anders. Die "schönste Nebensache der Welt" ist mittlerweile für sehr viele zum Haupt-Lebensinhalt geworden. Das hat allseits die Geschäftemacher auf den Plan gerufen und diese Geister wird man partout nicht mehr los. Doch schon Clausewitz wusste: „Nichts ist schwerer als der Rückzug aus einer unhaltbaren Position.“
So ist es.
Und dann pflegt man immer noch den "feinen hanseatischen Stil"
und schreibt jedem Trainer in den Vertrag, das er doch bei
Bundesligaspielen im feinen Zwirn am Spielfeldrand zu stehen
habe. Deshalb wurde Jürgen Klopp von den Fussball-Laien der
Vereinsführung abgelehnt, weil der seine Jeans und seinen Bart
behalten wollte - obwohl er kommen wollte.
Ich frage mich, wie haben es die Hamburger B- und C-Promis
eigentlich geschafft, die Vereinsführung zu erobern?
Warum hat da niemand Einhalt geboten?
Das mantraartig vorgetragene Recht Israels auf Selbstverteidigung verschließt in Deutschland den Blick auf die brutale israelische Kriegsführung.
Kommentar HSV-Chaos: Gekaufter Erfolg, Stufe zwei
Professionalisierung bedeutet auf Hamburgisch nicht mehr Fußballsachverstand, sondern mehr Einfluss für Betriebswirte. Mit fatalen Konsequenzen
Das unwürdige Spektakel beim HSV gründet in einer tiefen Kränkung. Man hält sich immer noch für einen Spitzenklub. Sei es, weil der Verein als einziger ununterbrochen in der Bundesliga spielt, sei es, weil er 1983 mal Europas Krone holte. Das Jammertal, das er seither – mehr oder weniger tief – durchschreitet, gilt als Missverständnis, als Irrtum der Geschichte.
Dieses Anspruchsdenken hat verhindert, dass die Hamburger einen behutsamen Neuaufbau versuchen. Immer war das Ziel Champions League, darunter alles Mist. Der HSV ist dafür an die Grenze der finanziellen Möglichkeiten gegangen – und darüber hinaus. Als könnte man Erfolg kaufen. Es gibt kein vulgäreres Missverständnis des Erfolgs, den der FC Bayern in den vergangenen Jahren gehabt hat. Dass dieser auf einer tief greifenden Professionalisierung beruht, fällt dabei unter den Tisch.
Professionalisierung bedeutet auf Hamburgisch nicht etwa mehr Fußballsachverstand, sondern mehr Einfluss für Betriebswirte und Marketingfritzen. Sie sollen den Erfolg kaufen. Gut gegangen ist das zuletzt, als Sportchef Dietmar Beiersdorfer in Europa hoffnungsvolle Talente einsammelte, sie beim HSV reifen ließ und mit Gewinn weiterveräußerte. Als Nebeneffekt schossen sie den HSV nach Europa. Danach wurde nur noch Geld verbrannt.
Das nun geplante Investorenmodell „HSV Plus“ ist die zweite Stufe: Erfolg kaufen – mit fremdem Geld. Doch Klaus-Michael Kühne könnte der Strukturreform einen Bärendienst erwiesen haben: Nachdem die Mitglieder erlebt haben, wie der Investor im Wartestand um ein Haar alle Strukturen des Vereins hinweggeschwemmt hätte, könnte es knapp werden mit der nötigen Dreiviertelmehrheit.
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Kommentar von
Jan Kahlcke
Redaktionsleiter
Jan Kahlcke, war von 1999 bis 2003 erst Volontär und dann Redakteur bei der taz bremen, danach freier Journalist. 2006 kehrte er als Redaktionsleiter zur taz nord in Hamburg zurück
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