Tarifstreit bei Amazon: Verdi weitet Streiks aus
Die Streikwelle beim Internethändler Amazon erreicht einen vierten Standort. In Rheinberg am Niederrhein legten mehrere hundert Mitarbeiter die Arbeit nieder.
RHEINBERG dpa | Im Tarifkonflikt mit dem weltgrößten Online-Versandhändler Amazon hat die Gewerkschaft Verdi ihre Streikaktionen auf einen vierten Standort ausgeweitet. Zum Beginn der Frühschicht um 5 Uhr legten nach Angaben der Gewerkschaft am Dienstag erstmals rund 300 Beschäftigte im Versandzentrum in Rheinberg am Niederrhein die Arbeit nieder. Auch im Logistikzentrum im bayerischen Graben gingen Mitarbeiter erneut in den Ausstand.
In Leipzig und im hessischen Bad Hersfeld pausierten die Streiks, die seit vergangener Woche seit vergangener Woche unregelmäßig an den vier Amazon-Standorten laufen. Leipzig hatte nach dem Ausstand am Wochenende bereits am Montag eine Streikpause eingelegt.
Mit den bundesweiten Streikaktionen will Verdi Amazon zur Aufnahme von Tarifverhandlungen bewegen, die sich an den Bedingungen des Einzelhandels orientieren. Amazon lehnt das jedoch ab und sieht sich selbst als Logistiker, dessen Bezahlung schon am oberen Ende des branchenüblichen Niveaus liege.
Amazon beschäftigt an bundesweit neun Standorten mehr als 9.000 Mitarbeiter. In Rheinberg arbeiten laut Verdi etwa 2.000 Menschen. Die Gewerkschaft hat an dem NRW-Standort zu einem ganztägigen Streik aufgerufen.
„Wir sind sehr zufrieden“, sagte Verdi-Streikleiter Daniel Zimmermann zur Beteiligung der Mitarbeiter in Rheinberg. Am Vormittag sei eine Streikkundgebung geplant.