Sander will lieber nur gelb statt grün

UMWELTZONE Der niedersächsische Umweltminister will Regelung für Autofahrer wieder entschärfen

„Eine Möglichkeit wäre es, weiter Autos mit gelber Plakette zuzulassen“

Sprecherin des Umweltministeriums

Im Streit um die Umweltzone in Hannover will der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) an diesem Freitag eine Entscheidung fällen. „Eine Möglichkeit wäre es, weiter Autos mit gelber Plakette zuzulassen“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Mittwoch in Hannover. Seit Verschärfung der Regelung zum Jahresbeginn dürfen nur noch Autos mit einer grünen Plakette in der Innenstadt von Hannover fahren.

Die meisten Bürger haben längst Plaketten erworben, die Autos mit Rußfiltern nachgerüstet oder gar einen Neuwagen gekauft. Grüne und SPD kritisierten das Vorgehen Sanders. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND), Landesverband Niedersachsen, übt Kritik an Sanders Vorstoß. „Das ist völlig absurd“, sagt Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler, Geschäftsführer des BUND Niedersachsen. „Auch vor Gericht hatten die von Gegnern beklagten Umweltzonen Bestand.“

Das Niedersächsische Umweltministerium selbst hatte im Jahr 2007 die Aufsicht über das Verfahren zum Erreichen der von der EU vorgeschriebenen Luftreinhalte-Werte. Sander gab seinerzeit die Verantwortung an die Kommunen weiter, woraufhin Hannover rechtskonform handelte. Niedersachsen ist somit das einzige Bundesland, in dem es keine landesweit abgestimmten Regelungen zum Umgang mit den Plaketten gibt. (taz)