Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Die Banken bereiten sich halt auf den Crash im Oktober vor. Solche Strategien werden wir in den nächsten Wochen noch öfter sehen. Im Oktober müssen dann langsam alle ihre Karten zeigen. Zwar merkt es keiner, aber weltweit die Leitzinsen auf 0,1/0,05% ist ein sehr sehr schlechtes Zeichen ;)
Wenn man sich als Bank von EZB und Bundesbank das Geld für Investments quasi umme
(0 - 0,05%) besorgen kann, was soll man dann noch mit Kunden und Sparern?
Die Deutsche Bank reagiert hier offenbar nur auf den extrem niedrigen Zinssatz der Zentralbanken, gibt aber weiterhin vor, ein großer Macher in der Bankenwelt zu sein.
Aus meiner Sicht passt das überhaupt nicht zusammen und es erscheint mir auch sehr kurzsichtig.
Schaut man sich mal die Zinssätze an, zu denen etwa Banken in Russland sich derzeit ihr Geld beschaffen müssen (15% im Februar 2015), wird auch deutlich, wie der vielgelobte "Aufschwung", mit dem sich die Bundesregierung unermüdlich brüstet, zustande kommt - u.a. auf Kosten aller Kleinsparer. Stell Dir vor, es gibt "Aufschwung" und fast keiner hat was davon - und schon befindest Du Dich in der bundesdeutschen Realität.
Offiziell reisen Superreiche oft „geschäftlich“ im Privatjet. Eine Greenpeace-Studie zweifelt das an – und weist auf die hohen CO2-Emissionen hin.
Kommentar Deutsche Bank: Ehrlich ist anders
Die neue Strategie der Deutschen Bank zeigt: Ihr Herz schlägt für das Investmentbanking. Fair wäre es gewesen, diese Vision radikal zu Ende zu führen.
Einigermaßen verschwommen: die Strategie der Deutschen Bank. Bild: dpa
Die Chance ist vertan, freiwillig wird die Führungsspitze der Deutschen Bank keine Lehren aus der Finanzkrise ziehen. Sie will das Institut zwar ein bisschen schrumpfen, aber weiter alles anbieten – vom Handel mit Hedgefonds in den USA bis zum Girokonto in Buxtehude. Dass sie dabei die Postbank mit 14 Millionen Sparern loswerden will und so das Privatkundengeschäft am extremsten zusammenstreicht, zeigt, ihr Herz schlägt für das Investmentbanking. Man ist verliebt in die Idee, den US-Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley von Europa aus Paroli zu bieten.
Ehrlich und fair wäre es da gewesen, diese Vision radikal zu Ende zu führen – darüber nachgedacht haben die Vorstände: Keine Bankfilialen mehr, nur noch Investmentbanker, die sich um neue Finanzprodukte, Börsengänge und Fusionen kümmern, und ein paar Berater, die die Vermögen der Superreichen betreuen. Die Sparkassen und Volksbanken hätten einen Konkurrenten verloren, die Bankenlandschaft in Deutschland käme bei der Konsolidierung voran.
Dafür aber hätten die Deutschbanker auf Bequemlichkeiten verzichten müssen: Nur mit den beiden Türmen in Frankfurt, Dependancen in London, New York und Singapur, aber ohne die Sparer in der Heimat wäre die Deutsche Bank nicht mehr quasi nationales Kulturgut. Das könnte sich bei der nächsten Krise rächen, wenn staatliche Hilfe nötig würde. Zudem würde es für eine reine Investmentbank, die nicht durch ein stabiles Einlagengeschäft abgesichert ist, deutlich teurer, sich Geld zu beschaffen.
Eine echte Alternative machen andere große europäische Banken gerade vor: Die UBS, Barclays und die Royal Bank of Scotland steigen umgekehrt aus dem Kapitalmarktgeschäft aus und konzentrieren sich auf das klassische Bankgeschäft mit Sparkonten und Krediten für Unternehmen.
Dass das für die Strategen der Deutschen Bank nie eine Option war, liegt auch daran, dass es der Politik bis heute nicht gelungen ist, die Zockermöglickeiten für Investmentbanker so zu regulieren, dass sie keine zu große Versuchung mehr darstellen. Und wer hat da lobbyiert? Die Deutsche Bank.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Beate Willms
Ressortleiterin Wirtschaft und Umwelt
Themen
mehr von
Beate Willms