Rebellen steigen aus

Der WASG-Kreisverband Lauenburg löst sich selbst auf – aus Protest gegen die Fusion mit der Linkspartei

Dass die Parteiführung sie vermissen wird, ist zu bezweifeln. Ein bisschen schade ist es aber doch, dass die Genossen vom WASG-Kreisverband Lauenburg nicht mehr mitmachen wollen. Man habe sich „einstimmig“ und „mit sofortiger Wirkung“ aufgelöst, teilte der Kreisverband gestern mit. Seit Monaten führen die WASGler aus Lauenburg zusammen mit ihren Kollegen aus Ostholstein einen fast aussichtslosen Kampf gegen die eigene Parteiführung in Kiel. Der Grund: diese hält trotz Bauchschmerzen an den Plänen zur Fusion mit der Linkspartei fest. Nachdem die Linkspartei beschlossen hatte, dass ihre Mitglieder ohne Verlust des Parteibuchs in die WASG eintreten dürfen, und die WASG-Führung in Schleswig-Holstein keine Anstalten machte, dies zu verhindern, wurde es den Parteirebellen jetzt zu bunt: „Die fortgesetzte Duldung von Doppelmitgliedschaften fördert den von gewissen Drahtziehern betriebenen Turbo-Fusionskurs einer schnellen Vereinigung“, heißt es in der Begründung der Selbstauflösung. Der Streit war zuletzt eskaliert, als die rebellischen Kreisverbände eine Todesanzeige der WASG aufgaben. Als Todesursache war „Ostdeutsche Röteln / DDR-Virus“ angegeben. wie