PREMIERE: Hamlet
„Hamlet“ – da denken die meisten Menschen wohl an die Sache mit dem Schädel, an „Sein oder Nichtsein“ und so weiter. Aber warum sich da eigentlich wer diese Frage stellt?! Und was faul ist im Staate Dänemark, weiß man dann wohl auch eher erst ab Abitur oder / und Englisch-Leistungskurs.
Aber auch mit der weiteren Ausdeutung dieses Shakespeare-Dauerbrenners ist es ja keineswegs so einfach. Die Vieldeutigkeit der Handlung und seines Protagonisten Hamlet, sowie die differenzierten Personenkonstellationen und -konflikte des Dramas erlauben viele Zugänge und Darstellungsweisen – Wikipedia beschreibt das übrigens mit dem schönen Wörtchen Multiinterpretabilität. Geht es um den Konflikt zwischen Katholizismus und Protestantismus? Wirft „Hamlet“ eher allgemeine moralische Fragen auf? Oder beschreibt das Werk den Übergang vom Feudalismus zur bürgerlichen Gesellschaft?
Die Regisseurin Nora Somaini hat mit ihrer ebenso eigenwilligen wie plausiblen Interpretation von „Der Kaufmann von Venedig“ für die Bremer Shakespeare Company einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Auf ihre Inszenierung des „Hamlet“ darf man deshalb gespannt sein.
■ Donnerstag, 19.30 Uhr, Theater am Leibnizplatz
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