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Reiche reicher, Arme ärmer

STEUERSTATISTIK Die Einkommens-Schere öffnet sich in Hamburg immer weiter

Die Wohlhabenden in Hamburg werden immer reicher und die Armen immer ärmer. Das geht aus der Lohn- und Einkommensteuerstatistik des Statistikamtes Nord hervor. Da diese nur alle drei Jahre erstellt wird, stammen die aktuellen Zahlen aus dem Steuerjahr 2007. Erste Angaben für 2010 sollen 2014 vorliegen.

Danach gibt es zwischen den Hamburger Stadtteilen nach wie vor große Unterschiede bei den Einkünften. Die höchsten Durchschnittseinkommen mit bis zu 170.000 Euro im Jahr haben die Bewohner der Elbvororte Blankenese, Nienstedten und Othmarschen sowie in den Walddörfern, Wohldorf-Ohlstedt und Wellingsbüttel, 859 von ihnen verdienten als „Einkommensmillionäre“ mehr als eine Million Euro pro Jahr. In sieben Stadtteilen liegt das Einkommen jedoch unter 20.000 Euro je Steuerpflichtigem, darunter Dulsberg, Rothenburgsort, Veddel und Wilhelmsburg.

2007 gab es in Hamburg gut 890.000 Lohn- und Einkommensteuerpflichtige, die ein Gesamteinkommen von knapp 32 Milliarden Euro erzielten. Daraus ergibt sich laut Statistikamt für jeden Steuerpflichtigen ein Einkommen von rund 36.000 Euro gegenüber 32.000 Euro drei Jahre zuvor. Die Zahl der Steuerpflichtigen stieg um fast 89.000 (plus 11,1 Prozent), das Einkommen um knapp 5,9 Milliarden Euro (plus 22,6 Prozent).

Das durchschnittliche Einkommen in den drei reichsten Stadtteilen erhöhte sich von 2004 bis 2007 um insgesamt 90.600 Euro. In den drei ärmsten Stadtteilen hingegen sank es insgesamt um 7.000 Euro.

Das führt zu einer drastischen Absenkung des Durchschnittseinkommens aller HamburgerInnen. 2007 lag der „statistische Zentralwert“ für die Hälfte aller Steuerpflichtigen bei 22.329 Euro, 2004 hatte er noch 29.903 Euro betragen. Der Rückgang binnen drei Jahren betrug somit gut ein Viertel.  JHS

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