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Für Azubis bis Stuzubis

Die Hamburger Messe „Einstieg“ öffnet erneut ihre Pforten für den Berufsnachwuchs. Schulabgänger können hier mit Hochschulen und Unternehmen erste Kontakte für die berufliche Zukunft knüpfen

von Alexander Linden

Schulabsolventen, sagt Constanze Beer. „setzen sich wesentlich ernsthafter und bewusster mit ihrer beruflichen Zukunft auseinander als noch vor zehn Jahren“. Nicht zuletzt die drohenden Studiengebühren und die neuen Bachelor- und Masterabschlüsse seien dafür verantwortlich. Für die Sprecherin der Kölner Dienstleistungsgesellschaft „Einstieg GmbH“ ist es denn auch kein Wunder, dass immer mehr Interessenten auf ihre Berufsfindungsmessen drängen.

Über 36.000 Schüler, Lehrer und Eltern, so Beer, kamen 2005 zur Messe nach Hamburg. In diesem Jahr rechnet sie mit noch mehr. „Unternehmen und Hochschulen haben erkannt, dass sie motivierte Schulabgänger umwerben müssen“, sagt Tilman Strobel, Geschäftsführer des Messeveranstalters.

Orientierungspartner

„Einstieg“ sieht sich als Orientierungspartner für Schulen und Schüler und hilft diesen kostenlos bei der Suche nach dem richtigen Job oder Studium. Auf der anderen Seite unterstützt die Gesellschaft Firmen und Hochschulen, geeignete Auszubildende zu finden – dies allerdings nicht für lau. Seit 2001 bietet das Unternehmen Ausstellern die Möglichkeit, sich dem Nachwuchs zu präsentieren. Über 260 Aussteller, so Strobel, hätten sich für die Messe im Februar bereits angemeldet, darunter renommierte Hochschulen und international arbeitende Konzerne.

Kostenlos informieren die Firmen und Hochschulen zwei Tage lang mit Vorträgen, Informationsveranstaltungen und persönlichen Gesprächen. „Auf diese Weise ist es den Aspiranten möglich, potenzielle Arbeitgeber näher kennen zu lernen und sich ein konkreteres Bild von dem Betrieb oder der Hochschule zu machen“, sagt Beer.

Doch auch allgemeinere Berufsveranstaltungen finden statt. „Work Experience und Language Year“ zum Beispiel informiert über die Möglichkeiten eines Auslandsaufenthaltes und nennt Firmen, die bei der Vermittlung von Sprachreisen und Jobs im Ausland helfen können. Auch „Duale Studiengänge: Doppelt punkten mit Berufs- und Hochschulabschluss“ liegt, so Beer, im Trend: Die Abiturienten bekommen bei einem Unternehmen einen Ausbildungsvertrag sowie eine feste Vergütung und studieren gleichzeitig an einer Partneruniversität des Betriebes. In den Semesterferien wird dann im Unternehmen die Praxis erlernt. Der Vorteil: Die so genannten „Stuzubis“ haben sowohl einen Ausbildungsberuf erlernt als auch einen Hochschulabschluss erworben. Unternehmen wie die Telekom oder Daimler bieten diese Variante an.

Abi Karrieretag

Neben der Messe veranstaltet „Einstieg“ in diesem Jahr erstmals den „Abi Karrieretag“, der am 20. und 21. Mai in Leipzig bzw. Dresden stattfindet. Ab sofort können sich besonders engagierte und motivierte Schüler für das Rekrutierungsevent online (www.einstieg.com) bewerben. Anhand von Fragen werden dort ihre Kreativität, ihr Urteilsvermögen und ihre soziale Kompetenz getestet, zudem müssen sie ihre Zeugnisse vorlegen. Insgesamt 800 Schulabgänger werden schließlich ausgewählt und treffen auf dem „Karrieretag“ auf 50 Unternehmen, die von ihren Personalleitern vertreten werden. Mit etwas Glück, so Constanze Beer, könnten einige sogar direkt mit einem Ausbildungsvertrag nach Hause gehen, andere zumindest enge Kontakte knüpfen.

Und auch für die Schulen kann sich die Bewerbung lohnen: Die Bildungsanstalt mit den meisten zugelassenen Abiturienten erhält von der Einstieg GmbH einen Zuschuss zu ihren Berufsorientierungsprojekten in Höhe von 2.000 Euro.

Einstieg Messe: 17. + 18. Februar, 9–17 Uhr, Hamburg Messe, St. Petersburger Straße 1, Halle A1, www.einstieg-hamburg.de. Das Messe-Magazin liegt ab 16. Januar in allen Filialen der Hamburger Sparkasse aus, die Initiatorin der Veranstaltung ist

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