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UNTERM STRICH

Der ungarische Schriftsteller Péter Esterházy erhält heute in Bremerhaven den Jeanette Schocken Literaturpreis, der an die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten und an die Bremerhavener Kaufmannsfrau Schocken erinnert, die 1941 deportiert und ermordet wurde. Das Preisgeld von 7.500 Euro wird stets von Bürgern der Stadt gestiftet. Die Jury urteilte, der diesjährige Preisträger Esterházy sei ein genauer Chronist, der zum „literarischen Gewissen“ seines Landes gehöre.

Vier Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in den italienischen Abruzzen hat Deutschland eine Glocke für die aus dem 13. Jahrhundert stammende zerstörte Kirche im Dorf Onna gespendet. An der Feierstunde nahmen auch Bundesbauminister Peter Ramsauer und der neue italienische Kulturminister Massimo Bray teil. Insgesamt will sich Deutschland mit 3,5 Millionen Euro an den Kosten des Wiederaufbaus beteiligen. Die Glocke stammt aus Kunstwerkstätten der Benediktinerabtei Maria Laach in der Eifel.

Die Bundesrepublik fühlt sich dem Ort stark verpflichtet: 1944 hatte die deutsche Wehrmacht dort ein Massaker angerichtet und mehr als ein Dutzend Zivilisten erschossen. „Wir wollen mit dem nachhaltigen Wiederaufbau der Kirche San Pietro Apostolo ein Zeichen der Versöhnung und der Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern setzen“, sagte Ramsauer.

Bei der heutigen Abendauktion von Sotheby’s in New York erhofft sich das Auktionshaus für Gerhard Richters „Domplatz, Mailand“ aus dem Jahr 1968 40 Millionen Dollar. Ein Rekordexponat wie „Der Schrei“ von Edvard Munch, das letztes Jahr für fast 120 Millionen Dollar verkauft worden war, ist diesmal nicht dabei.

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