: ENDLAGERSUCHE
Castor ohne Durchbruch
Schon am „Tag des Durchbruchs“ in der Frage der Endlagerung radioaktiver Abfälle wähnte sich am Freitag Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU). Es gehe darum, nach dem Grundsatz der „weißen Landkarte“ den „bestgeeigneten Endlagerstandort mit Blick auf die Sicherheit der Menschen und der Natur“ zu finden, fabulierte er.
Nur hatte er dabei zwei SPD-Ministerpräsidenten übersehen, für die noch gar nichts klar ist. Bis Mitte Juni seien sechs noch offene Punkte zu klären, findet Torsten Albig (Schleswig-Holstein). Zum Beispiel die definitive Klärung, in welche Zwischenlager die 26 ausstehenden Castor-Behälter aus der Wiederaufarbeitung im englischen Sellafield und dem französischen La Hague gehen sollen. Der Großteil der Behälter soll nach Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) und Philippsburg (Baden-Württemberg), benötigt wird aber noch eine dritte Option. Gar einen „Neuanfang in der Endlagersuche“ forderte Stephan Weil (Niedersachsen). Es dürfe keine weiteren Castor-Transporte nach Gorleben geben. Aber auch einen anderen Standort in Niedersachsen schloss Weil aus: „Das ist nicht verhandelbar.“ Heißt also, das Land zwischen Nordsee und Harz soll zur atommüllfreien Zone werden. Und Altmaier muss hoffen, dass es nicht vorher in der Asse zu einem Durchbruch kommt. SMV
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen