STUDIE ENTHÜLLT: Nicht alle Hechte sind Faulpelze
Sein Ruf als Faulpelz, der tagaus, tagein träge im Uferschilf auf Beute lauert, wird dem Hecht nicht gerecht: Berliner Forscher fanden nun heraus, dass der Hecht (Esox lucius L.) bei mangelndem Nahrungsangebot sehr wohl zu anderen Verhaltensweisen, gar zum Draufgängertum fähig ist. Ein Wissenschaftlerteam des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) stattete dazu 20 Hechte im brandenburgischen Kleinen Döllnsee mit Peilsendern aus und zeichneten die Aktivitäten der Tiere auf.
Das am Dienstag vorgestellte Ergebnis: Neben dem „klassischen Faulenzer“, der fast nur im Röhricht verharrt, gibt es auch den „Unterwasserpflanzen-Typ“, der sich zaghaft in die tieferen Ufergebiete vorwagt. Völlig ungewöhnlich verhält sich demnach der dritte Typus, der draufgängerische „Opportunist“. Er jagt bei Futternot auch im offenen Gewässer, obwohl er eigentlich kein Dauerschwimmer ist, sondern auf aggressive, kurze Attacken ausgerichtet.
Überraschenderweise waren die Hechte aller Verhaltenstypen gleich groß und kräftig: Die regsameren Räuber verbrauchten zwar mehr Energie, aber fanden offenbar auch mehr Beute. (dpa)
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