Was tun in Hamburg? :
■ Sa, 25. 5., 19.30 Uhr, Planetarium
Keine Panik
Ein Handtuch, kann man in Douglas Adams’ Sci-Fi-Satire „Per Anhalter durch die Galaxis“ lesen, ist das Nützlichste, was der interstellare Anhalter besitzt. Man kann sich auf den Marmorsandstränden von Santraginus V darauf legen, es als Segel an einem Minifloß verwenden – und nass ist es eine ausgezeichnete Nahkampfwaffe. Vor allem aber hat es einen psychologischen Wert: Wer sich durch das Universum kämpft und immer noch weiß, wo sein Handtuch ist – auf den ist Verlass. Seit 2001 wird Adams deshalb am 25. Mai mit dem „Towel Day“ gedacht. Im Planetarium lesen diesmal die Schauspieler Tommaso Cacciapuoti und Regina Stötzel aus dem Kultroman.
■ Mi, 29. 5., 19.30 Uhr, Literaturhaus
Einsamkeit und Trost
Die Nachricht ging 2008 um die Welt: In einer einzigen Nacht begingen in einer ostgrönländischen Kleinstadt elf Menschen offenbar unabhängig voneinander Suizid. Im Jahr darauf hat die österreichische Schriftstellerin Anna Kim deshalb im Rahmen des Projekts „mitSprache unterwegs“ Grönland bereist und dort mit einer Inuit-Familie zusammengelebt. Entstanden ist dabei nicht nur die literarische Reportage „Die Invasion des Privaten“ über Postkolonialismus und Identität in Grönland, sondern auch ihr neuer Roman „Anatomie einer Nacht“ (Suhrkamp, 303 S., 19,95 Euro). Darin erzählt Kim von den letzten Stunden der Toten – und von einem Land der Extreme, über dem zugleich Kälte, Einsamkeit und ein tröstlicher Zauber liegt. Am Mittwoch liest Kim daraus im Literaturzentrum.
■ bis 30. 6., Sternschanzenpark
Nerv getroffen
Wer einmal Kinder aus voller Brust „Ich wünsch’ mir schon so lange eine silberne Zahnspange“ hat singen hören, weiß, dass die Altonaer Kinderrock-Band Radau! den Nerv ihres jungen Publikums genau trifft. Hits wie „Piraten“ oder „Die Feuerwehr“ machen aus jeder mühsamen Stopptanz-Party ein lebhaftes Fest. Zu hören sind Radau! am übernächsten Freitag wieder beim 22. Hamburger Zeltfestival im Sternschanzenpark. Bis Ende Juni gibt es dort jeweils vom Dienstag bis zum Sonntag Kinder- und Jugendtheater, Mitmachkonzerte, Spielfeste und eine Zirkusschule.
■ 27. 5., 20 Uhr, Polittbüro
Verabschiedete Väter
Fünfzehn Jahre lang hat Simone Regina Adams in Freiburg im Breisgau als Psychotherapeutin gearbeitet, bevor sie sich für ein Studium der Literaturwissenschaft und ein Leben als Autorin entschieden hat. Vor zwei Jahren erhielt sie für ihren Roman „Die Halbruhigen“ den Werner-Bräunig-Preis. Darin kehrt Tochter Edith nach 30 Jahren an den Ort ihrer Kindheit zurück: Ende der 1970er war ihr Vater Chefarzt einer psychiatrischen Klinik. Am Montag bringen die Vers- und Kaderschmiede und der AK „Bücherverbrennung – nie wieder!“ Adams’ Textcollage „Väterverabschiedung“ als szenische Lesung auf die Bühne. Die Erfahrungsberichte von Frauen zu sexualisierter Gewalt und über Kinder von NS-Tätern und -Mitläufern lesen Gilla Cremer, Annette Uhlen, Henning Venske und Michael Weber. MATT
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