: Die pommersche Sappho
■ Sibylla Schwarz: Sie wurde am 14. Februar, dem Valentinstag, im Jahr 1621 in Greifswald geboren. Die Poetin wird nur 17 Jahre alt. Sie hinterlässt ein beachtliches lyrisches Werk. Liebe ist ihr viel besungenes Thema. Deshalb heißt sie auch „pommersche Sappho“.
■ Sappho: Bedeutendste Lyrikerin des klassischen Altertums. Sie hat um 600 v. Chr. auf Lesbos gelebt.
■ Der Valentinstag: Am 14. Februar 269 n. Chr. wurde der italienische Bischof Valentin, der Verliebte christlich traute, enthauptet. Dass aus dem Valentinstag ein Kommerz-Event der Blumenindustrie wurde, liegt an der globalen Angloamerikanophilie. In England beschenken sich Verliebte am 14. Februar schon lange. Für Nichtverliebte ist der Tag eher ein Ärgernis.
■ Das Gedicht: Sibylla Schwarz hat bestimmt den damaligen Zeitgeist zwischen Barock und Dreißigjährigem Krieg getroffen. Alle Facetten der unglücklichen Liebe werden durchgespielt. Am Ende scheint Tod ein Ausweg. Ein paar Hinweise zum Gedicht:
■ pflag: Alte Vergangenheitsform von „pflegen“.
Galatee: Figur der griechischen Mythologie. Der Zyklop Polyphem verliebt sich in sie. Galatea aber liebt Akis. In rasender Wut zerschmettert Polyphem daraufhin Akis mit einem Felsen.
■ Perseus und Andromeda: Perseus ist ein Sohn des Zeus. Er rettet Andromeda, die an einen Fels gekettet dem Meeresungeheuer Ketos geopfert werden soll.
■ Cloto: Tochter des Zeus, die den Lebensfaden spinnt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen