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Was tun in Hamburg?

■ Fr, 7. 6. bis So, 9. 6., 48h-wilhelmsburg.de

Ausdauer-Austausch

Wie erfolgreich das Projekt „48h Wilhelmsburg“ ist, lässt sich dieses Jahr am beachtlichen Zuwachs des vom Netzwerk „Musik von den Elbinseln“ initiierten Stadtteil-Kultur-Festivals ablesen. Doppelt so viele Bands und Spielorte wie im Jahr zuvor nehmen diesmal am Musikmarathon teil. Denn noch wichtiger, als dem Rest der Stadt ein Wochenende lang all die musikalische Vielfalt Wilhelmsburgs und der Veddel gebündelt zu präsentieren, war in den letzten drei Jahren das Knüpfen des lokalen Netzwerks und ein nachhaltiges musikalisches Community Building. Vor allem sollten sich die Elbinsel-BewohnerInnen selbst kennenlernen. Keine Plattform für längst Etabliertes wollte man sein, sondern den ganzen Stadtteil aktivieren und ein Beispiel für gelungene demokratische Einbindung geben. Vorbild ist das dezentrale Kultur- und Kunstfestival „48 Stunden Neukölln“, das – 1999 entstanden als Protest gegen massive Kürzungen im Kulturbereich – heute eines der größten seiner Art ist: An den über 550 Veranstaltungen an über 300 Spielorten ist fast jeder Hundertste Neuköllner beteiligt, präsentiert Kunst, Lesungen, Performances oder Musik auf Straßen und Plätzen, in Galerien, Ateliers, Kneipen oder Privatwohnungen. Immerhin mehr als 155 Bands und Ensembles werden ab Freitag auch auf der Elbinsel 48 Stunden lang an ihren Lieblingsplätzen um eine Spende in den Hut bitten. Viel Verheißungsvolles gibt es da auch diesmal zu entdecken.

■ bis Fr, 7. 6., Thalia in der Gaußstraße

Theater-Grenzgang

Die beiden einzigen Voraussetzungen, die man hier mitbringen muss, sind gesunde Neugier und Lust auf Theater. Seit 1987 arbeiten die Theaterpädagogen vom Thalia Treffpunkt gemeinsam mit Schauspielern, Regisseuren und anderen Theaterprofis, vor allem mit interessierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sie erarbeiten in Theatergruppen eigene Stücke, vermitteln in Workshops die Grundlagen von Ausstattung und Schauspiel, besuchen gemeinsam Vorführungen und diskutieren Inszenierungen. In Zusammenarbeit mit dem Verein Leben mit Behinderungen gibt es außerdem seit 1993 das inklusive Theaterprojekt Eisenhans, in dem Menschen mit und ohne Behinderungen mit gleichberechtiger Rollenvergabe Stücke auf die Bühne bringen. Noch bis Freitag präsentiert das Festival „Grenzgänger“ im Thalia in der Gaußstraße neun aktuelle Treffpunkt-Produktionen, die ausdrücklich Grenzen überschreiten, sich Freiräume eröffnen und selbstbestimmtes Leben jenseits von Zwängen erobern sollen. Im zweiteiligen Stück „Extremer als extrem“ der Jugendperformancegruppe etwa hinterfragen am Samstag und am Donnerstag junge PerformerInnen zwischen 12 und 22 Jahren das Thema „Extremismus“ in einer szenischen Bewegungs-Musik-Film-Montage. „DIN-Norm oder das Leben des Maik Klingenberg“ des Eisenhans-Theaters wiederum setzt sich mit Wolfgang Herrndorfs Roman „Tschick“ auseinander. Am Sonntag wird im Rahmen des Festivals außerdem das 20-jährige Bestehen des Eisenhans-Projektes mit einem Empfang gefeiert. Dabei wird auch zum dritten Mal der „Golden Hans“-Preis für außergewöhnliche Darstellungen von Schauspielerinnen mit Behinderungen verliehen.  MATT

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