piwik no script img

Was tun in Hamburg?

■ Sa, 8. 6., 14 Uhr, Dockville-Gelände

Kleine Schwester

Eine kleine Schwester hat das Festival MS Dockville bekommen. Zum ersten Mal findet am Samstagnachmittag das „Daughterville“ auf dem Gelände des großen Geschwister-Festivals statt. Das Besondere dabei: Organisiert wurde es mit Unterstützung der erfahrenen Dockville-Macher von 15 Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren. Ausdrücklich jung soll entsprechend auch das Publikum sein, das hier, man ahnt es bereits, vor allem junge Bands und KünstlerInnen erleben kann. Auf der Bühne steht an der alten Schleuse rund ein Dutzend Bands.Vor allem Hip-Hop-FreundInnen kommen da auf ihre Kosten: Zu Gast sind die Rapper Bo Flower und Fayzen, die Hip-Hop-Newcomer Weekend sowie das Duo Mio Mao & Pewee. Die Indie-Fraktion freut sich auf das Hamburger Trio Pool, die Elektro-Folk-Popper We Are Alaska (Foto) und die Singer/Songwriterin Lúisa. Einen Ausflug auf die Elbinsel macht außerdem der Nachwuchs-Poetry-Slam U20.

■ Sa, 8. 6., 20.30 Uhr, Fährstr. 105 und So, 9. 6., 20 Uhr, Golem

Entkrampfungspop

Wie tief Testcard-Mitherausgeber, Skug-Redakteur und „Hausmacherkassetten“-Label-Gründer Frank Apunkt Schneider im Punk verwurzelt ist, konnte man vor fünf Jahren seinem Buch „Als die Welt noch unterging – Punk und Wave im deutschsprachigen Raum von 1978 bis 1985“ entnehmen. Dieses Wochenende sind gleich zwei Vorträge von ihm zu hören. Am Samstagabend sind in der Wilhelmsburger Fährstraße unter dem Titel „Art School vs. Hard School“ ästhetische Klassenkämpfe im deutschen (Post-)Punk am Beispiel Hamburgs Thema. Am Sonntagabend geht es im Golem dann unter dem Titel „Deutschpop, halt’s Maul“ um eine Ästhetik der Verkrampfung und namentlich um den „kleinbürgerlichen Gemütsindiepop“ à la Tomte und Konsorten. Der nämlich füge sich nur allzu gut dem „Entkrampfungsbefehl“ der Berliner Republik.

■ Mo, 10. 6. bis Do, 13. 6., Literaturhaus + Kulturhaus III&70

Sprechende Bilder

Zum zweiten Mal machen die Hamburger Graphic-Novel-Tage des Jungen Literaturhauses von Montag bis Donnerstag die Welt der Comic-Romane zum Thema. Kuratiert haben das Programm der renommierte Schweizer Comic-Journalist Christian Gasser und FAZ-Feuilletonist Andreas Platthaus, beide ausgewiesene Kenner der „sprechenden Bilder“. Im Mittelpunkt stehen auch diesmal Podiumsdiskussionen mit AutorInnen aus Hamburg, Deutschland und dem europäischen Ausland. Außerdem kann man im Workshop mit dem Spanier Max am Dienstagnachmittag lernen, wie man selbst eine Graphic Novel bastelt. Los geht die viertägige Reihe am Montagabend mit dem Briten Luke Pearson und seinem Düsseldorfer Kollegen Ulf K., die ihre Graphic Novels „Hilda und der Mitternachtsriese“ und „Pelle und Bruno Superflora“ (beide bei Reprodukt erschienen) vorstellen.

■ So, 9. 6., 18 Uhr, Hauptkirche St. Katharinen

Orgel für Bach

In die Orgel der Hamburger Katharinen-Kirche hatte sich Johann Sebastian Bach schon als 16-Jähriger verliebt. Knapp zwanzig Jahre später saß er dann selbst vor den vier Manualen, spielte zwei Stunden für Hamburger Honoratioren und zeigte sich tief beeindruckt von „Schönheit und Verschiedenheit des Klanges dieser Rohrwerke“. 1943 wurde die historische Orgel weitgehend zerstört.Nun ist das Instrument ausgehend von erhaltenen alten Pfeifen von über 20 Registern und mithilfe von Fotos und maßgenauen Zeichnungen sowie ausschließlich unter Verwendung historischer Materialien und Fertigungsweisen in seinem Zustand von 1720 rekonstruiert worden. Am Sonntag wird die Orgel mit einem Festgottesdienst und einem Konzert feierlich eingeweiht. Am 23. Juni erklingt dann der erste Teil des gesamten Bach’schen Orgelwerks.  MATT

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen