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soundtrack

Was sollen wir in diesem Soundtrack allzu viel von anderen Bands erzählen? Denn eins ist klar: Das Top-Konzert der Woche werden mit Sicherheit Death Cab For Cutie in der Markthalle geben. „Wenn ich meinen Mund öffnen könnte“, singt Benjamin Gibbard in Marching Bands Of Manhattan, „dann bitte so weit, dass für eine ganze Marching Band Platz darin wäre. Die könnte durch die Straßen ziehen – und von den guten Dingen künden.“

Vielleicht ist es die Poesie, die Death Cab For Cutie so unwiderstehlich macht. Ihr seltenes Können, die Herzen zu öffnen. 1998 erschien ihr Debüt Something About Airplanes. Nur fünf Jahre später, mit Transatlanticism, sind sie für viele die wahren Superstars des Indie-Melancholie-Pop. Und auch Plans, das neue Album, ist ein Meisterwerk: Ganz vorne, ganz dicht am Hörer-Ohr stets die so reine, so klare Stimme Ben Gibbards. Danach kommt lange nichts, dann ein paar schöne Akkordwechsel der E-Gitarre, einige Piano- oder Orgeltupfer, ein vorsichtiges, präzises Schlagzeug. Mal schneller, dann wieder im Balladenton – vor allem soll es transparent und zwanglos klingen, auch bei komplexen Arrangements. Als wäre es das Einfachste von der Welt, solche Songs zu schreiben.

Eigentlich könnte man hier enden. Trotzdem geben wir noch zwei (vorsichtige) Konzertempfehlungen: Zum einen die Test Icicles, die wie nicht gerade wenige Konkurrenten im Ruf stehen, ein ganz neues, superwildes Ding aus England zu sein. „Ihr Sound vereint so ziemlich alle Musikgenres zu einem mitreißenden, Hookline-geladenen Energie- Feuerball“, sagen die Molotow-Macher über die frisch vom Domino-Label unter Vertrag genommene Band. Wir meinen: Schauen wir mal!

Zum Abschluss noch die Tanzhalle St. Pauli: Hier sind Clayton Farlow zu sehen, von denen man sagt, sie seien die deutschen Wedding Present – mit einem Dreh in Pavement‘sche Spleenigkeit. Auch hier ist es sicher nicht falsch, mal vorbeizuschauen: Das Konzert kostet auch nur einen Euro Eintritt. Marek Storch

Death Cab For Cutie: Fr, 3.2., 21 Uhr, Markthalle Test Icicles: Di, 7.2., 21 Uhr, MolotowClayton Farlow: Do, 2.2., 21 Uhr, Tanzhalle

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