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Kurzkritik: Marty Ehrlich QuartetMit Melodica

Kann man ja in diesem Rahmen ruhig mal sagen: Es ist nicht zuletzt Radio Bremen und der Sparkasse zu verdanken, dass gelegentlich immer noch internationale Jazz-Musiker nach Bremen kommen. Wie am Mittwoch der New Yorker Saxofonist und Klarinettist Marty Ehrlich, der mit seinem Quartett anreiste, das außer ihm aus James Weidman (Klavier), Brad Jones (Kontrabass) und der wunderbaren Schlagzeugerin Allison Miller besteht – allesamt eine Generation jünger als ihr Chef, der sein erstes Album unter eigenem Namen vor rund 20 Jahren aufnahm, in seinem Leben mit fast jedem bedeutenden zeitgenössischen Jazzer von Anthony Braxton bis John Zorn gespielt und für den Rest mindestens komponiert hat. Selbst ist er kein Revoluzzer, aber auch kein aalglatter Mainstreamer. In den elegant swingenden Kompositionen finden sich immer wieder Exkurse in weniger erforschte Areale, wobei ihm dabei vor allem das energische und gewitzte Spiel seiner Schlagzeugerin zugute kommt. Ehrlich legt darüber seine formvollendeten Linien mit einem beinahe ansatzlosen, vollen Ton. Pianist James Weidman holt für zwei Stücke seine Melodica hervor und soliert auch darauf – ein in diesem Zusammenhang durchaus exotischer Moment. Das Publikum im Sendesaal war begeistert von dieser geschmeidigen Angelegenheit und erklatschte zwei Zugaben. „Georgia Blue“ von Julius Hemphill rundete den Abend ab. A. Schnell

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