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Kurzkritik: Jim Avignon und Nova HutaDie kleinen Ideen

Der Künstler ist – schon da. Während das Publikum in der Schwankhalle Platz nimmt, wurschtelt Jim Avignon an den Apparaturen herum, die er auf einem Tischchen vor einer Leinwand aufgebaut hat. Dazu zwei Mikro-Ständer: einen für den Berliner Jim Avignon; den anderen für den Hamburger Nova Huta.

Geboten werden: Comic-Strips, die schlicht als Kurzfilme auf der Leinwand gezeigt werden, und Songs, die gesungen werden zu Musik vom Band und zu bewegten Comic-Szenerien auf der Leinwand. Der Witz: Die Comic-Settings verändern sich „interaktiv“ zu den Bewegungen der Künstler. Erarbeitet hat diese Touch-Pad-Kulissen der Medienkünstler Florian Thalhofer. Wobei es inhaltlich geht um Fragen wie: Was tun, wenn im heimischen Kühlschrank eine illegale Bar aufgemacht hat? Oder: Wie sieht es in einer Briefmarkenfabrik aus? Infantile Melancholie, transportiert durch Avignons punkige Comicästhetik, die an die schlichte tschechische Zeichentrickfigur Pauli erinnert.

Diese kleinen Einfälle feiern Avignon und Nova Huta mit großem Enthusiasmus. Das ist großartig, denkt man, endlich realisiert jemand die kleinen Ideen. Gleichzeitig ist es sehr endlich: Vielleicht eine Stunde kann man sich gut unterhalten lassen. Danach ist alles sofort wieder vergessen. Klaus Irler

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