: Heute mal verschiedene Arten des Versteckspiels im Angebot
Kunstgeschichtler sind Menschen, die einem am liebsten sagen, dass man gar nicht das sieht, was man zu sehen meint bei Bildern, sondern dass da immer ein ganzer Rattenschwanz an kulturgeschichtlichen Vernebelungen und Aufhellungen, an Sehanleitungen und Denkmodellen im Gucken drinsteckt. Das gilt nicht nur für den engeren Bereich der Kunst. Läuft man dann aufmerksam diesen Rattenschwanz noch einmal ab, wird man feststellen, dass die Kunstgeschichtler meist Recht haben. Am heutigen Mittwoch kann man diesen Weg wieder mal mit Hans Belting gehen, der gerade auch bei den Berliner Thyssen-Vorlesungen „Zur Ikonologie der Gegenwart“ zu hören war. Der Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften in Wien wird am Beispiel der Konfrontation von Gesicht und Maske seine These erläutern, dass die Maske in die westliche Kultur der Neuzeit ausgerechnet als Porträt zurückgekehrt ist, dem man auf den ersten Blick doch gerade gar nichts Fratzenhaftes, sondern Individuelles aus den Zügen lesen will. „Das Porträt als europäische Maske“ im Zentrum für Literaturforschung, Raum 06. Die Gesichtsmasken in der Bildleiste sind nur willkürlich gegriffene Beispiele; sie zeigen von links eine Maske der Comedia dell’Arte, ein Selbstporträt von Albrecht Dürer und eine schnöde modische Sonnenbrille. TM
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