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Vogelgrippe noch nicht in Berlin

Die in Berlin entdeckten toten Vögel starben nicht am H5N1-Virus, teilte das zuständige Labor gestern mit. Allerdings stehen weitere Untersuchungen noch aus. Stallpflicht trifft in Berlin vor allem den Zoo

Von Uwe Rada

Die beiden Schwäne und der Habicht auf Rügen bleiben vorerst die einzigen Vögel in Deutschland, die mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 infiziert waren. Entsprechende Ergebnisse vermeldeten gestern alle Landeslabore, in denen tote Wildvögel untersucht wurden, darunter auch das Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen (ILAT) in Berlin. Die neun Verdachtsfälle, die den Berliner Behörden am Mittwoch gemeldet wurden, bestätigten sich damit nicht. Allerdings werden derzeit weitere 40 Vögel untersucht. Die Ergebnisse werden für heute erwartet.

Aber auch in den nächsten Tagen werden die Mitarbeiter des Instituts zu tun haben. „Wir registrieren vermehrt Anrufer, die uns von toten Vögeln berichten“, wies gestern ein Sprecher der Polizei auf die erhöhte Sensibilität in der Bevölkerung hin. Auch bei der Feuerwehr gingen mehr Meldungen über tote Vögel ein als sonst. So berichtete ein Anrufer von mehreren Tieren eines Singvogelschwarms, die in der Marchwitzastraße in Marzahn unkoordiniert gegen eine Hauswand geprallt seien und verendeten. Auch sie sollen den Angaben zufolge im ILAT untersucht werden. Das H5N1-Virus führt nach bisherigen Erkenntnissen bei Singvögeln nicht zu Erkrankungen. Es ist aber nicht auszuschließen, dass das Virus über Singvögel übertragen wird.

Unterdessen warnte Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner (Linkspartei) vor übertriebener Angst. Tote Vögel in dieser Jahreszeit seien auch in Berlin nichts Besonderes, sagte eine Sprecherin der Senatorin. Zu dieser Jahreszeit würden pro Woche zwischen 20 bis 30 tote Schwäne in Berlin entdeckt. Tiere, die nicht genug Futter fänden, seien geschwächt und könnten sterben. Seit Oktober vergangenen Jahres werde in Berlin regelmäßig Geflügel untersucht. Das Vogelgrippe-Virus sei bislang nicht festgestellt worden.

Unabhängig von den laufenden Untersuchungen auf H5N1 bei toten Vögeln gilt seit heute wieder die Stallpflicht. Anders als in Brandenburg, wo es zwei Millionen Nutzvögel gibt, wirkt sie sich in Berlin vor allem im Zoologischen Garten und im Tierpark Friedrichsfelde aus. Im Zoo seien rund 500 Hühnerarten und Wasservögel betroffen, sagte Tierarzt Andreas Ochs. „Die Folgen beeinträchtigen sicher auch die Nachzucht“, so Ochs. Unter den hektischen Bedingungen paaren sich die Tiere nicht oder nur selten. Während der Stallpflicht im Herbst mussten fast alle Wasservögel schon einmal von den Freigehegen und aus den Teichen und kleinen Seen unter Dach gebracht werden.

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