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LESERINNENBRIEFE

Offen und ehrlich

■ betr.: „Lasst euch pieksen!“, taz vom 3. 7. 12

Ich möchte Frau Lang-Lehndorf doch gerne in einem Punkt widersprechen: Wenn eine soziale Gruppe Masernimpfungen ablehnt, ist das – ihren Argumenten folgend – sehr wohl ein soziales Problem. Auch wenn „im Gegenteil“ die gebildeteren Familien Impfungen ablehnen und die ärmeren sich impfen lassen. Sie wundert sich also, dass die Probleme mal nicht von den ärmeren Leuten kommen? Ihr Text ist in diesem Punkt leider falsch und herablassend. Aber vielleicht immerhin offen und ehrlich.

MARTIN NIEDER, Berlin

Morgens aufstehen

■ betr.: „Lasst euch pieksen!“, taz vom 3. 7. 13

es gibt gründe, welche gegen eine masernimpfung sprechen, die aufzuzählen hier den rahmen sprengen würde. schwere fälle eines krankheitsverlaufes haben statistisch gesehen eine 0 vor dem komma. also natürlich nicht die zahlen der statistiken unserer unabhängigen gesundheitsverwaltung. morgens aufstehen könnte also gefährlicher sein. das schlagendste argument allerdings – passt auch am besten zu dem niveau ihres kommentars: heißt es nicht immer bürger bildungsnaher schichten haben eine höhere lebenserwartung? BORIS KRUMM, Hopfgarten

Selbstverantwortung

■ betr.: „Lasst euch pieksen!“, taz vom 3. 7. 13

Es ist schon einfach, auf Impfärzte zu hören, die eben durchimpfen wollen. Ist ja auch ihr Job. Ist auch gut für die Hersteller des Impfstoffes und natürlich auch für die Ideologie, dass nach dem Impfen alles in Ordnung sei. Mit ihrer Lokalspitze und spitzer Zunge hat sich Frau Lang-Lehndorf offenbar nicht über Impfschäden im Zusammenhang mit der MMR-Impfung informiert, die weltweit besonders beim Durchimpfen von Kleinkindern auftreten. Wenn unter „Gebildeten“ und „Waldorfs“ eine größere Distanz zum Impfen gefunden wird, mag das mit deren Forschen nach dem, was für Wirkungen vom Impfen ausgehen, zu tun zu haben. Also einfach mal informieren und nicht auf die bekannten Gruppen Intellektueller und Waldis eindreschen, die sich informieren und bereit sind, Selbstverantwortung zu übernehmen, weil man die nicht so leicht zum Impfkonsum konditionieren kann wie weniger Informierte.

ERNST-FRIEDRICH HARMSEN, Berlin

Besonders gefährlich

■ betr.: „Masern sind kein Kinderspiel“, taz.de vom 3. 7. 13

Das Schlimme ist, dass in einigen Ländern Europas sogar einige Kinderärzte zu den sogenannten Impfskeptikern zählen. Die Ausbildung zum Doktor der Medizin ist eben leider keine wissenschaftliche, ein guter Arzt daher Glückssache. Diese Ärzte sorgen dann gleich in einer ganzen Region für eine unzureichende Durchimpfung. Und besonders perfide daran: Man kann Kinder nicht früher als mit zwei Jahren impfen, gerade bei jungen Kindern ist die Krankheit aber besonders gefährlich. CHRISTIAN, taz.de

Gute Nachricht

■ betr.: „Piloten unterstützen Kollegen“, taz.de vom 2. 7. 13

Endlich mal gute Nachrichten in den Nachrichten! Sarrazin verhindert Abschiebung eines verletzten Ausländers. ENAM, taz.de

Mitmenschlichkeit

■ betr.: „Piloten unterstützen Kollegen“, taz.de vom 2. 7. 13

Einerseits wird in Deutschland immer wieder der Mangel an Zivilcourage bemängelt, andererseits werden diejenigen, die sie tatsächlich an den Tag legen, nicht nur vom Staat nicht geschützt, sondern dafür bestraft – auf eine Weise, die existenzbedrohend ist. Deutschland scheint in puncto Menschenrechte, Demokratie und Zivilcourage rassante Rückschritte zu machen. Ich finde es angsterweckend, wie ein einfacher Akt von Mitmenschlichkeit, der alltäglich und selbstverständlich sein sollte, kriminalisiert und geahndet wird. REORIENT, taz.de

Verantwortungsvoll

■ betr.: „Piloten unterstützen Kollegen“, taz.de vom 2. 7. 13

Abschiebehäftlinge befinden sich immer in einer psychischen Extremsituation, die jederzeit zu unkontrollierbaren Aktionen führen kann.

Zudem war der Mann auch körperlich verletzt. Verantwortungsvolle Flugkapitäne gehen ein solches Risiko nicht ein. Man sollte eher die Flugkapitäne zur Rechenschaft ziehen, die trotzdem Abschiebehäftlinge mitnehmen.

Mir wäre als Fluggast nicht wohl dabei.

RAINER B., taz.de

John Wayne allein

■ betr.: „Elektroschocks bringen nichts“, taz vom 2. 7. 13

Warum begibt sich der Polizist alleine mit gezückter Waffe in den Brunnen? Rund ein Dutzend Beamte sind vor Ort, aber nur einer geht zu einem bewaffneten Mann. Damit hat sich der Polizist in eine Situation gebracht, die nach üblichen Polizeiregeln den Schusswaffengebrauch erlaubt. Hier bedarf es dringend einer Verbesserung der Ausbildung!

Bei jeder Verkehrskontrolle sichert ein Polizist denjenigen, der an das kontrollierte Fahrzeug herantritt. Aber an einen Verwirrten mit Messer tritt unser John Wayne allein heran. Unfassbar! THOMAS EBERT, taz.de

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