: Fundament der Demokratie
Bildung ist ‚die‘ Ressource geworden, um sich auf dem „Weltmarkt der Ideen“ zu behaupten. Die Ökonomisierung der Bildung scheint die notwendige Konsequenz, um dem unermüdlich beschworenen Wachstumszwang gerecht zu werden. Nachhaltigkeit der Bildung wird ein paar weiteren Jahren steigender Bilanzen geopfert.
Bildung ist nicht bloß ein Wirtschaftsfaktor, sie ist vielmehr das Fundament der Gesellschaft. Sie macht aus Menschen mündige Individuen, die in der Lage sind, kritisch und reflektiert zu denken. Erst durch sie entfalten sich Persönlichkeit und Verantwortungsbewusstsein für jeden Einzelnen, die Gesellschaft und die Umwelt. Bildung muss nachhaltig sein, nur so kann eine langfristige Partizipation der Bevölkerung an demokratischen Prozessen gewährleistet werden.
Doch kann eine Demokratie ohne mündige Bürgerinnen und Bürger bestehen? Wenn wir unser Gesellschaftskonzept beibehalten wollen, das auf dem Gleichheitsgrundsatz aller Menschen fußt – dann müssen wir alle Menschen an den Bildungsinhalten beteiligen. Die Ökonomisierung der Bildung stellt uns wieder einmal vor die Frage, ob wir verbissen an einem Wirtschaftssystem festhalten wollen, das nicht dem Menschen dient, sondern ihn dem Profit unterordnet.PHILIPP MÖCKLINGHOFF
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