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Diebstähle verlagert

KRIMINALITÄTSSTATISTIK Statt in Geschäfte wurde 2009 vermehrt in Wohnungen eingebrochen

Kriminelles Bremen

2009 gab es im Land Bremen 93.064 registrierte Straftaten.

■ Die Hälfte davon waren Diebstähle: 8.930 Autos wurden aufgebrochen und 8.435 Fahrräder wechselten unerlaubt den Besitzer. Außerdem gab es 7.553 Ladendiebstähle und 3.402 Wohnungseinbrüche.

■ 14,7 Prozent aller Straftaten entfielen auf Betrug, acht Prozent auf Sachbeschädigung, 4,5 Prozent auf Rauschgiftkriminalität. Gewaltdelikte sind mit 3,7 Prozent in der aktuellen Statistik vertreten. Das sind 2,3 Prozent weniger als 2008.

Büros und Geschäfte bleiben immer öfter von Einbrüchen verschont, dafür gibt es vermehrt Diebstähle in Wohnungen. 3.402 Wohnungseinbrüche wurden 2009 im Land Bremen registriert, 18,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt seien die Einbruchsfälle aber konstant.

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) begründet die Verlagerung in den Privatbereich unter anderem mit gestiegenen Sicherheitsstandards in Geschäften und Büros, etwa durch einbruchssichere Fenster. Nach Auskunft von Polizeipräsident Holger Münch funktioniere auch die Prävention per DNA-Markierung. In dem Pilotprojekt, das vergangenen November in einigen Straßen der Neustadt startete, habe es keinerlei Einbrüche in die markierten Wohnungen gegeben. Auch Raub an Tankstellen sei durch die Markierungen zurückgegangen. Zukünftig solle jeder Bremer das „DNA-Markierungskit“ für etwa 90 Euro für seine Wohnung kaufen können.

Mit 93.064 Fällen ist die Zahl der registrierten Straftaten im Land Bremen im Jahr 2009 insgesamt um 1,7 Prozent gesunken. Die Aufklärungsquote stieg hingegen um 3,6 auf 47,3 Prozent. Dass die Aufklärungsquote immer noch bei unter 50 Prozent herumkrebst, liegt an den vielen Fahrraddiebstählen. 2009 wurden 8.435 Räder geklaut, nur fünf Prozent dieser Diebstähle aufgeklärt. Fahrräder als Aufklärungsquotenkiller werden wohl erst durch flächendeckenden DNA-Einsatz in die Schranken gewiesen. ELENA ZELLE

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