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DER ALTE MEISTERDer Toten Posen

Im Internet findet sich immer jemand, der den eigenen Humor teilt – auch wenn er noch so abwegig ist. Das Nachstellen ikonischer Posen und das Nachstellen des Nachstellens usw. gehört in sozialen Netzwerken daher schon länger zum Repertoire.

Planking, Batmanning oder Angelina Jolieing nennen sich die Phänomene, die nun um ein bizarres Motiv erweitert wurden. Trayvoning, ausgelöst von den Bildern des erschossenen Trayvon Martin, bedeutet, sich tot zu stellen, eine Packung Skittles in der einen Hand, in der anderen eine Dose Arizona-Ice-Tea und sich so fotografieren zu lassen.

Der Anblick polarisiert. Wird die Familie eines Verbrechensopfers mit makabrer Netzkunst verhöhnt oder diesem in Geekmanier die letzte Ehre erwiesen? Oder geht es nur um die schiere Dynamik des Nachmachens?

Der Tod ist ein treuer Verbündeter solcher Internetmeme: Planking war nie so populär wie nach einem Todesfall beim Versuch, auf einem Balkongeländer stocksteif zu verharren. ANM

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