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LESERINNENBRIEFE

Unsachliche Äußerungen

■ betr.: „Ein Bild von einer Ziege“, taz v. 18. 7. 13

Als dem eigenen Anspruch nach bewegungsnahe Zeitung haben Sie bisher das Thema Landgrabbing und die sozial sowie für die Umwelt desaströsen Folgen gelegentlich aufgegriffen und darüber ernsthaft berichtet. Dass im Fall des Berichts vom 18. 7. über den Protest brandenburgischer JungbäuerInnen gegen ebenjene verheerende Politik die neckische Überschrift „Ein Bild von einer Ziege“ gewählt wurde, verwundert etwas.

Noch irritierender ist es aber, wenn die BVVG-Sprecherin mit ihren unsachlichen Äußerungen das letzte Wort hat und behaupten darf, Großinvestoren interessierten sich nicht für die ehemals volkseigenen Flächen, da sie für sie zu klein seien. Das mag im Einzelfall zutreffen, doch jeder, der auch nur einmal durch eines der betroffenen Bundesländer fährt, sieht, dass die landwirtschaftlichen Flächen dort im Allgemeinen sehr groß sind und überwiegend in öder Monokultur (zum Beispiel Futtermais) bewirtschaftet werden – eine Folge der von den JungbäuerInnen und anderen beim Protest vor dem BVVG-Büro angeprangerten Politik der Treuhandnachfolgerin. Wenn sich die BVVG-Sprecherin im Stile einer bekannten deutschen Tradition darauf hinausredet, ihre Gesellschaft führe schließlich nur die Bestimmungen des Bundes aus – erübrigt es sich darauf einzugehen, welches die Implikationen eines solchen „Arguments“ sind.

SOPHIA DEEG, Berlin

Wahnsinnig geworden?

■ betr.: „SPD will Volksabstimmung verhindern“, taz.de vom 25. 7. 13

Hä? SPD jetzt vollends wahnsinnig geworden? Hü, hott, was Mutti kann, können wir schon lange. Wir sagen einfach zu allem, was die Leute wollen, ja. Und hinter ihrem Rücken machen wir das Gegenteil.

Zu Recht ist Herr Taschner skeptisch.

HANS, taz.de

Wer hat uns verraten?

■ betr.: „SPD will Volksabstimmung verhindern“, taz.de vom 25. 7. 13

Wer hat uns verraten *pfeif*

Und genau deshalb kommt die Post-Schröder-SPD auch derzeit nicht wirklich auf die Beine. In der Basis mag es ja tatsächlich noch Leute geben, die Politik für die Menschen machen wollen, aber das Spitzenpersonal macht Politik gegen das Volk und vor allem gegen die SPD-Stammwähler und wundert sich wie verrückt, dass man so komische Umfrageergebnisse hat … MWI, taz.de

Nicht bezahlbar

■ betr.: „Mietenkampf in Kreuzberg. Wir bleiben alle – draußen“, taz.de 24. 7. 13

An sich ein super Ansatz, aber mich lässt das merkwürdige Gefühl nicht los, solche Forderungen können nur von Leuten kommen, die selbst den Luxus einer Innenstadtwohnung genießen. Ich habe in den letzten sechs Monaten nichts Bezahlbares gefunden. Ob ich nun eine Wohnung aus genannten Gründen ablehnen würde, wage ich zu bezweifeln. Andererseits ist es unwahrscheinlich, dass solche Wohnungen zu den bezahlbaren gehören werden. GAST, taz.de

Alt und abgenutzt

■ betr.: „Mietenkampf in Kreuzberg. Wir bleiben alle – draußen“, taz.de 24. 7. 13

Wohnung ist die einzige Ware, die, wenn sie älter und abgenutzter wird, teurer wird. Jeder Schimmelkäse im Kühlregal wird billiger, wenn er kurz vor Verfallsdatum angeboten wird. Das Recht nach BGB wurde 1900 vom Bürgertum erfunden und ist zweifelhaft im Rechtsbereich der Mietrechtssprechung. Das BGB muss an dieser Stelle in Frage gestellt und geändert werden!

ICKE, taz.de

Zahlende Opfer

■ betr.: „Mietenkampf in Kreuzberg. Wir bleiben alle – draußen“, taz.de 24. 7. 13

Das Engagement und der Zusammenhalt unter den Mietern in der Lausitzer Straße ist zu begrüßen und spricht für ein gutes Wohnklima. Ich wünsche der Familie Gülböl viel Erfolg und hoffe, sie findet am Ende eine schönere und bessere Wohnung.

Vermieter, die ihre Mieter nur als zahlende Opfer sehen, sind die Pest. KIMME, taz.de

Eine Perspektive fehlt

■ betr.: „Gras soll raus aus dem Park“, taz.de vom 22. 7. 13

Mit einer Legalisierung ist das Problem im Görli nicht gelöst. Jedenfalls nicht das Problem der Afrikaner. Und darum müsste es doch auch gehen. Ohne Arbeits- und meistens auch Aufenthaltsgenehmigung! Im Winter stehen sie bei –20 Grad, sägen Äste von den Bäumen für ein Feuerchen, Spaß macht das sicher nicht. Und wenn einer abgeschoben wird, sind am nächsten Tag drei neue da.

Gebt ihnen einen Perspektive, dann müssen sie nicht dealen, sagt eine von den Dealern und den Konsumenten gleichermaßen genervte Anwohnerin. GIRLIGIRL, taz.de

Nicht abgeneigt

■ betr.: „Gras soll raus aus dem Park“, taz.de vom 22. 7. 13

„Die Stimmung nicht reif.“ Bananen, die wir importieren, sind es auch nicht. Redet man unvoreingenommen mit Leuten jeder Altersstufe, so ist eine deutlich erkennbare Mehrheit der Legalisierung nicht abgeneigt. Wer konsumieren möchte, tut dies ohnehin. Beim Thema Cannabis verhält es sich ähnlich wie beim Thema Autos und Geschwindigkeitsbegrenzungen. GO FOR IT!, taz.de

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