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„Ich-AG soll bleiben“

Arbeitsagentur Bremen zieht positive Bilanz

Bremen taz ■ Der Leiter der Arbeitsagentur Bremen, Hans-Uwe Stern, macht sich für eine bedrohte Spezies stark: Den Existenzgründungszuschuss (EXGZ), vulgo „Ich-AG“. Dem Ruf der Großen Koalition nach Zusammenlegung des EXGZ mit dem Überbrückungsgeld, dem traditionellen Förderinstrument für Existenzgründer, will er sich nicht anschließen. Sterns Bilanz nach drei Jahren Ich-AG: Sie hat einen zweiten Existenzgründertyp hervorgebracht. So sind 43 Prozent der Bremer Ich-AG-GründerInnen weiblich, aber nur 26 Prozent der Überbrückungsgeld-EmpfängerInnen. Der Grund: Frauen verdienen weniger und beziehen weniger Arbeitslosengeld. Für viele ist daher der EXGZ – eine Pauschale von 600 Euro monatlich im ersten, 360 im zweiten und 240 im dritten Geschäftsjahr – die rechnerisch bessere Lösung als das Überbrückungsgeld, das von der Höhe des Arbeitslosengeldes abhängt.

Die Bremer Bilanz nach drei Jahren EXGZ: Über 6.200 ExistenzgründerInnen wurden mit einem der beiden Förderinstrumente unterstützt, rund 60 Millionen Euro dafür ausgeben. Zwölf Prozent der Ich-AGs sind mittlerweile wieder vom Markt verschwunden. „Ein Abbruch ist noch keine Pleite“, betont Sabine Kettler, Koordinatorin der Programme. Rund 20 Prozent der Aussteiger hätten wieder sozialversicherungspflichtige Jobs.

Dass man mit 600 Euro keine großen Sprünge machen kann, geben die Arbeitsvermittler unumwunden zu. „Anstoß“, „Appetithappen“, so umschreibt Stern die Wirkung des EXGZ. Und eine Marketingmaßnahme für den Schritt in die Selbstständigkeit.

Dass Bundespolitiker planen, die Hürden für die Förderung anzuheben, aus der Pflicht- eine Kann-Leistung zu machen, findet Stern in Ordnung. Doch sieht sich die Agentur außer Stande, die Marktchancen eines Unternehmens einzuschätzen, um gegebenenfalls Anträge abzulehnen. „Das fällt nicht in unsere Kompetenz“, sagt Kettler. abe

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