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kommentarWas Neues? Lieber nicht

Der Bremer Umweltpreis prämiert Unternehmen, deren Projekte einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Eine gute Sache – aber gut genug? Dass Umweltschutz lukrativ sein kann, dürfte mittlerweile jedem Unternehmer bekannt sein. Sei es durch Einsparungen bei den Energiekosten oder einem besserem Image bei den Kunden. Dennoch bewegt sich diese Art umweltfreundlichen Wirtschaftens innerhalb starrer Grenzen: Der Verbrauch von Ressourcen für unseren Konsum wird effizienter gestaltet, die Konsumgewohnheiten jedoch nicht hinterfragt.

Wo bleiben da Freiräume für das Experimentieren mit neuen Formen der Ökonomie jenseits der üblichen Geld- und Ressourcenströme? Aktuell entstehen Formen des Wirtschaftens abseits der gewohnten Strukturen – hier liegt Potenzial für grundlegende Neuerungen. Ansätze, die die Umwelt als Wert an sich von vornherein begreifen und nicht vor allem in Geld umrechnen.

Für den Umweltpreis sind jedoch nur gewinnorientierte Betriebe traditioneller Struktur zugelassen. Es ist ein Wettbewerb, der Neues fördern will – jedoch neu entstehende Strukturen mit hohem Innovationspotenzial ausschließt. Wer Innovation will, der braucht auch den Mut, gewohnte Wege zu verlassen.

Katja Früchtenicht

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