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Deutschland lieferte Syrien Grundstoff für Sarin

EXPORTE Zwischen 2002 und 2006 genehmigten die Regierungen Ausfuhr von 111 Tonnen Chemikalien

BERLIN | Deutschland hat zwischen 2002 und 2006 Chemikalien an Syrien geliefert, die zur Herstellung des Giftgases Sarin benötigt werden. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linkspartei hervor.

Demnach haben die damaligen rot-grünen und schwarz-roten Bundesregierungen die Lieferung von rund 111 Tonnen sensibler Chemikalien an Syrien genehmigt. „Die Genehmigungen wurden nach sorgfältiger Prüfung aller eventuellen Risiken im Hinblick auf mögliche Verwendungen im Zusammenhang mit Chemiewaffen, erteilt“, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium. Die Bewertung aller verfügbaren Informationen hätte keine Hinweise auf eine militärische Nutzung ergeben.

Geliefert wurden drei genehmigungspflichtige Substanzen, die für die Produktion von Sarin, aber auch für die von Zahnpasta eingesetzt werden können. Bei einem Sarin-Angriff wurden im August bei Damaskus Hunderte Menschen getötet. (epd)

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