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DIE GESELLSCHAFTSKRITIKUnited States of Greece

WAS SAGT UNS DAS? Die USA sind untergegangen. Wenn sich das unabwendbare Ende nicht doch noch hat abwenden lassen

Die große Schlacht wird kommen, die Bombe tickt, der Countdown läuft. So titeln Welt bis Spiegel Online. Es geht um die USA. Bis heute Morgen soll sich entschieden haben – Staatsbankrott oder nicht? Mal wieder. Anfang 2011: „Die USA ist abgebrannt“, war sie dann doch nicht, aber im November 2011 drohten schon wieder „griechische Verhältnisse“.

Gruselgeschichten lesen sich gut. Angeblich. Aber dumm ist der Leser nicht. Ihm geht es wie den Dorfbewohnern im Märchen vom Schäfer und dem Wolf. Zweimal kamen sie gelaufen, als der gelangweilte Schafshüter um Hilfe schrie. Beim dritten Mal, als der Wolf wirklich auftauchte, nicht mehr. So verhält es sich auch mit zu oft verkündeten Untergangsfantasien.

Im Gegensatz zu Griechenland bekommen die USA ohne Probleme Geld vom Kapitalmarkt. Für ihre Staatsanleihen zahlen sie kaum höhere Zinsen als Deutschland. Die USA können ihre Schulden also finanzieren. Alarmierender als die ökonomische Krise ist die politische. Die Fronten zwischen Republikanern und Demokraten sind verhärtet, Vorhaben wie die Gesundheitsreform drohen zwischen ihnen zermalmt zu werden. Er zeigt auch, wie machtlos der „mächtigste Mann der Welt“ im eigenen Land ist. Trotz zweifacher Wahlniederlage können die Republikaner Obama blockieren. LISA SCHNELL

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