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Schöner scheitern

PREKARISIERUNG Im Gängeviertel geht es heute einen ganzen Abend um prekäre Arbeitskämpfe

Immer zahlreicher besucht wird seit einigen Jahren am 1. Mai die Euromayday-Parade der Prekarisierungs-AktivistInnen. Im Zentrum stehen dabei all jene entsicherten Formen von Arbeits- und Lebensverhältnissen, die durch klassische Formen der Arbeiterbewegung und der Linken nicht mehr organisiert werden können.

Wer genauer wissen will, was es mit der Prekarisierung auf sich hat, wird heute im Gängeviertel fündig. Bei Workshop, Film und Diskussion stehen dort Arbeitskämpfe Prekarisierter im Mittelpunkt.

Los geht es um 18 Uhr mit einem Bastel-Workshop in der Druckerei, bei dem unter anderem zum Thema „Schöner scheitern“ Interventionen zum 1. Mai und für andere Aktionen im öffentlichen Raum vorbereitet werden sollen.

Anschließend ist Ken Loachs Spielfilm „Bread and Roses“ über prekäre Arbeitskämpfe migrantischer Reinigungskräfte in den USA zu sehen. Erzählt wird die Geschichte von Maya, die als illegale Einwanderin aus Mexiko kommt und als Putzfrau Teil des Heers von Angestellten aller Nationalitäten wird, die nachts für einen Hungerlohn elegante Hochhäuser in Businessvierteln von Los Angeles sauber machen. Aber Loach zeigt nicht nur Arbeits- und Lebensbedingungen, denn Maya kann ihre Ausbeutung nicht akzeptieren. Vor dem Hintergrund der Kampagne „Justice for Janitors“ wird deshalb die Arbeit so genannter „Organizer“ gezeigt, die in Branchen mit unterdurchschnittlichem Organisationsgrad arbeiten.

Zum Anschluss wird die Situation in Deutschland mit zwei aktiven Gewerkschaftern diskutiert. Welche Besonderheiten und Schwierigkeiten treten bei der Organisierung und den Kämpfen von „LeiharbeiterInnen“ auf? MATT

■ Do, 29. 4., 18 Uhr, Gängeviertel / Druckerei, Valentinskamp 32

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