: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Heute wird in der Baiz über die Arbeit gesprochen, und zwar über „Arbeit als asoziales Prinzip von Selektion und Ausschluss“. Welche Menschen sind überflüssig, welche werden gebraucht – und wie sehr glauben die Menschen dann selbst daran und grenzen sich gegenseitig aus? Die Arbeitswelt funktioniert perfide. Norbert Trenkle aus der Redaktion der Zeitschrift Krisis referiert darüber, wie sie funktioniert. Morgen informiert im Mehringhof der Ermittlungsausschuss – lobet den Ermittlungsausschuss! – über die Verhaftungen am 1. Mai und in der Walpurgisnacht. Wer ist verhaftet worden, warum, und was kann man tun? Wie verhält man sich, wenn man eine Anklageschrift bekommt? Solche praktischen Fragen werden geklärt, und wie immer werden ZeugInnen von Übergriffen um eine Aussage gebeten. Am Mittwoch spricht Michael Heinrich in der FU über die Krise und darüber, ob und was sie uns bringt. Steht die Revolution vor der Tür, was geht ab in Griechenland, und brauchen wir eigentlich noch eine Volkswirtschaftslehre? Gute Fragen, Heinrich wird sicher auch gute Antworten geben. Aber der Titel der Veranstaltung: „Des Wirtschaftspudels Kern – Die große Lee(h)re in der Krise“ – hat den Martin Buchholz ausgedacht? Sind wir im schlechten Kabarett? Und dann der erste Satz des Ankündigungstextes: „Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst der krisenhaften Entwicklung kapitalistischer Produktionsprozesse.“ Also bitte! Am Donnerstag dann wird Andrej Holm im Scherer8 über die Gentrifizierung sprechen, diesmal über die Gentrifizierung im Wedding. Was kann man tun gehen Sanierungsmaßnahmen, Mieterhöhungen und die Verdrängung der bisherigen Bevölkerung? Wie gesagt, solange die, die darüber sprechen, sich selbst als Teil des Problems begreifen, ist das ein wichtiges Thema.
■ Arbeit: Baiz, Christinenstr. 2, Mo., 19 Uhr
■ Ermittlungsausschuss: Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, Di., 20 Uhr
■ Krise: Freie Universität, Garystr 21, Mi., 18 Uhr
■ Gentrifizierung: Scherer8, Schererstr. 8, Do, 20 Uhr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen