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HIER IST BERLIN

Unsere Unterschicht

Die Serie „Unsere Unterschicht“ spürt prekären Entwicklungen der Gesellschaft nach. Folge 7: Im Asia-Einbürgerungs-Imbiss

Ein multikultureller Asia-Döner-Imbiss im anarchistischen Teil Friedrichhains. Am Wok bereitet ein Asiate gebratene Nudeln zu, ein Kunde, mittleres und somit bestes Herrenalter, trinkt Tee, trägt beige Wildlederjacke, kariertes Hemd, Bundfaltenhose und Kassenkastenbrill. Er redet auf die Frau des Hauses ein.

Der Experte: „Also, das ist alles kein Problem, da machst du drei Sprachkurse, an der VauHaEss gibt’s die, 199 Euro, kein Ding. Drei Kurse, dann biste so nach vier Jahren so weit.“

Asiatin: „Aha, mhm, ja.“

Der Experte: „Na, und dann machste diesen Intregierungskurs, weißte, so was ist der deutsche Staat und so, aber das schaffste auch, kein Problem.“

Asiatin: „Jajajamhmahja.“

HIER SPRICHT ADORNO

Adorno ist fünf/

seine Mutter strickt Strümpf.

Adorno (öffnet gespannt ein Tütchen für sein Panini-WM-Album, doch dann): „Keeevin Kuuuuranyi.“

Mutter (im automatisch begeisterten Singsang): „Unser Kuranyi? Das ist ja schön, Adorno.“

Adorno (zischt verächtlich): „Bist du dumm.“

GASTRO-EMPFEHLUNGEN

Zuletzt von der taz empfohlen:

KRANZLER, Ku’damm. Für Traditionalisten, denen Latte Macchiato nichts gibt.

SOLAR in Kreuzberg, Anhalterbahnhof. Getränke gut, alles gut.

SANKT OBERHOLZ, Mitte. W-LAN und sehr gute Torten.

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