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Vor allem die Kinder leiden unter Umweltschmutz

Die WHO legt erstmals Zahlen vor: Ein Viertel aller Erkrankungen sind auf Umweltverschmutzungen zurückzuführen. Bei Kindern ist es ein Drittel

Nach einem gestern in Genf veröffentlichten Report der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind ein Viertel aller Erkrankungen weltweit auf Belastungen der Umwelt zurückzuführen. Am stärksten betroffen sind Kinder. Im Alter bis fünf Jahren könnten 33 Prozent aller Erkrankungen auf Umweltverschmutzung zurückgeführt werden. Besserer Umweltschutz könnte jährlich 4 Millionen Menschen das Leben retten. Dies gelte vor allem in Entwicklungsländern, in denen Umweltschutz noch eine untergeordnete Rolle spiele.

Die Studie ist nach Angaben der Autoren die erste und umfassendste ihrer Art. Sie sei ein wichtiger Beitrag, „um die Zusammenhänge zwischen Umwelt und Gesundheit zu verstehen“, sagte WHO-Generaldirektor Anders Nordström. „Wir haben immer gewusst, dass die Verschmutzung der Umwelt die Gesundheit der Menschen stark beeinflusst. Diese Studie bietet dafür erstmals die notwendigen Daten.“ Kluge Investitionen in den Umweltschutz seien eine erfolgreiche Strategie, Gesundheit und Entwicklung zu fördern.

Mehr als 13 Millionen Todesfälle können weltweit auf vermeidbare Umweltverschmutzungen zurückgeführt werden. Fast ein Drittel aller Todesfälle und Erkrankungen würde es in den weniger entwickelten Regionen der Erde nicht geben, wenn dort stärker auf eine saubere Umwelt geachtet würde. Über 40 Prozent der durch Malaria und 94 Prozent der durch Durchfallerkrankungen verursachten Todesfälle könnten durch verbessertes Umweltmanagement verhindert werden.

Zu einer wesentlichen Verbesserung der Situation könnten nach dem Report die flächendeckende Versorgung mit sauberem Trinkwasser, bessere Hygienebedingungen, verbesserte und saubere Kraftstoffe und ein verantwortungsvoller Umgang mit chemischen Substanzen beitragen. Maria Neira, WHO-Gesundheitsdirektorin, forderte die Gesundheits- und Umweltpolitiker auf, stärker zusammenzuarbeiten. Der WHO-Bericht, an dem über 100 Wissenschaftler weltweit mitgewirkt hätten, zeige, wo Umweltschutz ansetzen müsse, um einen größtmöglichen Erfolg für die Gesundheit zu erzielen. THORSTEN DENKLER

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